A. Mahler im Philosophenwald / Empathie
Freitag, 22. Juni 2012 12:44
Archibald Mahler ist wieder in die Mitte gerückt. Wie jetzt? Maßhalten? Warmduscher? Weichei? Waage? Nicht ganz, der Bär steht neben sich, genauer hinter sich. Er betrachtet sich bei der Betrachtung. So wie es ein jeder Leser im besten Falle tun sollte, eben seine Augen zu den Augen des betrachteten Betrachters machen, wenn irgend möglich jegliches Buch zu Ende lesen und daraufhin das mit den fremden Augen Angesehene betrachten, die Spuren, welche es hinterlassen, die Widerstände, die es herausgekitzelt, sich stellen der Abwägung: Verlust oder Gewinn. Wobei ein im ersten Moment ausgemachter und darauf hin empört konzidierter Verlust – Ojemine die Zeitverschwendung! So ein elendiger Mist! – sich nach einer zweiten und dritten Nachdenkrunde oftmals als großer Gewinn darstellt. Denn keiner möge sich der Einbildung anheim geben, er sähe die Welt und ihre Emanationen ersten Auges. Einen Einzigen gab es, der die Welt ersten Auges betrachtete und vom Ihm wird berichtet im ersten Buch Mose, erstes Kapitel, vierter Vers. Ein Erster, der da sah, daß etwas gut war. Dann erst begann er die Dinge zu benennen. Man kann, wie dies heute durchaus gang und gäbe ist, auch das umgekehrte Verfahren anwenden, erst mal alles benennen, labeln und etikettieren, und dann, falls etwas der unendlich kostbaren eigenen Zeit eventuell übrig sein sollte, drüber nachdenken, ob es denn so gut sei. Und wie der Bär so darüber nachsinnt, schaut er zum Himmel, sieht wie die Sonne auf sein Denkfeld scheint, konstatiert wie ein sanfter, warmer, nicht zu heißer, endlich nicht mehr schwüler und sogar komplett trockener Wind über seinen Pelz streicht und denkt sich, das heute wohl der Sommer beginnen muß. Ist das so? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski? Herr von Lippstadt – Budnikowski hat ein Telegramm geschrieben aus Warzawa. Bald kehre er heim. Und er habe eine Mannschaft aufgestellt, deren Sieg er sich für den heutigen Abend von Herzen herbeisehne. Und dies sei die Aufstellung:
Thales von Milet
Plato
Demokrit Pythagoras Parmenides Heraklit
Anaxagoras Empedokles Aristoteles Diogenes
Sokrates
Auf der Bank: Epikur Euklid Archimedes
Und Herr Archibald Mahler denkt, da am heutigen Sommeranfang er nun mal außerhalb des inneren Randes des Philosophenwaldes sitzt, daß wenn, dann bitte so. Außerdem, selten sah er vier so schön gleichberechtige Neunziggradwinkel auf seinem Denkfeld. Heureka!
Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth