Wie wir den Nachbarn im Osten besuch(t)en 8
„Mein Gott, wo sind wir, Mahler?“
„Es rauscht ganz gewaltig!“
„Das ist die morgendliche Ostsee!“
„Und mein Kopf. Haben Sie die Uhrzeit, Budnikowski?“
„Verdammt früh! Es knirscht zwischen meinen Zähnen!“
„Das dürfte der Sand sein und die Reue!“
„Weshalb, Mahler! Wer hatte denn die abenteuerliche Idee nächtens noch eine Strandbar aufzusuchen? Doch der trunkene Bär!“
„Nun, wenn die Herren und Damen Polen so nett feiern! Man ist doch Gast!“
„Wieviel Packungen Kartoffelchips haben wir insgesamt verzehrt?“
„Davon schweigen wir.“
„Was machen wir heute?“
„Ich denke mal, mehr als ausdauernd und reflexionsfrei auf die See zu blicken, ist nicht drin!“
„Dann tun wir das doch, Mahlerchen!“
„Keine posttrunkenen Plumpheiten, Budnikowski!“
„Und morgen?“
„Mehr Bewegung!“
(Jetzt aber erstmal sitzen und schauen. Der Sand untern den Pötern nachtkühl noch. Sanfter Wind, nicht zu kalt und nicht zu warm. Die Wolken schauen unschuldig vom Himmel herab. Leichte Dünung. Alles recht sanft. Von den Brummschädeln reden wir nicht! Aber einer spricht.)
„Mahler, sehen Sie das auch? Das Meer ist gewölbt, es ist rund, quasi. Da hinten am Horizont.“
„Machen Sie sich keine Sorgen, das geht so in Ordnung und ist nicht dem Wodka geschuldet!“
„Da bin ich aber froh!“
„Ja, die morgendlichen Zweifel der Trunkenbolde haben schon einiges zu Schanden geritten!“
„Deshalb tun wir heute nichts?“
„Tak! Tak! Tak!“