Beitrags-Archiv für die Kategory 'De re publica'

Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (30)

Samstag, 3. August 2013 15:47

Fr26

„Hömma, Mahler!“

„Siga, siga, Budnikowski!“

„Sach ich doch, Schnitzel!“

„Geh Er mir aus der Sonne!“

„Dat wäre getz aber Egüptien!“

„Die waren früher überall, die Pleitegeier!“

„Mahlerchen, meinse dat die auch bald uns eine Stippvisite anreichen tun!“

„Jetzt stippvisiten wir die erstmal!“

„Hömma, ich bin noch nie inne Blechvogel reingestiegen!“

„Weia, das hatte ich schon fast vergessen. Budnikowski, seien Sie froh, daß ich mein Pöterzittern scheinbar unter Kontrolle habe!“

„Und dann auch noch auffet Schiff drauf!“

„Das kennen wir nun schon!“

„Tak!“

„Ouzo?“

„Mit! Reim?“

„Wohlan!“

„Als ich inne Hängematte einen inne Rübe hatte…“

„…und die Seele baumelnd suchte: Sehnsuchtsland…“

„…der Pöbel geizig fluchte …“

„…und das Orakel Worte raunte…“

„…wohlbekannt…“

„…da brach ich auf…“

„…nun sachet schon…“

„…an die Ufer des heiligen Acheron!“

„Hömma, kann ich noch einen vorbereitenden Ouzo?“

„Ne!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (29)

Freitag, 2. August 2013 16:18

Fr25

„Budnikowski, hoch hinaus in Bescheidenheit?“

„Mahler, ich spüre schon, wie sich ihre Reißzähne in die uns allen eigne Harmonie- und -gefallsucht graben. Ich accordiere Ihnen heftigst im Widerspruch. Der notwendige Rückzug mag gelegentlich ein Signal enthalten, aber forciert optische Garstigkeit beschämt den möglichen Nachfolger und stempelt ihn zum Plagiator in Sachen Einsamkeit. Die Verlockungen der Fassade haben dem zur eindimensionalen Erektion verpflichteten Teil der Aufrechtgeher schon manche Peinlichkeit in die Biographie diktiert, dies weiß ich wohl, jedoch was spricht dagegen der Wohlgestalt ein Liedlein zu singen, wenn man sich vor das rosarot bummernde Äuglein die Erkenntnis reibt, daß alle Schönheit nichts als Zufall und jegliche Verpackung Flucht, diese jedoch wiederum gelegentlich Notwendigkeit atmet. Man kann das fallend’ Laub nur besingen, wenn es zuvor am Aste hing, den Strauß nur ausfechten, wenn man damals Feind der Vasen war! Sehen Sie, dort kommt der Bauer, die Wiese zu mäh’n und wir glotzen schafsgleich hinterher!“

„Was ein Ding!“

„Was?“

„Sind Sie schon mal geflogen?“

„Warum?“

„Nur so!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (28)

Donnerstag, 1. August 2013 16:59

Fr24

„Mahler, Schatten also suchen Sie!“

„Budnikowski, ich werde einen gelbäugigen Ziegenbock tun und mich klimakohysterisch äußern! Ergebnisse werden erzielt. Interessiert das WIE stärker als das DAS? Nach und nach wird man leicht zur Harke! Aber falsch liegen Sie nicht auf Ihren langen Ohren. Das Gleißende wirkt auf mich verschreckend, das Laute deprimiert und mein Nachsinnhändchen mag halten wer will, aber er möge im Anschluß daran nicht eine Denkquittung für diesen Austausch einfordern. Wobei ich mir der Eitelkeit der Abgeschiedenheit ab und an bewußt werde, doch der Lustgewinn überwiegt. Mitglied in allen Parteien, die ich jemals wählte, mag mein Pöter nicht sein, weil er ein selbstständiger Furzer ist. Wenn der Winter kommt, kann man sich vor der Tür dieser Hütte die Holzbretter unter die Pranken schnallen und gen Talboden rutschen. Vielleicht ist ja der Schinken aus oder das Brot. Dann muß man wieder hoch auf den Berg. Mit oder ohne Schinken und Brot. Die Aussicht auf eine ordentlich kalte Nase lässt mich einen Verzicht auf den Winterschlaf andenken. Außerdem wundere mich eh und ef, wieviel Worte ich mit Ihnen schon tauschte. Lassen Sie uns das Land wechseln. Lassen Sie uns karger werden, ärmer und heller!“

„Noch heller, Mahler!“

„Vor allem ärmer, Budnikowski!“

“Bescheidener?”

“Nein! Ärmer!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (27)

Montag, 29. Juli 2013 19:36

Fr23

„Mahler?“

„Budnikowski?“

„Erinnern Sie sich an eine Einsicht unsererseits in den letzten Tagen und Wochen, die tief wie dies Tal!“

„Weia, die Frage. Mir ist eher etwas niederländisch zumute!“

„Meinen Sie, da geht noch was?“

„Wir gehen!“

„Warum!“

„Wir müssen!“

„Aber hier ist doch schön!“

„Woanders wird auch gedacht!“

„Wo?“

„Dort besonders!“

„Warum?“

„Man behauptet sogar, dort habe man das Große Denken erfunden!“

„Wahrhaftig!“

„Gewiß!“

„Angenommen, man wollte oder müßte hier bleiben, wo würden Sie wohnen wollen!“

(Blicke schweifen übers Tal. Mahlers Blick bleibt an einer Hütte hängen, rechts unten am steilen Hange. Budnikowski liebäugelt mit einem kleinen Häuschen, ein paar Wandermeter aus dem Tale hinaus.)

„Budnikowski, Sie sehen die Hütte?“

„Sehr bescheiden! Mahler, dieses kleine Haus dort hinten, Sie sehen es auch?“

„Arg verspielt und zu putzig! Aber dem Liebreiz entziehe ich mich, da die Pflicht mich knochentrocken ruft!“

„Na dann, Sie dort, ich dahinten, aber Ihre Wahl müssen Sie begründen!“

„Morgen gern, und dann aber Sie desgleichen!“

„Wohlan und Dankbarkeit!“

„Und diese schweigt!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (26)

Freitag, 26. Juli 2013 18:43

Fr22

“Mahler?”
“Budnikowski?”
“Forelle geschnappt und zerkaut?”
“Sag ich nicht!”
“Aufbrechende Forelle oder Forelle auf Heimkehrkurs?”
“Sag ich nicht!”
“Schwarzgelb oder blau, alt oder jung, gegrillt oder gedünstet, Kaugummi oder Heroin, gestern oder vorgestern, Magenverstimmung oder Bandscheibenvorfall, Hase oder Igel?”
“Sag ich nicht!”
“Heute ist der Bär sehr schwer!”
“Schwier!”
“Hick!”
“Wissen Sie, was der große Willi Shakespeare mal gesagt hat?”
“Der mit dem Angelgeschäft!”
“Ausnahmsweise der andere!”
“Na bitte her damit, Mahlerchen!”
“Wenn alle Menschen nur dann redeten, wenn sie etwas zu sagen haben, würden sie bald den Gebrauch der Sprache verlieren!”
“Geil! Also können wir weiterblubbern!”
“Wie das Bächlein, das hinter unseren Rücken den Todtnauer Wasserfällen zueilt!”
“Weshalb, Herr Bär, waren wir nochmal hierher gereist?”
“Neben Ihnen sitzt einer, der dies nicht mehr weißt!”
“Fein!”
“So schmeckte die abwärts strebende Forelle! Dies nur auf die Schnelle!”
“Die Abschiedsglocke belle!”
“Gedanken werden fahl!”
“Drum Hirne auf die Wäscheleine!”
“Und ein letzter Blick ins Tal!”
“Genial!”
“Und tief’re Einsicht keine!”
“Hihi!”
“Mit!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (25)

Donnerstag, 25. Juli 2013 1:35

Fr21

“Halt!”
“Hä?”
“Stop!”
“Wie bitte?”
“Das Ding runter!”
“Budnikowski?”
“So ist es, Mahler!”
“Warum?”
“Sie hatten Hunger und von unten kommt die Forelle!”
“Daß ich dies nicht sehe! Zweifel, oh!”
“Der Bach muß angehalten werden!”
“Eigentlich bin ich satt!”
“Mahler so und dann wieder mal!”
“Sag ich doch!”
“Sollten Sie nicht schweigen?”
“Erst ab einem gewissen Grad genereller Sättigung!”
“Also niemals, Freund Bär?”
“Ich atme hungrige Befürchtung und bestätige!”
“Nur eine Frage ist über noch!”
“Budnikowski, sag er an!”
“Kaut des Bären Zahn heute lieber das junge, den Bach hinabfließende Salmengemüse oder schätzt man den heimkehrenden laichtragenden, gereiften Altforellerich?”
“Mal so, mal so!”
“Wird man je schlau aus eines Bären Gehirnung?”
“Eher nicht!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (24)

Samstag, 20. Juli 2013 13:39

Fr20

“Mahler?”
“Budnikowski?”
“Die Blumen wieder?”
“Die Blumen!”
“Zwischen denen wir schon saßen, als der Sommer so recht noch nicht wollte!”
“Und die Aufrechtgeher untentwegt darüber quasselten, ob er dann!”
“Und nun quasseln sie doch immer noch, daß er aber dann!”
“Bald werden sie quasseln, weil er und dergestalt ist!”
“Sie tun es!”
“Zwanghaftigkeit, oh!”
“Wann wird der Quasselei ein Ende sein?”
“SDS!”
“Oder Deutsche Bundesbahn!”
“Zum Wetter kein Wort!”
“Kann sein!”
“Kann nicht sein!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (23)

Montag, 15. Juli 2013 23:04

Fr19

“Mahler!”
“Budnikowski!”
“Wir sitzen zwischen den Blumen, die blühten, als wir hier oben das Sommerdenken begannen! Sagt mir, wo die Blumen sind, nun?”
“Milch werden sie sein oder Quark!”
“Kühe kennen da keine Gnade!”
“Was schmeckt das schmeckt und mir fällt auf, daß schon lange keine Forelle mehr durch meinen Schlund rutschte!”
“Aber wir müssen doch noch denken!”
“Im Sommer fällt das schwer!”
“Über zehn Tage nun der Sonne Freundlichkeit über den Hirnen!”
“Psst, sonst bildet sie sich noch was drauf ein und lässt wieder was von oben fallen!”
“Mahler, pass er auf!”
“Huch! Warum?”
“Hinter Ihnen steht eine Kuh und hebt den Schwanz!”
“Jetzt aber Budnikowski!”
“Die Blumen aber düngte dies, falls der Fall!”
“Und das Denken auch!”
“Was?”
“Ab und zu Mist!”
“High five?”
“Hunger!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (22)

Samstag, 13. Juli 2013 23:54

Fr18

“Mahler?”
“Budnikowski?”
“Es dunkelt oder ist eine Täuschung mein?”
“Sie täuschen nicht und merken fein!”
“Der Farn nun grüner und Sie knapp weniger geneigt?”
“Noch Ihnen zu jedoch und weiterhin, es geigt…”
“…die Nachtigall, die Lerche und ganz gewiß der Schlummer…”
“…auf Helgoland, da strandet heut’ ein Hummer…”
“…und beißt ‘nen Finger ab, die renitente Schere…”
“…sei dies der Fischerhand die angemess’ne Lehre…”
“…die Kogge trudelt und der Maat…”
“…hat einen letzten trunken’ Reim parat…”
“…da ham wir den Salat…”
“…die Trottellumme pickt sich ein paar Krumen…”
“…und morgen sitzen wir und sitzen zwischen Blumen…”
“…und zwischen Ranken…”
“…und mehr Gedanken dieser Art…”
“…vom Berg zur See mit schnellen Füß’…”
“…es spricht der Helgoländer James Krüss…”
“…so spricht ein Helgoländer eben:”
“Liebt die Welt und liebt das Leben!”
“Herr Budnikowski, was bemerkeln Sie?”
“Herr Mahler, der Österreicher fährt gern Ski!”
“Not me!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (21)

Donnerstag, 11. Juli 2013 15:24

Fr17

“Mahler?”
“Budnikowski?”
“Wo waren wir stehen geblieben?”
“Was für eine unselige Metaffer!”
“Erklären Sie sich!”
“Stillstand ist nicht existent. Im Mikrokosmos, in den Adern, in den Synapsen und Darmtrakten endet Bewegung nie. Selbst der Tod vibriert und gärt.”
“Ich dachte eher an ein hinterlegtes Lesezeichen, eine Art Denkrasthof, an den wir nach vollzogener Pause zurückkehren!”
“Mitten und drinnen in der Sach`, keine Pause gibt es, ach!”
“Vom Geheimrat?”
“Der Binsenweisheiten ist auch der Mahler mächtig!”
“Prächtig!”
“Weiterhin und nicht nur das Wetter!”
“Das wird ja immer better!”
“So denken wir heute nicht unter, sondern in einem Baum!”
“Ein Unterschied?”
“Man spürt ihn kaum!”
“Mahler?”
“Budnikowski?”
“Ein Dialog ohne ich steht vor meinem Auge, nich`?”
“Selbstredend, schlimmer jedoch noch als ICHICHICH sind Wendungen wie “als der Autor damals” und weitere Verklausierungen präseniler Verarbeitungs – und Erzählwut!”
“Es wäre demnach drum gebeten, autobiographische Masturbation unaufdringlich zu ver…äh..dingsen?”
“Und sich danach die Hände zu waschen!”
“Alter ist anstrengend, gelle Mahler!”
“Bingo, Budnikowski!”

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