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An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 08

Freitag, 9. Mai 2025 15:10

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Da sitzt er der Mahler. Häuptling Schauernder Bär. Und denkt nach. Weil er schaut. Weil er zuschaut. Er schaut zu wie der werte Von und zu Budnikowski schaut. Konzentriert zuschaut. Ob und wie die Roten Kugeln wachsen. Und Mahler denkt, daß wenn man jemand zuschaut, der konzentriert zuschaut, man dessen Gedanken sehen kann und vielleicht so gar sein eigenes Dings. Aber es ist auch von gewisser Mühseligkeit, weil es dauernd kann. Das Schauen eben. Mahler aber will sich ganz stark konzentrieren. Das, so denkt er richtig, schuldet er seinem Gefährten Budniskowski. Wenn der, der sonst etwas fahrig in Leib und Denke, eben mal so konzentriert schaut. Aber müde dabei kann man trotzdem werden. Und träumen. Zum Beispiel von Peru. Warum Peru? Er hat mal einen Film im Bilderlaufapparat geschaut mit dem Ehrenwerten Ernst Albert und der teuersten Pelagia auf dem winterlichen Sofa und da war ein Bär im Apparat. Mahler meinte in den Spiegel zu schauen. Der Bär lebte in London. Das machte den Bären dem Mahler sympathisch. Zumal er unlängst die freundlich winkende kleine Lady kennenlernen durfte. Dann hörte er, daß der andere Bär eigentlich aus Peru sei. Weil auch seine Tante ihn besucht hat. Von Peru. Das ist weit weg. Ein schöner Traum. Und während er so schlief und träumte, hörte er von irgendwo her Nachrichten. Schon wieder Peru. Der neue Brückenbauer, also der Pontifex, ist auch aus Peru. Also nicht direkt. Er ist dahin, weil er nicht mehr in Wyoming oder so sein wollte. Und da dachte der Mahler, natürlich nur im Traum, da er so lange nachgedacht hatte, ob er denn nun aus Wyoming oder Kamschatka stamme, daß nun, da in Wyoming und Kamschatka nicht nur Aufrechtgeher rumwüten, sondern sogar richtige Arschlochausgaben (Verzeihung beste Pelagia!) von Aufrechtgehern, er vielleicht demnächst einen peruanischen Ausweis beantragen könnte. Wenn das überhaupt möglich ist. Und vielleicht kann man die mit den Roten Kugeln bestechen. Also Marmelade aus Roten Kugeln. Weil der Bär aus Peru doch immer Marmelade. Mahlers Schlaf wurde unruhiger und unruhiger. Und dann rummste es gewaltig im Treppenhaus. Weia!

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 07

Montag, 5. Mai 2025 15:55

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(Wir sehen Herrn Kuno von und zu Budnikowski. Er sitzt, schweigt, wirkt außerordentlich konzentriert. Junge Tomatenzöglinge umringen ihn. Ebenfalls sehr konzentriert. Man will ja wachsen. Aus dem Off die Stimme des Philosophen und Bären Archbald Mahler, Bär vom Brandplatz in der kleinen häßlichen Stadt in Mittelhessen, die immer häßlicher … Halt. Dies ist ein anderes Thema!)

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„Da sind Sie ja, Budnikowski!“

„Ja, hier bin ich, werter Mahler!“

„Also erst höre ich gute zwei Wochen nichts von Ihnen und dann sehe ich Sie nicht mehr und …“

„Haben Sie mich etwa vermisst?“

„Nein! Aber gesucht habe ich Sie überall!“

„Und warum suchen Sie mich, wenn Sie mich nicht vermissen?“

„Äh … Ähem … weil ich immer alles wissen will und weil …“

„Schon gut! Verziehen!“

„Aber was machen Sie da?“

„PSST! Nicht so volumig in der Bärenstimme! Ich betrachte das Wachsen!“

„Das kann man sehen?“

„Wenn man will!“

„Und was wird das, wenn es fertig ist!“

„Der neue Jahrgang der ROTEN KUGELN.“

„Oh!“

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 06

Dienstag, 22. April 2025 18:22

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„Mein bester Mahler! Da tauchen wir wieder auf aus unseren Studien fremder Worte und schon wieder wird gelogen!“

„So what, my dear compagnion and hare?“

„Weia! Jetzt geben Sie mal nicht so an mit ihrem neu erworbenen Grundwortschatz. Es regnet und wir sitzen hier offiziell zwischen Blümchen im Sonnenschein rum!“

„I’m only happy when it rains!“

„Soviel verstehe ich jetzt auch in dieser fremden Zunge. Es war mehr als nötig! Das Regnen! Aber heißt dies nun, daß wir mit sonnigen Blumenbildern vom Regen sprechen werden. In fremder Zunge?“

„Lieber und bester aller Budnikowskis meines Lebens. So ist es!“

„Das müssen Sie mir erklären. Die Frage ist nur, ob ich soviel Zeit habe bis Sie zum einen zu Ende palavert haben und ich dies alles bis dahin begriffen habe!“

„So wird es sein. Simulieren wir Aufrechtgeher in Verantwortung!“

„Weia Nummero 2. Und was würde die freundliche kleine blaue Lady dazu sagen?“

„Ich könnte mir vorstellen, daß es cats and dogs rainen könnte und Sie würde sagen: Isn’t a nice day, my dear fellows?“

„Aha! An diesem Gedanken könnte ich ein bisserl länger rumriechen!“

„Dies wäre unser Auftrag gewesen!“

„So we carry on, good ol‘ Archie?“

„Mit Freude. Auch in unseren alten Worten!“

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 05

Montag, 14. April 2025 12:57

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„Mahler! Sehen Sie! Da sprießt was?“

„Es scheint aber noch etwas schwächlich!“

„Bedarf also der Pflege!“

„Da haben Sie recht, bester Budnikowski!“

„Psst! Die freundliche und winkende und blaue Dame hebt an zu sprechen!“

„My dear boys! Watching you learning my language in a very diligent way, that warmed my heart. These little plants might be the start of your new garden. Hopefully they will grow in a fruitful and healthy way and fill your wardrobe of thoughts with new colours und expand your view on all the things out there in this crazy world. Nice to meet the both of you. The pleasure was on my side!“

„Her Majesty! Thank you! Very much!“

„For everything! My Majesty! Very much too! From me to you!“

„Nice! I will follow your steps! From up there! And now go out and just smell!“

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 04

Mittwoch, 9. April 2025 13:45

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„Herr Mahler! Meinen Sie, wir haben genug gelernt über das Buch gebeugt?“

„Ich weiß nicht so recht, Freund Budnikowski!“

„Die freundliche kleine Frau winkt und winkt! Sind wir gemeint?“

„Mich beschäftigt eher dieser Kasten in unser aller Rücken!“

„Ist das nicht so eine Art Gewächshaus?“

„Vielleicht und die Sonne scheint in den letzten Tagen und heute weiterhin und hin und weiter.“

„Soll ich die freundliche Dame ansprechen mal?“

„Haben Sie schon neue Worte der fremden Sprache parat?“

„Ready sogar!“

„Na dann, bester Hase ohne Brille!“

„Hello dear and friendly Lady Blue! Why … sorry … winken Sie uns die ganze Zeit zu?“

„Dear! As long as the sun is shining on my handbag, I will be able to wave a friendly hand towards you gentle fellows. The little greenhouse in your back will be your challenge in the next months. We’ll meet again tomorrow!“

„Thank you. Aber ich habe nichts verstanden. Sie, lieber Bär?“

„Lassen Sie uns nochmal vertiefend das Wörterbuch betrachten!“

„Die kleine Dame winkt noch schneller!“

„Na ja! Die Sonne scheint noch wilder und wilder dieser Tage!“

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 03

Montag, 7. April 2025 13:51

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Nun denn. Es dauert. Oh die Geduld gefragt. Seit Tagen nun beugen sich die beiden Gefährten Mahler und Budnikowski hingebungsvoll über dieses neue Kompendium und versuchen sich die fremden Worte zu eigenen Worten zu machen und sie sinnvoll und vor allem für die kleine, blaue und ständig winkende Dame verständlich, mit eigener Mitteilung zu verbinden. Budnikowski verzweifelt gelegentlich, Mahler zeigt sich schweratmend, was bei ihm bedeutet: er ist etwas verwirrt. Die Sonne scheint dabei voller Inbrunst durch die Fenster, doch tritt man vor die Türe schwitzt es einem entweder oder man friert am nächsten Tag halt wie der berühmte Schneider. Aber über das dahinschwindende Gleichmaß in der Aufrechtgeherwelt zu lamentieren, haben sich die zwei Gefährten lange schon abgewöhnt. Bringt eh nicht. Man hatte eine Aufgabe vermittelt bekommen. Study the book. Die kleine Frau ist freundlich. Und nichts anderes als ein wenig Freundlichkeit zurückzugeben ist ihr Begehr. In dieser anderen Sprache eben aber. Uff. Lassen wir sie noch ein wenig pauken. Suhn we‘ ll meet ägenn in this little theatre. Luck an! First Learningerfolgs! Take Kehr!

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 02

Mittwoch, 2. April 2025 10:29

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„Good morning, my dear!“

„Ah! Hilfe! Wer spricht?“

„What I just said, my dear, was that I would like to wish you a very good and pleasant morning!“

„Äh! Hilfe! Überfall!“

„Don’t you get embarrassed, my dear little hare without spectacles! I only have to remind you that wintertime is over. Highest time to get up and start into a new year, my little lazybone!“

„Lassie? Bohnen? Spektakel? Sind Sie Regisseurin? Hair? Sind Sie Friseurin? Ich müßte dann mal! Tschüüüüß!“

„Don’t you run away, my little white wonder! Your friend, Sir Archie the bear, has gotten a book! For the two of you. So for you too!“

„Wie? Archie? Bär? U2?“

„Study the book. Soon you will be with your friends. And we will all meet again!“

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

An (dummen auch) Gedanken riechen 2025 / 01

Dienstag, 1. April 2025 14:18

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„Good morning, my dear!“

„Aaargh! Röchel! Schnief! Was?“

„What I just said, my dear, was that I would like to wish you a very good and pleasant morning!“

„Äh! Ähem! Ich! Wer? Was?“

„Don’t you get embarrassed, my dear Mister Mahler! I only have to remind you, that it is time to get up and start into the new, meanwhile a little bit elder year!“

„Ich verstehe kein Wort! Kennen wir uns? Mahler? Sie mich?“

„You don’t know me. But me, I know who you are. Excuse me. Let me be precise. A member of your kinship is a dear friend of mine!“

„Ich brauche erstmal einen Tee und was zu essen!“

„I would recommend toast with orange marmalade!“

„Sie sind sehr lieb, werte Dame! Das merk ich wohl! Aber ich verstehe immer weniger! Und warum machen Sie jetzt Ihre Handtasche auf?“

„That’s your breakfast, Mister Archie! And don’t you forget to wake up your little white compagnon!“

„Oh! Madame! Das riecht aber sehr gut! Aus Ihrer Handtasche heraus! Und was ist das für ein Buch?“

„Study it! It’s a dictionary! We meet again tomorrow. Or on an other day!“

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Thema: Gedankenriechen | Kommentare (0) | Autor: Christian Lugerth

Rau die Nacht und was der Tag gebracht / Epilog

Montag, 6. Januar 2025 12:09

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„Endlich, nachdem jetzt der alte Mahler unten seine eintönige Hirnerei eingestellt hatte, konnte sich auch Budnikowski nicht mehr länger aufrecht erhalten. Die lange Nachtwache, der scharfe Karboldunst, der berauschende Rauch, der das ganze enge, schwüle Zimmer füllte, das feine Ticken der Taschenuhr drüben vom Sofatische her, das leise, unermüdliche Brühen und Blaffen, mit dem sich das Öl in der kleinen, tief heruntergeschraubten Lampe verzehrte, sein eigenes Blut, das ihm in den Ohren summte und zwischendurch wie fernes, dünnes Glockengeläute klang: das alles betäubte ihn! Er hatte sich jetzt in den alten, großen, kattunenen Lehnstuhl dicht neben dem Bett noch tiefer zurücksinken lassen. Die glitzernde Flüssigkeit in dem halbvollen Glase neben ihm, die er vergeblich zu fixieren suchte, war jetzt in einen orangefarbnen Lichtklecks verschwommen, der allmählich ins Bläuliche überging, Schließlich war’s nur noch ein braunroter Funke, der übrigblieb, zuletzt war auch der verloschen. Alles schien jetzt schwarz! Das Glas, das Bett, die Lampe, das ganze Zimmer … Sein Kinn war ihm auf die Brust gefallen, er war eingeschlafen.“

„Mahler? Schlafen Sie schon?“

„Budnikowski! Was für eine Frage!“

„Für immer etwa?“

„Warum denn auch auch? Aber ab heute schon!“

„Und was haben Sie da eben im Schlaf kursiv gesprochen?“

„Das war nicht ich. Es war der Meister Albert. Er hatte mir vorgelesen in meinem ersten Traume des Jahres. Eine Erzählung, welche ihn beflügeln soll oder möge fortan für das eig’ne Schaffen!“

„So bin ich beruhigt und ruhe nicht an einem Grabe, sondern an einer Bettstatt?“

„Was gerne mal dasselbe!“

„Aber später! Viel später! Versprochen?“

„Ich bin nicht freiwillig hier und deshalb gehe ich nicht freiwillig weg von hier!“

„Na dann! Gute Nacht!“

„Eben! Schlafen Sie wohl!“

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Thema: Autor: Christian Lugerth, Rauhnächte | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Rau die Nacht und was der Tag gebracht / 12te

Sonntag, 5. Januar 2025 13:25

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„Budnikowski! Es geht zu Ende!“

„Mahler? Ist Ihnen nicht gut?“

„Müde bin ich, sehr gemüdet, ja, aber ich beziehe mich auf die begleiteten Nächte und den Rauch!“

„Verlassen Sie uns nun, die Geister?“

„Ich glaube sie ziehen sich zurück, aber wenn wir mögen, sind sie weiterhin da. Im Hintergrund. Auch die Geister sind wahrscheinlich rechtschaffen müde geworden über die Tage!“

„Denke auch. Man stelle sich nur vor, welche Unmassen an Wünschen sie zu betrachten hatten. Die Guten ins Töpfchen. Die Schlechten, wohin auch immer!“

„Und wieviel unsinnig vermessene Wünsche auch im Rauch!“

„Ich hoffe, wir konnten dies vermeiden!“

„TOITOITOI!“

„Und nun? Mahler?“

„Bleibt mir es nur den Ehrenwerten Ernst Albert zu zitieren, der da gestern davon sprach sein eigener Geist gewesen und sein zu werden. Da sinne ich mal nach. Oder träume darüber!“

„Ja. Der Ehrenwerte hatte einst davon gesungen. Vom Geist in der Geisterstadt!“

„Na dann!“

„Eben!“

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Thema: Autor: Christian Lugerth, Rauhnächte | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth