Archibald Mahler weiterhin am See und doch in Mittelhessen (Autobiographisches Hirnen Zwei)
Manchmal wird man seiner selbst ansichtig. Auch wenn es nur eine Skizze ist, ein Entwurf oder eben ein paar hastig hingeworfene Kreidestriche. Das ist etwas anderes, als in den Spiegel zu schauen. Man ist nicht das, was das eifrige oder zittrige Ego aus dem eigenen Spiegelbild macht. Ich bin das Gesicht, das andere an mir sehen. Sichte das Gesicht! Auch wieder ein schönes Lied. Damals, im März vor drei Jahren, saß der damals noch namenlose Bär am Brandplatz zu Gießen vor einer Skizze. Etwas bärenähnlich Beinloses hingekrakelt auf ein Mäuerchen. Alte Geschichten, kodiert lagen sie vor seiner Nase. Alte Geschichten erzählen meist von Verlust, selten von Gewinn. Um den Gewinn ein Mäuerchen des Schweigens. (Wer gescheit!) Von dem Verlust eine Erzählung ohne Lüge und mit offenem Visier und freundlichem Gesicht. (Wer nicht auf der Flucht!) Und du schaust und schaust in den Spiegel und auf die Skizzen, Striche und die verworfenen Entwürfe und immer fehlt etwas. Und wenn das, was gerade noch fehlte, plötzlich wieder da ist, fehlt etwas anderes. Oder schon wieder und zurück. Der im März vor drei Jahren noch namenlose Bär hatte einen Verlust überlebt. Und wollte wieder wer sein. Das ist ihm gelungen. Warum sitzt er dann an den Ufern des Aspikbodensees und leidet unter Seelenschüttelfrost? Weil, eben weil! Weia, ist das warm heute. Wärme kann man aber auf und in Sepiagedanken nicht spüren!