Ein Monat belangloses Geschwätz / Scene Nine
Sonntag, 22. Dezember 2013 17:07
„Sam! Let’s start before I coughed!”
„Es ist lange her, sehr lange her, seit wir uns liebten, unsere Herzen wahr schlugen und einmal, einen kurzen Tag lang, war ich dein Mann!“
„Letzte Nacht hörte ich dich im Schlaf sprechen. Solche Dinge solltest du nicht aussprechen. Oh Baby, dafür sind schon andere im Knast gelandet.“
„Wo sollen wir hin? Gibt es wen, den wir treffen können? Vielleicht geht es dir nicht anders als mir.“
„Seit zwanzig Jahren habe ich meine Familie nicht mehr gesehen. Das ist nicht leicht zu begreifen. Vielleicht lebt ja auch keiner mehr. Ich habe ihre Spur verloren, als sie ihr Land aufgeben mußten.“
„Baby, krempel’ dich um, tanze und schrei’ es raus. Du weißt doch, um was es eigentlich geht. Was treibst du dich auch die ganze Zeit in der prallen Sonne rum? Weißt du, daß der Planet dir dein Hirn leer brennen kann?“
„Mein liebster Feind liegt im Staub, läuft sich tot in seinen sinnlosen Ritualen, seine Lenden schweigen inzwischen. Man hatte ihm übel mitgespielt. Daran ist er zerbrochen. Er starb in Schande. Er hatte ein eisernes Herz.“
„Ich trage dunkle Gläser. Sie bedecken meine Augen. Die dunklen Geheimnisse in ihnen mag ich nicht enthüllen. Komm zurück, Liebste. Wenn ich deine Gefühle verletzt habe, dann bitte ich um Verzeihung!“
„Zwei Züge rollen gen Osten, 40 Meilen lang, Seite an Seite. Du mußt nicht gehen. Ich bin gekommen, um dir zu sagen, wie sehr ich deine Freundschaft wünsche!“
„Ich denke, als mein Rücken zu dir hin gedreht wurde, fing die ganze Welt, die hinter mir lag, augenblicklich Feuer. Das ist schon eine Weile her, seit wir diesen endlos langen Gang zum Traualtar hinunterschritten.“
„An jenem kalten und frostigen Morgen haben wir zusammen geweint. Wir weinten, weil unsere Seelen auseinander gerissen waren. So viel zu Tränen, soviel über diese langen und verschwendeten Jahre!“
„Bob! Setzen wir nun über? Die Tore offen?“
„Sam! Wir setzten über, einst. Offenes Land. Das gefällt mir!“
Thema: Anregende Buchstaben, Robert Zimmermann | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth