Fifty Ways to Leave Your Country / Hinan

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Alte Wege oder Ankunft ist wichtiger als Herkunft

Auf uralten Steinen hinan. Wer sich erinnern mag, erzählt davon, daß noch vor hundert oder wenig weniger Jahren der Pope seinen Esel hinaufzog zur Kirche, geweiht dem heiligen Stefan. Wenn der Pope sich erinnern mag, erzählt er von den Vätern, die die Steine den Berg, der wohlgefällig hinab blickt auf Kardamilli, hinauf schleppten, in die ausgetrocknete Erde schlugen, einen Pfad zu schaffen. Wenn der Steineschlepper zurückblickt, wendet sich sein Erinnern in jene tosende Nacht, da ihn etwas anfaßte und sprach: Yannis, die Götter zürnen, es ist an der Zeit sie zu beruhigen. Errichte ein Gotteshaus und beuge das Knie. Da nun die Götter sich umdrehten der Zeit vor ihnen nachzusinnen, war es an ihnen zu zweifeln. „Wer von uns warf den Menschen auf diesen friedlichen Planeten?“ Doch jene bemühten sich weiterhin. Man stieg hinan. Ein jeder für sich.

Der Tag war, trotz des frühen Aufbruchs, ein heißer. Der steile Pfad war, trotz fast durchgängiger freundlicher Beschattung, Herausforderung. Das Gespräch der beiden Steiger war, trotz massiven Klärungsbedarfs, eher rudimentär. Mehr als Zitate, Fetzen, Mosaiksteinchen zu übermitteln sehen wir uns heute nicht in der Lage.

„Einfach nichts tun und dafür geachtet zu werden ist verachtenswert!“

„Ankunft ist wichtiger als Herkunft!“

„Die Welt zu ändern ist größenwahnsinnig!“

„Aber man darf die verachten, die nichts tun und nicht die, welche es wenigstens versuchen.“

„Die Welt wartet nicht auf uns!“

„Wir werden es nicht lösen!“

„Was?“

„Das Rätsel unserer Ankunft!“

„Herkunft?“

„Auskünftig werden wir schweigen!“

Auf den Tonbandaufnahmen, die wir in den Händen halten, überlagert schwerer Atem, Keuchen und Knacken der Gelenke die gesprochenen Worte. Was wir vermelden können: Agia Sofia ward glücklich erreicht. Und: Die Wasserflasche trugen andere hinan. Davon später und heute soweit Dankbarkeit.

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Samstag, 22. September 2018 21:56
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