Dzien Dobdry revisited uno: DE(R)MUT
„Sie fanden mich sogleich. Haben Sie sich abgeregt, Herr von Lippstadt – Budnikowski?“
„Hömma Mahler, ich habe noch gar nicht begonnen mich inne Aufregung hinein zu begeben. Kannse mir woll glauben!“
„Wie war die Fahrt?“
„Vonne kompletter Erfreulichkeit geprächt und dat polnische Pilsken kannse bedenkenlos konsumieren tun.“
„Aha! Und nun sitzen wir auf der Bank.“
„Ich sach mal so, dat hat gewisse Vorteile, wennse wen anne Außenlinien sitzen hast, der seine Blicke auffe Geschehnisse auffe Wiese richtet und im besten Fall korrigierend eingreifen tut. Also generell, sach ich mal. Außer er iss seine Fingernägels bis auffe Haut am abkauen. Kannse nich mehr gucken, nä!“
„Sprechen wir über Sehnsucht!“
„Dat kannse laut singen! Et würde mich erfreuen tun, wenn die ganze Pöhlerei wieder schwatt – weiß werden täte!“
„Abschaffung des Farbfernsehens?“
„Nee, dat iss eher inne mentalen und medialen Bereiche angesiedelt. Ich sach mal, dat Fell am Bären lassen, bevor der Italiener nich inne Kiste liecht.“
„Mehr Demut?“
„Mut auch, sach ich mal.“
„Aber Sie wirken zufrieden!“
„Hömma Bär, dat mit die Untertreibungen lassen wir mal bleiben tun, Sie sehen mich in eine Phase von höchste Zufriedenheit eintreten.“
„Bekommen Sie nicht langsam Angst vor Ihren prophetischen Gaben? Viermal exakte Voraussagen!“
„Hömma, dat iss küchenschypsologisches Grundwissen. Musse nur die Verlautbarungen der Herren aus Nordösterreich anhören tun, weiste dat dat inne Windeln gehen tut.“
„Und Polen?“
„Mit Anstand. Und wennse eh zu Hause bist, musse nich nach Hause fahren tun!“
„Und morgen?“
„Taka – Tuka – Land iss abgebrannt!“
„Dann schweigen wir ein Ründchen, bester von Lippstadt – Budnikowski!“
„Ne aber auch, dat sogar innem Wald von die Philosophens eine Pöhlerwiese rumliecht! Glaub ich dat?“
„Pscht!“
„Hömma!“