Beitrags-Archiv für die Kategory 'Draußen vor der Tür'

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Samstag, 20. März 2010 5:50

herr_lenzGuten Tag, lieber Herr Lenz!

Das hat diesmal gedauert!

Ich will aber hier nicht doof rumkritteln!

Deshalb auch ein herzliches Willkommen von Ihrem treuen Diener Archibald Mahler, dem Bären vom Brandplatz.

PS: Bitte nicht gleich wieder abhauen! Gelle!

Thema: Draußen vor der Tür | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Von der perfekten Abulieüberwindungsstrategie

Freitag, 19. März 2010 10:39

blaetterDer frischgetaufte Bär bog um die Ecke. Das Eisentor stand offen. Drei Gärtner begrüßten ihn als einen der ersten Gäste. Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz, nickte freundlich, aber nicht allzu redselig. Er betrat den Botanischen Garten der kleinen Stadt. Um präzise zu bleiben, er betrat den Botanischen Garten der Studentenlehranstalt der kleinen Stadt in Mittelhessen. Selbstverständlich spürt ein offizieller Frühlingsriecher, wenn ein solcher Park nach der langen Winterpause wieder geöffnet wird. Berufsehre! Der Bär war hungrig. Wo waren die Blätter, von denen er geträumt hatte? Wenige Schritte hinein in den noch recht kahlen und grünlich braunen Park und siehe da. Ein beherzter Sprung.

Das Kauen von Blättern, speziell von Bambusblättern hat mehrere, meist sehr positive Wirkungen. Einmal wird der während des Winterschlafes versuppte und verschlammte Organismus eines Bären auf schonende und natürliche Art und Weise gereinigt. (Fragen Sie Horse Badorties!) Auch beruhigt das gleichmäßige und meditative Kauen das durch zu viel Nachdenken leicht gereizte Bärenhirn. Des weiteren ist es ein hervorragendes Therapeutikum gegen die Abulie. Die Abulie, unter der Denkbären gerne leiden, ist die krankhafte Unfähigkeit, konkrete Entscheidungen zu treffen. Der Trick ist der: wer kaut, denkt nicht. Er wird gleichsam gekaut und sein Hirn kann wieder frei atmen. Nicht zu unterschätzen ist die halluzinogene Wirkung, welche manche der Blätter schlagartig enntfikkelln gkgöhhnen dunn. Turnoffyourmindrelaxandfloatdownstreamitisnotdyingitisnot……. Isn`t it? Der Bär flog um die Ecke. Das Eisentor stand offen.

Thema: Draußen vor der Tür | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Archibald bekommt ein Stück Kreide in die Hand gedrückt

Dienstag, 16. März 2010 12:11

ausflugDaß jede Reise mit dem ersten Schritt begänne, behaupten ja nicht nur die Uiguren. Archibald jedoch ist Bär. Und Bären leiden bekanntermaßen unter dem Bärenproblem Antriebsschwäche. Also hatte Ernst Albert das für Archibald übernommen, das mit dem ersten Schritt. Wie Archibald vor ein paar Tagen aus dem Fenster geblickt hatte und das Rufen, welches von draußen auf ihn einstürmte, immer drängender wurde, er aber noch mit seinem inneren Schweinebär rang, der lieber in der warmen und bequemen Stube bleiben wollte, hatte Ernst Albert, der – neben vielen etwas fragwürdigen Eigenschaften – immerhin über die Gabe der Emphatie verfügt, seinen hadernden Hausgenossen gepackt und in die Tasche seiner Jacke gesteckt.

Es war früh am Tag und es war bärig kalt. „Was die Menschen für  blödsinnige Ausdrücke verwenden. Wenn wir Bären etwas lieben, dann ist es die Wärme.“, dachte Archibald, als er auf die morgendlichen, menschenleeren Straßen einer mittelhessischen Provinzstadt blickte. Er war lange, sehr lange nicht mehr hier draußen gewesen und er versuchte sich zu erinnern, hoffte Bekanntes zu entdecken, um sich orientieren zu können, denn Bären mögen es nicht, wenn sie keinen blassen Schimmer davon haben, wo sie sich gerade befinden. Archibald sah, und das hatte er ganz vergessen, was für unglaublich häßliche Ecken diese Stadt hatte. Eben querten die beiden Frühaufsteher einen Platz, der mit absurden grün leuchtenden Glaskästen bestückt war. Diese Kästen waren eine Art Lagerplatz für leere Bierflaschen, Umsonstzeitungen und Werbezettel der umliegenden Kaufstuben. Die Fassaden der  Häuser, die den Platz begrenzten, waren entweder mit schreiend bunten Namenszügen versehen oder mit blaßgrünen oder sekretgelben Kacheln bestückt. Am rechten Rand des wüsten und leeren Platzes stand ein einsamer Baum, blätterlos, einbetoniert und offensichtlich ein beliebtes Ausflugziel diarrhoegeplagter Vierbeiner. Nein, schön war das nicht, eher ärmlich und trostlos und Archibald fragte sich, was Ernst Albert mit ihm vorhatte. Er schaute zum Himmel, wo Eos die ersten rosaroten Spuren hinterlassen hatte. Etwas optische Linderung. Da erblickte er auf einem der Urinalkachelhäuser einen riesigen goldenen Engel. Und, siehe da, der Engel wand nicht sein Antlitz ab von der unfaßbaren ästhetischen Katastrophe zu seinen Füßen, nein, er blickte hin, fast schon liebevoll. Archibald ahnte, was der tiefere Sinn seines Ausfluges sein könnte: Hinschauen, auch wenn es wehtut, denn Wegschauen ist für Pekinesen, Dackel und ähnliche Gestalten. Und so ein frisches Stück Aas ist ja anfangs auch nicht der rein ästhetische Anblick, aber nach dem ersten Bissen extrem lecker und nahrhaft. Sic! Ernst Albert und Archibald verließen den Platz, Archibald mit Erkenntnisgewinn, und sie bogen um die Ecke.

Es ging blitzschnell und die Erinnerung hatte Archibald die Hand um den Hals gelegt. Sein rechtes Bein begann wie wahnsinnig zu jucken Genau hier war es geschehen. Damals. Damals. Die Vergangenheit. Der Kampf. Der Schmerz. Alte, ferne und doch glasklare Bilder umtanzten den Bären. Vorsichtig hob ihn Ernst Albert aus seiner Jackentasche, setzte ihn auf eine Treppe am Straßenrand, drückte ihm ein Stück Kreide in die Hand und sagte: „So. Das mußt Du jetzt alleine erledigen. Keine Angst, Du schaffst das. Bis bald.“ Und weg war er. „Genau. Hier war es gewesen. Damals.“ sagte der Bär leise vor sich hin. Um ehrlich zu sein und präzise zu bleiben, er fühlte sich einsam in diesem Moment, unser Herr Archibald, sehr, sehr einsam.

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Archibald verzweifelt gesucht

Montag, 15. März 2010 11:33

weltbärDer Platz am Fenster leer, wo ist er, unser Bär? Die Unruhe nimmt zu. Spielt die Welt mit Archibald oder spielt Archibald mit der Welt? Gebiert das Warten Pompöses oder nur schnell zu vergessende Winde? Stellvertreterbären drängeln sich in den Vordergrund, wo der Meister selbst sprechen müsste. Es stinkt gewaltig. Draußen vor der Tür. Leugnen. Wegsehen. Bagatellisieren. Ignorieren. Verdrängen. Relativieren. Bemänteln. Vertuschen. Beschwichtigen. Selbst der Vatikan schweigt. Aber den Schneid wolle er sich nicht abkaufen lassen, spricht der Stellvertreterbär. Auf Inglisch. Ein Viertel der Menschen in diesem Land will wieder zweigeteilt sein. Pfeifen wecken den Nachwuchs mit dem Griff ans junge Gemächt und sammeln zum Strip-Poker. Gestern. Ein niederrheinischer Adrenalinjunkie fährt im Kreis und das Land kriegt feuchte Höschen. Heute. Eine Diplomatenenkelin will singend null Punkte für ihr Vaterland sammeln. Morgen. Robben netzen ein. Lebt der Hecker noch? Hauptstadtfrösche zerlegen ihren Spielplatz. Lukas Podolski mutiert zu Boris Becker. Und Mimen faseln nicht nachgefragt vom Vorrecht der Künstler auf den Irrtum und keiner hört zu. Draußen vor der Tür. Das kann Archibald doch nicht kalt lassen. Es tanzen die Gespenster den Vergangenheitstango. Und unser Bär in Mittelhessen? Mittendrin statt nur dabei? Wir werden sehen.

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Wie Archibald beim Frühlingsriechen Russisch lernt und an seiner Herkunft zu zweifeln beginnt

Donnerstag, 4. März 2010 9:37

kissen1Archibald atmete ein, Archibald atmete aus. Jeden Kubikzentimeter Luft sog er gewissenhaft durch seine Vibrissae und ließ ihn prüfend auf der Nasenschleimhaut zergehen. Ein wildes Gemisch schlug Archibald entgegen: der unvermeidliche stechende Geruch der Autoabgase, der Schweiß gehetzter Menschen auf dem Weg zur Arbeit, penetrante Duschgels, die den Angstschweiß übertünchen sollen und tausendfach verschieden duftende Atemluft, auf deren Flügeln tausendmal mehr unnötige Worte in die Luft entlassen werden. Und die können ordentlich stinken. Potzrembel aber auch! Archibald ging in sich, kam wieder heraus und hatte beschlossen, bevor er das schon angerissene Szenario “Das abbe Bein/Die Anoperation”  zu Ende führen würde, noch mal drüber nachzudenken, wieviel seiner Worte er sich in Zukunft sparen könnte. Dann roch er Alkohol, Zigaretten, Schweiß. Nein, nicht Ernst Albert, sondern vor dem Fenster standen sie wieder: Die Russen. Immer um diese Zeit fanden sie sich zusammen auf dem kleinen Platz in der Nähe der Höhle, tranken ihr gebranntes Kartoffelwasser, dazu extrem süße Fruchtsäfte und spülten das Ganze mit dem billigsten Bier, das es zu kaufen gab, herunter. Sie rauchten und tranken und lachten. Zwei bis drei Stunden später brüllten sie sich an und waren kurz danach verschwunden. Und jedesmal, wenn Archibald die rauhe, gurgelnde Sprache dieser Menschen vernahm, die aus hundert verschiedenen s-, ch- und sch- Lauten zu bestehen schien, wurde ihm ganz seltsam zu Mute. Zwar war Archibalds Vergangenheit bis heute noch ein ziemlich dunkles Loch, doch in den letzten Wochen, als da drüben in den Bergen jenseits des Meeres Menschen Metallscheiben um die Hälse gehängt worden waren, dachte Archibald oft, dort endlich das Land seiner Vorfahren gefunden zu haben. Doch der Klang der Worte dieser Trunkenbolde! “Sdrasstwujti, wissna! Dasswidan`ja sima!” Altbekannte Glöcklein begannen zu klingeln. Konnte es vielleicht sein, daß er eigentlich? Archibald stutzte. Doch bevor ihn das Nachdenken über seine Wurzeln in eine veritable Identitätskrise stürzen sollte, besann er sich auf seine Aufgabe und atmete ein und atmete aus, konzentriert und ausdauernd. Doch so sehr er sich bemühte, den Frühling, ihn roch er nicht. Im Gegenteil, Schnee lag in der Luft. Morgen, übermorgen vielleicht. Nun gut, soll er kommen.  Die Sonne blinzelte durch ein Wolkenloch und Archibald fletschte die Zähne. Denn die Zähne nehmen am schnellsten das für Knochen und Beißerchen lebenswichtige Vitamin D auf, so etwas weiß nun jeder Bär, egal ob aus dem Westen oder dem Osten stammend. Man sieht zwar mit gefletschten Zähnen etwas dämlich aus, das fand auch Archibald, aber man will ja auch noch morgen kraftvoll zubeissen können. “Wissna! Sskutschjaju!”  Da hörte Archibald in der Höhle  einen alten Mann Lieder singen. Von Trost und Hoffnung und Morgen! Morgen! “Wissna! Sskutschjaju!”

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Archibald will nicht in spätrömischer Dekadenz enden und wird offizieller Frühlingsriecher

Mittwoch, 3. März 2010 8:17

kissen2Archibald saß wieder am Fenster, die liebevoll strenge Ermahnung des Alten von Bergedorf noch im Ohr. Er war gewillt heute Welt zu schauen, konzentriert und ausdauernd. Da Bären aber durchaus in der Lage sind, einen Mittelweg zwischen Disziplin und Bequemlichkeit zu finden, hatte er sich ein Kissen unter seine Bärenellenbogen geschoben, ein altbewährtes und anerkanntes Hilfsmittel beim konzentrierten und ausdauerden Weltschauen. Der Himmel schimmerte hellblau und nachts war die Kälte zurückgekehrt. Fünf neue Schneeglöckchen waren in Nachbars Garten dazu gekommen. Archibald blickte auf seine Pfoten, an denen er gestern hingebungsvoll gesaugt hatte, und mußte herzhaft über die Dummheit der Menschen lachen. Im alten Rom und bis hinein in die Neuzeit glaubten die Menschen, Bären würden ihren Winterschlaf nur überleben, weil sie die sogenannte Bärenmilch in ihren Tatzen hätten. Den langen Winter über würden sie gelegentlich an diesen saugen und so überleben. Und der Geheimrat hat sich einen Reim darauf gemacht. Schlaumeier, aber fleißig. Beängstigend fleißig. Und wie er so über Tatzen und Fleiß und Rom nachsinnierte, schoß es Archibald eiskalt ins Hirn: “Bin ich denn, hier auf meinem Kissen Welt schauend, ein nutzloser spätrömischer Dekadenzbär?  Ein schmarotzendes Etwas, das den Solidarpakt mit den Fleißigen da draußen, welche unentwegt Tüten und Taschen voller Lebensmittel, Elektroartikel, Kleidungsstücke und Kopfschmerztabletten in ihre Höhlen schleppen, aufgekündigt hat?” Mein Gott. Doch was sollte der erschrockene Bär tun? Die herumliegenden Äste in Nachbars Garten aufsammeln? Die Hundekackehaufen auf der Straße markieren? Die Autos im Halteverbot verpetzen? Schwänzende Kinder zurück in die Schule jagen? Den Fleißigen nach dem Einkauf die Preisschilder von der Ware kratzen? Die Welt nichts als Frage und Vorwurf!

Doch bevor Archibald vollends der Verzweiflung über sein gesamtgesellschaftlich unverantwortliches Dasein anheimfiel, schenkten ihm die Bärengötter (Die Götter der Bären! Unbedingt mal drüber nachdenken! Wichtiger zur Zeit als Anoperation und so!) die rettende Idee. Archibald beschloß der erste offizielle Frühlingsriecher zu werden. Er hatte in den letzten Tagen bei Ernst Albert und Eva Pelagia eine gewisse Unruhe gespürt. Dieser Winter ist lang und hartnäckig gewesen und jeder harrt der Ankunft des Frühlings. Archibalds feine Nase würde den armen Hoffenden verläßlich melden können, ob er denn naht, der Herr Lenz. Und so streckte der Bär sein empfindsames Organ aus dem Fenster und atmete ein und wieder aus, ein und wieder aus, konzentriert und ausdauernd. Die Luft begann zu vibrieren.

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Archibald beginnt sich zu sortieren

Sonntag, 21. Februar 2010 10:08

schnee2Archibald war gestern nicht wirklich in der Lage gewesen aus dem Fenster zu blicken. Das heißt, er schaute durchaus hinaus, aber was er sah hinterließ keinen Eindruck, es rauschte durch seine Iris über die Synapsen ins Kleinhirn und von dort aus mit jedem Ausatmer durch die Nasenlöcher wieder hinaus in die Welt. Die Stahlzigarren, die fallenden Mädchen und der ganze Unsinn in den Bergen auf der anderen Seite des Meeres ließen ihn nicht los. Er spürte, wie seine Bärenruhe zu einer Art Hundehibbeligkeit mutierte. Das mochte er nicht. Ihm war, als verklebten Spinnweben die Furchen seines Hirnes. Doch es rettete den Bären Eva Pelagia. Eva Pelagia teilt sich in Archibalds Behausung – und das sollte man wissen – mit Ernst Albert Bett und Tisch und vieles mehr. Sie hole jetzt den neuen Schrank ab, rief sie Ernst Albert zu und verließ die Wohnung.

Durch Archibalds Schädel wehte ein belebender Wind.  Schrank! Schrank! Schrank! Da war sie die Lösung. Archibald beschloß sich einen Gedankenschrank zu bauen mit vielen Fächern und Regalen. Und in diese Fächer und Regale würde er dann seine Gedanken einordnen und sortieren. Wichtige, ganz wichtige, nutzlose, vollkommen sinnlose und fundamental brauchbare Gedanken. Und so baute Archibald im Dienste der Wiederherstellung seiner Bärenruhe vor seinem inneren Bärenauge einen wunderschönen Gedankenschrank. Nach erfolgreicher Bauabnahme des Gedankenschrankes begann Archibald als erstes die Stahlzigarren, die fallenden Mädchen und den ganzen Unsinn in den Bergen auf der anderen Seite des Meeres in das Fach “vollkommen sinnlos”  einzusortieren. Und wie er nun abheftete, ablegte, ordnete und sortierte, erschrak er ganz gewaltig, als er zur Entspannung kurz aus dem Fenster blickte. Draußen vor der Tür zogen nichtendenwollende Menschenschlangen vorbei und schleppten Tüten und Taschen voller Lebensmittel, Elektroartikel, Kleidungsstücke und Kopfschmerztabletten in ihre Höhlen. Ein Bär tut dies nur, wenn der Winter sich ankündigt. Potzrembel! Ein Gedanke verdrängte alle anderen Gedanken in Archibalds Kopf. Doppelt Potzrembel! Der Winter kommt, es gilt sich vorzubereiten! Und so ließ Archibald das Abheften, Ablegen, Ordnen und Sortieren sein, konzentrierte sich auf die kommende Jahreszeit und schlief darüber ein, verwirrt. Und als Archibald heute morgen aufwachte, da war er da, gekommen über Nacht wie es so seine Art: der Winter. Archibald stutzte. War Väterchen Frost nicht schon vor einigen Tagen zu Besuch gewesen? Und dies für längere Wochen und Monate? Hieße dies nun, Archibald habe den ganzen Sommer verschlafen? Einen Sommerschlaf getätigt und somit erfunden? Archibald schaute an sich herauf und herab, konnte aber keinerlei Anzeichen einer Alterung an Fell und Tatze feststellen. Auch fühlte er sich putz und munter. Nur sein Kopf dröhnte ein wenig vom Denken. Sapperdautz, dachte Archibald, jetzt habe ich aber ein fundamentales Problem, welches es zu bedenken gibt, bevor ich es abhefte, ablege, ordne und sortiere. Und so vergaß er ganz, was er heute eigentlich erzählen wollte, nämlich wie damals sein abbes Bein anoperiert wurde. Aber morgen ist auch noch ein Tag.

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