MDdW / Des Mahlers Passione ist nicht ohne!
Der heutige Tag ist ein Tag, aber auch ein Tag, an dem in sich geschaut wird. Der Eine und ein Anderer tun dies auch. Mahler kann es gewiß. Die Welt ist ihm ein ewiges Gefängnis, Erlösung ein wunder Traum, da man nicht geschaffen für ewiges Glück, nur für das unendliche Versuchen. Mahler umfaßt die Stäbe seiner Gitter und spürt, wie sie sich in seinen Pratzen erhitzen. In solchen Momenten gibt es auf dieser Welt für Mahler nur den Dichter Samuel Beckett. Dem Karfreitag ruft der Denkbär folgende Worte entgegen, entliehen dem Lieblingspoet! Leset:
was würde ich tun ohne diese Welt ohne Gesicht ohne Fragen
wo Sein nur einen Augenblick dauert wo jeder Augenblick
ins Leere fließt und ins Vergessen gewesen zu sein
ohne diese Welle wo am Ende
Körper und Schatten zusammen verschlungen werden
was würde ich tun ohne diese Stille Schlund der Seufzer
die wütend nach Hilfe nach Liebe lechzen
ohne diesen Himmel der sich erhebt
über den Staub seines Ballasts
was würde ich tun ich würde wie gestern wie heute tun
durch mein Bullauge schauend ob ich nicht allein bin
beim Irren und Schweifen fern von allem Leben
in einem Puppenraum
ohne Stimmen inmitten der Stimmen
die mit mir eingesperrt
Draußen hört man den Hammer klingen und das Kreuz knirscht unter den unchristlichen Schlägen. Der Vorhang zerreißt im Palast des Statthalters und man wäscht seine Hände in Unschuld. Das können wir auch und werden weiter es tun. Morgen schaut Mahler in einen anderen Raum. Vielleicht mag er dort einziehen.