Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 8
Über das Ende des Anfangs oder andere Ungewißheiten
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Wir kennen diese Behältnisse von Friedhöfen, wo man flaniert um Ruhe zu finden und sich der eigenen Kleinheit und Endlichkeit bewußt zu werden. Manchmal um alte Weggefährten zu besuchen. Meist wird in jenen Behältern entsorgt, was eine Zeit lang Gräber zierte im Dienste öffentlicher Erinnerung und da Erinnerung manchmal schneller modert als der Grabschmuck, entsorgt man den schnell und dezent. Man mag edle Kranzspender ja nicht bloßstellen in diesen Tagen der Fensterreden. Doch die Frage sei zulässig: wie sind die zwei Gefährten und dazu noch der ominöse Bär mit seinem entleerten Geldbauchfach hier gelandet? Gibt es Konsequenzen? Rücktritte gar? Abgänge? Morde? Weia, oh weia! Hören wir rein:
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„Wo sind wir, Mahler?“
„Irgendwie weg vom Fenster wie mir dünkt, Budnikowski!“
„Warum, weshalb, wo, wann, wie, was und wozu?“
„Aha, die sieben großen WEH! Sollte man immer beantworten können, bevor man eine Bühne betritt!“
„Tut doch keiner mehr!“
„Man munkelt von Zeiten, da ein Mime – egal in welchem Gewerbe – dies tat! Es gar eingefordert wurde!“
„Vermute dem heutigen Ichling auf zwei Beinen ist dies Zumutung!“
„Bingo!“
„Und warum liege ich hier auf einem fremden Bärenoberschenkel rum?“
„Weiß auch nicht!“
„Strafe? Schuld? Zu renitent, zu laut, zu langweilig, zu alt geworden?“
„Der Lauf der Dinge, Meister Lampe!“
„Seit wann ist Ihro Wanstigkeit Defätist?“
„Hallo, verglichen mit dem Zusatzbär bin ich Twiggus Klosterhalfen von und zu Wieseck!“
„Auch richtig! Weshalb also?“
„Nach dem Winterschlaf ist vor der Frühjahrsmüdigkeit!“
„Und was macht ihr entfernter und immer noch definitiv schweigender entfernt Verwandter hier?“
„Der war die eigentliche Grabbeilage. Wir waren nur Passanten, dies als Paar!“
„Wozu?“
„Das Geld in seinem Bauch?“
„Aber Penunze hilft doch niemandem mehr in diesen Tagen. Das Zeug daxelt sinnfrei vor sich hin und schwimmt dann davon!“
„Das ist auch gut so!“
„Wie meinen? Und jetzt liegen wir hier rum bis ans Ende aller Tage? Ich bin kein Kletterer, eher ein engagierter Ebenenhoppler! Holen Sie mich hier raus?“
„Mich sah man gelegentlich schon auf Bäumen rumturnen, doch heute bin ich zu müde!“
„Mein Gott, Mahler! Verharren wir nun geduldig auf dem Müllhaufen der Geschichte!“
„Eventuell ist es lediglich der Friedhof der Kuscheltiere! Lassen Sie mich etwas ruhen, bester Freund!“
„Mahler! Hallo! Mahler! Bär! Bär vom Brandplatz! Genosse! Scheiße! Das gibt es doch nicht! Weia! Na ja! Schöne Blumen links von uns!“
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(Einwurf des lange verschollenen Säzzers: “Beep, beep, beep! Beim letzten Ton des Zeitzeichens war es circa fünfzehn Uhr, fünfundfünfzig Minuten und paar Sekunden.”)
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Der Reim zum Tag / VIII
Ist’s schon zu Ende
Spuck in die Hände
Oder die Tatzen
Hebe die Pfoten
Sag dem Piloten
Dein Fallschirm hat Löcher
Noch und nöcher
Bleib erstmal liegen
Laß die Eiligen siegen
Und nicht bekriegen den Fluß
Das ist Stuß
Gehe zu Fuß
Schritt für Schritt
Auch wenn sich das nicht reimt
Auf Deinen Wunsch
Zieh keinen Flunsch
Gegen die Welt
Zwischen den Resten
Liegen die besten
Gedanken und Reime
Auch wenn die Schleimer
Dies nicht vermuten
Wir müssen uns sputen
Wollen wir langsam werden
Hier auf Erden
Unser
Amen
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