Beiträge vom Juni, 2013

Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (6)

Sonntag, 9. Juni 2013 23:03

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“Mahler, ist dat ein Baum?”

“Ansatzweise!”

“Ist datt hier schon Schwarzwald?”

“Weit ist er nicht entfernt!”

“Hömma Bär, Lewandowski muß bleiben tun, wo er iss!”

“Aha? Und man verliert mal wieder gegen Spanien!”

“Dat iss doch schön!”

“Warum, bester Budnikowski?”

“Weil, wenn die Germanen anne Weiterentwicklung rumbosseln tun, isset besser wenne Bremse betäticht werden tut!”

“Aber ist der Lewandowski nicht Pole?”

“Dat mag woll sein, aber seine Beratikowskis tun den Uli geben wollen!”

“Verstehe! Doitscher geht es nicht!”

“Pooh, Herr Bär, wat iss dat hier warm! Und wann tun wir reden tun? Wenn dat Dingens hier als Baum bezeichnet werden wird?”

“Genehmigen Sie mir meine Müdigkeit?”

“Dat iss kein Thema. Bis anne morgigen Abend, Mahlerchen!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (5)

Samstag, 8. Juni 2013 14:49

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„Ich will raus!“

„Ich auch!“

„Fahren wir in den Schwarzwald, Budnikowski!“

„Mahler, ich komme mit!“

„Viel reden werden wir dort aber nicht!“

„Aber manchmal schon!“

„Unter Tannen, gewiß!“

„Unter Weinstöcken dann und wann?“

„Gerne auch in Tiefgaragen!“

„Hä?“

„Niveaulimbo!“

„Fein! Hat Deichland verdient! Wer packt die Koffer?“

„Der Ehrenwerte Ernst Albert reußt schon rum!“

„Den gibt es noch?“

„Nie war er weg, er saß nur im Schatten!“

„Und was machen wir morgen?“

„Dasselbe wie übermorgen und überüberübermorgen: leben!“

„Mahler?“

„Ja?“

„Ich lebe mit!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (4)

Freitag, 7. Juni 2013 21:09

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„Und dies wäre nun der Baum unter dem wir sitzen sollten beim Gedankenaustausch?“

„Es ist lediglich eine Sonnenblume, Budnikowski! Und Sie hocken auf dem Fensterbrett, die Welt in Ihrem Rücken!“

„Nicht, daß ich diese Welt beschützen wollte!“

„Verstehe: die Wut von gestern! Rhein oder raus mit Boris und Lothar!“

„Mahler, warum haben intelligenzeingeschränkte Sportler die gleichen Vornamen wie intelligenzeingeschränkte Politiker?“

„Sie, mein Bester, Sie heißen Budnikowski!“

„Glück gehabt! Hören Sie das Gefiepe? Die Schwalben jagen um unser Haus herum und die Fledermäuse hinterher!“

„Man möchte einen ungeduldigen Transfer eintüten?“

„Ach Mahler, Sie sind ja noch schlimmer als ich. Die haben einfach nur Hunger!“

„Mein Herz auch!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (3)

Donnerstag, 6. Juni 2013 22:19

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„Sie hatten doch gewonnen, Budnikowski!“

„Ich sitze heute freiwillig ein!“

„Erklären Sie sich!“

„Wären die Griechen Bayern, man feierte sie als Freiheitskämpfer!“

„Der Staat ist ein Phantom?“

„Der Bürger entwickelt sich selbst zum Gnom!“

„Budnikowski, hä?“

„Aufs Wahlrecht verzichten, beim Lohnsteuerausgleich dichten, Solidarität vernichten, Südeuropa selbstgerecht richten und wenn die Wälder sich lichten, ist Schuld der Jud’:“

„Jetzt ist aber gut.“

„Vielleicht! Mahler, heute habe ich was gelesen und hatte gehofft, ich wäre selber darauf gekommen!“

„Wuthase: sprich!“

„Ist Ihnen jemals aufgefallen, daß die doitsche Polizei, überwacht sie eine doitsche Demonstration den Demonstranten den Rücken zukehrt und überwacht sie denn eine undoitsche Demonstration den undoitschen Demonstranten Gesicht und Knüppel zukehrt? Wer beschützt nun wen gegen wen und wem gehört das Land?“

„Man möchte ein Undoitscher sein, Budnikowski?“

„Gewiß! Also sitze ich gerne heut’ ein. Woyzeck wußte, daß Marias Blut an seinen Händen klebte, das Messer im Teich versenkt wurde von ihm. Er leugnete nicht. Die dicken Finanzeierträger sind aber die guten Menschen! Und die Kleinbetrüger, Falschparker und Silbermedaillengewinner heulen solidarisch mit und hecheln mit langem spätpubertär steifen Fingerchen Richtung “Gutmensch”! Man möchte absteigen in die fünfte Liga!“

„Da befinden wir uns doch. Gott sei Dank! Budnikowski, lassen Sie uns eine Runde würfeln!“

„Der Preis?“

„Drei Molotowcocktails!“

„Ist dies nicht selbstgerecht?“

„Einmal im Leben Boris de Maiziere von Rhein heißen? Da fällt der Verzicht nicht schwer auf den Verzicht selbstgerecht zu sein!“

(Die Nacht wieder dräut und es wird weiterhin gewürfelt. In Bayern weinen sie in lauterer Präpotenz vor sich hin. Nicht nur dort. Die Flut schreitet gemächlich voran.)

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (2)

Mittwoch, 5. Juni 2013 19:35

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„Aber ich hatte doch besser gezockt, Mahler!“

„Eben drum, Herr Budnikowski!“

„Sagt das Regelwerk nicht, daß derjenige, der wo da besser zockt, entscheiden darf, wer einsitzt?“

„Meist!“

„Aber, Mahler, aber?“

„Sie passen da rein und kommen auch wieder raus. Hätte man mich und meinen dicken Pöter durch diese engen Stäbe reingequetscht, wäre ich wohl nie mehr wieder rausgekommen!“

„Obwohl ich doch besser gezockt habe?“

„Höchste Zeit vom heiligen Individuum und seinem Recht auf Glück unter Inkaufnahme des Unglücks anderer Abschied zu nehmen, mein Bester! Leben ist nicht Sport!“

„Ich hatte einen Sechserpasch!“

„Wollen Sie vielleicht noch eine fünfundzwanzigste Pressekonferenz veranstalten und mir meine Taschentücher vollheulen?“

„Meine soziale Ader! Wie ich freiwillig durch die Gitterstäbe schlüpfte! Und ich habe Freunde! Jahahaha! Freunde habe ich!“

„Den Polen schenke ich Ihnen! Konzentrieren wir uns auf das Notwendige! Wie ist der Zustand der sanitären Anlagen auf Ihrer Seite des Gitters?“

„Scheiße!“

„So soll das auch sein! Wer Selbige baut, möge ein bisserl pumpen beim Ablaß!“

„Aber jetzt wo der Sommer da ist und alle dreifach glücklich sind!“

„Glücklich? Dresden säuft ab. Ballack kriegt es wenigstens mit!“

„Mahler?“

„Ja!“

„Die restliche Szene habe ich jetzt nicht mehr auswendig lernen können!“

„Puuh, der Bär! Danke! Auch bei mir schwand gerade die Sicherheit!“

„Wollen wir würfeln, wer morgen einsitzt?“

„Gerne!“

(Die Nacht senkt sich nieder, die Würfelbecher scheppern wieder, der Frost entweicht gen Hammerfest. Eine juppfreie Nacht. Mahler und Budnikowski mögen sich heut’.)

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (1)

Dienstag, 4. Juni 2013 20:23

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„Mahler, sagen Sie, befinden sich da unten Bäume?“

„Ja und ich weiß Bescheid!“

„Also werden wir irgendwann unter diesen Bäumen sitzen?“

„Eventuell! Unterhalten tun wir uns nichtsdestotrotz!“

„Die Überschrift diktiert?“

„Weist Richtung, Budnikowski, weist Richtung bestenfalls!“

„Jetzt schauen wir herab, oder?“

„Mir schwindelt auch!“

„Werden wir lügen?“

„Budnikowski, der Wahrheit fühlte ich mich nie verpflichtet, es sei denn sie spiegelt sich in Zahlen wieder!“

„Mahler wird zum Defätist?“

„Mahler im wesentlichen gelangweilt! Die Welt als Spiegelung der Zelle Schicksal!“

„Wollen wir morgen mal Probesitzen?“

„Gerne!“

„Wer gibt den Wurstfabrikant?“

„Das würfeln wir aus heute Nacht!“

(Nacht senkt sich nieder, Würfelbecher scheppert, der Frost beißt zu, das Spiel wird der Ernst. So hatten die zwei Nachteulen nicht gewettet. Junimond, Du sei begrüßt.)

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Alles Mahler, oder was? Heraus aus dem Mai!

Sonntag, 2. Juni 2013 21:03

NeuMai10

Dem Mai, der rauschend davonfloß, hat Archibald Mahler noch mal ordentlich den Kümmel gerieben. Für den eingetroffenen Juni jedoch wurde noch keine neue Idee geliefert, nur eine vage Richtung. Raus will der Bär, raus in eine warme Welt und träge schauen auf die Freundlichkeiten oder mit Budnikowski unter Bäumen hocken und quatschen. Nix Weltbewegendes, Dorfgetratsche, Petitessen ohne Richtung und Ziel. Aber noch hält der miese Nordwind vor den Fenstern Mahlers Pöter im geheizten Raume fest. Der Baum rechts des Bären winkt. Noch steht er.

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