Beitrags-Archiv für die Kategory 'Zweitausendzwölf'

„Ja, mach nur einen Plan,…

Freitag, 2. März 2012 15:48

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…sei nur ein großes Licht und mach dann noch ‘nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht.“

Es ist März. Ohne Heizung geht es noch nicht. Fragen gibt es zuhauf. Antworten keine. Zitate vielleicht. Bertolt Brecht ließ es singen in der Dreigroschenoper. Der Kreislauf des erwachenden Bären läuft noch unrund. Versiegelte Lippen. Extreme Sparsamkeit im Ausdruck. Wenn wer spricht, dann der Lütten Stan.

„Hömma, Fellman! Also dat hier zwischen uns verbales Champagnergeperle stattfinden tut, kannse heute ja kaum behaupten tun. Wobei ich getz auch nich inne Postion der Drängelei hineingeraten will, aber gittet Planungen fürret neue Bärenjahr? Frach ich mal in meine Verantwortung als Vorlagendenker in Ihre hochheilige, internetze Veröffentlichungsseite. Skizzen? Wegbeschreibungen? Tendenzungen? Oder isset der Plan des verehrten Mahlers, sich inne Manierung des hochverehrten Meisters Leonard Cohen auffen Berg der Schweigsamkeit zurückzuziehen und die Täler des Jammerns und Klagens denen zu überlassen, die Hoeneß heißen oder klüger scheißen? Alte Ideen oder neuet Singen? (lange, sehr sehr lange Pause. Wir bitten den Lesenden bis einhundertdreiundsiebzig zu zählen.) Gut, ich sach mal so, dat Schweigen iss eine Perle im Schweinetrog der Geschwätzigkeiten.“

(Es regt sich etwas in, um und um den Bären herum. Mundwinkel hoch. Mundwinkel runter. Ein fast kompletter Satz hinein in den meteorologischen Frühling.)

„Die Wochenenden Ihnen, Herr von und zu Lippstadt-Budnikowski!“

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Tulipa agenensis is calling (oranje boven?)

Donnerstag, 1. März 2012 15:03

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Temperaturen zweistellig stabil. Bär sitzt. So aufrecht wie es nach 48 Stunden im Wachmodus geht. Herr von Lippstadt – Budnikowski hühnert rum. Quatsch! Haast rum. Singt sogar, da der Vogel im Baume vor dem Fenster noch nicht Platz genommen hat. In C – Dur.

„Wenn der Frühling kommt dann schenke ich Ihnen, Mahlerchen, Tulpen aus….“

(Der Leib des Bären bewegt sich. Unwillig. Der Hase hält inne. Singt nun nicht mehr, sondern spricht. Nach gegebener Pause.)

„Ich sach mal so. Et iss ja in Sachen Pöhlerei kein nich unbedeutendes Jahr, in das Sie sich reinerwachen tun, Herr Mahler. Getz gestern zum Beispiel, wie die Tulpenhersteller sich präsentieren tun auffe grüne Wiese und unsere Nationale Pöhlergruppe sich inne Vormärzeuphorie selber annet Schienbein pieselt im Weserbogen. Verzeihung! Ich weiß dat Sie dat nich so interessieren tut. Aber können Sie sich vorstellen, wat anne innere Einsamkeit wachsen kann in einem Hasenherz, wennse den langen Winter auf tiefschlafatmendes Bärenfell schauen mußt.“

(Dem Bären ist, als wären seine Synapsen in Bewegung geraten. Frisch entpackte Gedanken machen sich auf den Weg in Richtung Gaumen / Zunge / Lippe. Wir hören Mahlers erste Worte 2012.)

„Ach was!“

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Der Frühlingsflüsterer kommt am Schalttag

Mittwoch, 29. Februar 2012 9:47

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Sie lassen Dich nicht schlafen. Andererseits kann das Jahr nicht warten bis es vorüber ist. Es gibt immer Gründe. Vor Wochenfrist noch trieben Eisschollen die Lahn hinab. Heute wölbt sich ein grauer, eintöniger Himmel über zweistellige Plusgrade. Der Frühlingsflüsterer tritt auf. Hören wir zu!

„Hömma!“

(Noch rührt sich nichts.)

„Hömma! Mahler!“

(Immer noch nichts. Keine Bewegung im Bären.)

„Mahler! Hömma! Die Tulpe!“

(Stille. Im Bären. Um den Bären herum: sachte Bewegung.)

„Bär! Lasset mich folgendermaßen formulieren tun: Aschermittwoch ist schon durchen Kalender gerauscht und Sie befinden sich inne Phase von Überfälligkeit. Also wat Ihren Aufwachprozeß betreffen tut.“

(Der Bär denkt nicht daran dem neuen Jahr seine Referenz zu erweisen.)

„Ich sach mal so, als Sie innen wohlverdienten Schlaf fielen, waren wir noch sieben Punkte hintendran, getz sind dat vier Punkte voran. Wenn dat nich Grund genuch iss sich inne Weltenlauf zurück zu begeben. Und die Tulpe! Ne, wat iss die schön.“

(Die Körpersprache des Bären signalisiert dem Frühlingsflüsterer, daß ihn weder der BVB noch eine Tulpenblüte interessieren. Zumindest heute noch nicht. )

Wir blenden uns aus. Wir lassen Herrn Mahler noch etwas schlafen. Heute ist sowieso der Tag, den es eigentlich gar nicht gibt. Der alle vier Jahre dazwischen geschaltete Tag. Weil sonst die Uhren nicht mehr rundlaufen und die Kalender eiern. Als ob dies einen Bären jemals interessiert hätte. Über die Tulpe jedoch könnte man nachdenken. Archibald Mahler träumt schon mal vor.

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