Beiträge vom Mai, 2011

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 19 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL IV)

Donnerstag, 12. Mai 2011 23:54

astra

Liebe Leeseher – Pardon – Leser und Frauen!

Sie müssen sich das so vorstellen. Wer hinschaut, würde gerne mal was sehen. Es wird ständig hingeschaut. So ist das nicht. Seit Beginn dieser Woche zwischen 10 und 13 Stunden am Tag. Es wird hingesehen, auf daß diejenigen welche, weshalb man was sehen sollte, die zuschauenden Aufrechtgeher nennt man sie, dann etwas sehen. Falsch! Eben nicht IRGENDETWAS, sondern das, was man sich denkt, daß dies dann auch so aussieht, wie es aussehen soll. Und nicht – Nieder mit der zeitgenössischen Beliebigkeit aka Faulheit aka Coverwut! -  IRGENDETWAS oder WIRD SCHON! Hinschauen braucht Zeit. Bis man oder bär auch was sieht, noch soviel mehr Zeit. Die kriegen die, die zusehen müssen, damit die anderen dann zuschauen, aber nicht. Die Besitzer des Musentempels wollen zwar, daß viele zuschauen, aber sie sehen nicht, daß es die Zeit und so weiter, sondern hören nur das Klingeln der Börsen. Können sie aber nichts für. Oder doch? Wehren sie sich nicht gegen die, welche rein gar nichts sehen, aber gerne zuschauen, ohne zu zahlen? Gegen ihre eigene tiefe Müdigkeit? Sehen Sie? Heute abend haben die singenden, tanzenden, sprechenden und dabei umbauenden Aufrechtgeher in dem kleinen Musentempel im Heckerland ihre Gehirne von innen nach außen gekehrt und festgestellt, daß nichts mehr reingeht. Ich wiederum, sehender Bär, finde aber, daß noch unwahrscheinlich viel rauskommt. Dann gab es ASTRA. Das ist das beste Bier der Welt. Sagt Ernst Albert. Hat er recht. Riecht gut. Bären trinken nicht. Riechen reicht. Und alles verschwimmt. Leicht. Aber man sieht immer noch. Dasselbe? Dasselbe! Die Unschärfe befällt lediglich die Ränder. Aber spinnen tun die schon, die Aufrechtgeher. Die Aufrechtgeher hier im Musentempel. Weia! Weia! “Entschuldigung! Verzeihung! Bitte! Keks! Berwick – upon – Tweed! Die Zeitung, die Zeitung, die Abendzeitung! Hingland! Hunited Hingdem!” Draußen ist es kühler geworden, aber die Kinder der gruenwaehlenden Aufrechtgeher rennen halbnackt durch die erleuchtete Nacht im Heckerland und lallen sich ihre Fähigkeit zu sehen aus dem Kleinhirn. Aber ein guter Mensch ist seit heute König im Heckerland und den angrenzenden Gebieten. Der wird es schon dichten und richten. Hoffentlich gibt er den Aufrechtgehern im Musentempel mehr Geld. Die haben es verdient. Fünfundsiebzigstundenwoche! Und koin Benz! Und koine Maschine, gell! Dig it! Entschuldigen Sie bitte meine kurze Solidaritätskundgebung! Jetzt bin ich fast müde vom Lachen, Hirnen und Schauen, damit andere was sehen. Aber wie soll man das Bett finden, wenn der ehrenwerte Herr Ernst Albert in die Tasten dengelt. Ruhe jetzt! Gute Nacht!

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

Thema: Im Heckerland, Musentempel | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 18 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL III)

Mittwoch, 11. Mai 2011 23:28

huete

Liebe Leser allerlei Geschlechts!

Da ist einer. Der ist immer nur einer. Halt, das versteht wieder nur ein Bär. Also: Einer der Aufrechtgeher im momentanen Musentempel ist immer der Eine mit einer Jacke und einer Hose, vielleicht mal ein Mantel, mal braun, mal schwarz. Den Hut hätte ich fast vergessen. Einer von vorne bis hinten. Also vom Anfang bis da wo es aufhört. Dann ist die weibliche Aufrechtgeherin. Die ist mehrmals. Dreimal glaube ich. Mal mit Mantel und dann tot, dann mit Pelz am Kragen, dann mit Gummistiefeln und bringt einen um, der ihr Mann ist und dann wieder mit dem Pelz am Kragen und Handschellen auch und am Ende so, huch, das darf ich hier nicht verraten. Hat Ernst Albert gesagt. Hat er wohl recht. Sonst kauft keiner Karten, weil er schon alles weiß. Musentempel muß aber Geld kosten. Man muß ja auch was essen. Und dann sind noch zwei da, die so viele sind, daß sie manchmal selbst gar nicht mehr wissen, wie sie eigentlich heißen. Ernie oder Bert? Marie oder John? Pilot oder Norman? Polizeichef oder Mrs Garrigle? Stöckelschuhe oder Trillerpfeife? Rechts ab, links oder gar nicht? Wo liegt das Messer? Dann setzen sie sich einen Hut auf oder eine Mütze und wissen wieder, wer sie sind oder besser: wer sie sein sollen werden. Dann tragen sie ständig Gegenstände von rechts nach links oder zurück und tanzen und singen und machen Faxen. Aber ganz ernste Faxen. Das gefällt mir. Das Ernste in den Faxen. Weil die Faxen sich nicht gegenseitig auf die Schenkel klopfen. Außer wenn Ernst Albert sagt, das einer derjenigen, der manchmal nicht mehr weiß, wer er jetzt ist, weil er so viele sein muß, dem Einen, der nur einer ist, ordentlich auf die Oberschenkel haut und dann „Gell!“ sagt. Da muß ich immer lachen. Aber so richtig erklären kann ich noch nicht warum. Und ganz begreifen, was ich da sehe, auch noch nicht. Aber heute schon mehr als gestern. Gesehen, meine ich. Und dann heute gen Abend sprang der kleinste der Aufrechtgeher im Musentempel ans Kletterseil, schwang über die Bühne und behauptete ein Pilot zu sein. Und ich hab es ihm geglaubt. Tja. Das versteht jetzt wahrscheinlich keiner. Aber Musentempel ist halt so. Da muß man sich eben anschauen. Erzählen hilft da nicht. Und die haben so viele Kleiderständer und die sind voll. Da sitze ich gerne und rieche den Staub und die vielen Geschichten. Und denke mir, huch, vielleicht bin ich tatsächlich schon ein älterer Bär. Muß ich mal wieder drüber nachdenken. Aber erst zu Hause. Hier muß noch weiter geschaut werden. Morgen wieder. Jetzt bin ich müde. Heute hat es ein wenigstens geregnet. Das gefällt mir noch mehr als Musentempel schauen. Die Tage sind da manchmal doch sehr lang, dunkel, lang und im Keller. Aber dann kommst Du raus und die Straßen funkeln naß. Schön! Danach kann man auch mal ins Bett.

Gute Nacht!

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

Thema: Im Heckerland, Musentempel | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 17 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL II)

Dienstag, 10. Mai 2011 23:55

berge

Liebe Leser! (Hab ich gestern falsch gemacht wegen dem anderen Geschlecht, welches es ja auch bei uns Bären geben soll, was ich aber noch nicht so ganz rausgefunden habe, aber auch das wird noch! Huch! Warum läuft mir plötzlich ein Schauer über den Pelz? Zurück zum Thema!)

Genauer hinschauen wollte ich heute. Um mir ein Bild zu machen. Welches Bild? Mein Bild! Welches meiner Bilder? Das Bild im Kopf! Welches der Bilder im Kopf? Aus meinem Kopf heraus? In meinen Kopf hinein? Klischees? Erwartungen? Dritthandwissen a la carte? Weia! Mein Spiegelbild? Was soll man da schon sehn? Naja! In Ordnung, prinzipiell auch ein Bild. Das Spiegelbild! Zurück zum Bild, das dann die Anderen sehen sollen. Die Anderen, das sind die Aufrechtgeher, die zur Zeit nicht Tag und Nacht im Musentempel rumtappern. Die Anderen kommen später und gucken. Das Bild! Jenes Bild, welches es noch nicht gibt. Bald wird es da sein, das Bild. Nur welches? Und dann: Wer hat`s gemalt? Befinden sich mehr als zwei Aufrechtgeher im Raum: jeder der Anwesenden. Scheint mir so. Kann ich mich auch täuschen. Ich schaue ja gerne aus dem Fenster. Blöd nur, wenn eine Jalousie davor hängt! Die Aufrechtgeher hier inklusive Herr Ernst Albert haben ganz andere Probleme. Die haben kein Fenster, aber ein Jalousie. Und dann wissen sie nicht, wohin sie die Jalousie hängen wollen. Einen Bären wundert das nicht. Vor allem einen Bären, der seit Aschermittwoch letzten Jahres aus dem Fenster in die Welt schaut. Den wundert das nicht. Wäre da die ganze Zeit die Jalousie gewesen, hätte er nichts gesehen. Und wenn wir Bären Winterschlaf machen – sei es in Alaska oder auf Kamtschatka – ist es dunkel. Da braucht man keine Jalousie. Vielleicht so Knute, die sich zu lange mit Aufrechtgehern gemein gemacht haben, die brauchen eine Jalousie. Mal nachdenken. Wenn Ernst Albert nachdenkt, kann er ganz schön doof aussehen. So wie ich, wenn ich in den Spiegel schaue. Tu ich aber meistens nicht. In Ordnung, manchmal verwechsele auch ich einen Spiegel mit einem Fenster. Oder wenn Fenster von außen sehr schmutzig sind, dann werden sie zu Spiegeln. Dann kann man sie aber auch öffnen. Die Fenster. Oder die Augen. Sagen die Aufrechtgeher: Augen Spiegel Seele. Ist doch Kokolores. Guck ich ins Auge des Gegenüber ist – im besten Fall – das was Seele sein mag dahinter. Hinter dem Auge und in den Eingeweiden. Wie soll sich da was spiegeln? Ah, ich hab`s! Was sich spiegelt: meine Erwartung. Der Andere schaut mich an. Kann man nicht immer ab. Weia! Muß ich halt weiter feste hinschauen morgen. Gibt aber auch wieder was zu lachen! Jetzt bin ich müde. Ist aber auch heiß hier. Im Heckerland. Da wo sie grade Bilder aushecken. Welches Bild? Lassen wir das. Der Mond nimmt zu. Hat keine Bedeutung. Iss aber so!

Gute Nacht!

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz, z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

Thema: Im Heckerland, Musentempel | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 16 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL I)

Montag, 9. Mai 2011 23:59

kantine

Lieber Leser,

man muß sich das vielleicht so vorstellen. Da ist Gerümpel und Durcheinander. Gerümpel von Dingen und Durcheinander vom Denken. Aber wiederum auch sehr viele gerümpelige Gedanken und Dinge, die so etwas von durcheinander liegen, daß sie darüber vergessen, wie sie eigentlich heißen. Und dann sind da Aufrechtgeher. Die sprechen etwas anders als der gemeine Aufrechtgeher, den man so auf der Strasse trifft. Und sie sagen etwas und haben es schon wieder vergessen, was sie sagen sollen, wenn sie es dann sagen oder wissen es noch nicht, weil der eine Aufrechtgeher, den ich kenne und der Ernst Albert heißt und mich heute mitgenommen hat zu seiner Arbeit im Musentempel, den armen anderen Aufrechtgehern sagt, daß das was sie sagen, eigentlich anders heißen muß und außerdem sollen sie alle nach links gucken, dazu die englische Nationalhymne singen und Charleston tanzen. Ganz schön nervig für die, die da was sagen sollen und es schon wieder vergessen haben oder es noch gar nicht wissen aus allerlei Gründen. Von den Gründen wiederum will Herr Albert nichts wissen. Scheint mir. Dann wird wieder gelacht. Einer der Aufrechtgeher macht Geräusche. Autos. Käuze. Hupen. Züge. Wind. Stahl. Brücke. Ja, man kann das Geräusch einer Brücke machen, über die ein Zug fährt. Gut nicht alle können das, aber der eine Aufrechtgeher macht das. Und der Musentempel in dem ich heute sitze ist gar kein Musentempel, sondern eine alte staubige Garage oder Lagerhütte und Zeugs liegt rum und vor das Fenster hat ein Kater markiert, aber die Aufrechtgeher stört das nicht, sie tun so als sei hier ein Bauernhaus oder ein Auto oder ein Brücke mit Geräuschen oder alles Mögliche. Und jetzt Musik. Es wird gesungen und auf die alten Koffer getrommelt. Ernst Albert muß aber auch an allem rumkritteln. Kann der die mal machen lassen? Offensichtlich nicht. Gut, ich gebe zu, jetzt singen sie auch schön. Vielleicht sogar ein bißchen schöner als zuvor. Aha, man lacht. Puuh! Also ich denke ja immer, so die Aufrechtgeher, die ich sonst auf der Strasse sehe und belausche, die wären jetzt schon ein wenig mehr beleidigter, wenn man ständig an ihnen rumnölt. Und dann sagt der eine mit dem Hut: „Aber das Verrückte ist – du machst weiter! Du hast zwar keine Ahnung, was eigentlich passiert.“ Und das Gerümpel und die Gedanken liegen immer noch herum. Morgen muß ich mal genauer hinschauen. Jetzt bin müde. Staubig und verwirrend ist es hier, aber besser als immer nur vom Balkon zu schauen. Sommer im badischen Lenz hin oder her.

Gute Nacht dann auch Ihnen. Oder hieß es exakt: Dann auch Ihnen Gute Nacht?

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz, z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

Thema: Im Heckerland, Musentempel | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

HÖMMA REVISITED / COUNTDOWN TO THE (FROM NOW ON NOT) FORBIDDEN WORD VI

Sonntag, 8. Mai 2011 19:10

sitzschale

Ich sach mal so: mit die hochgelegte Wade und die meistaliche Distanz sowie einem dezent verkaterten Blick auffe Endphase und dat damit verbundene Gezappel zu werfen, dat hat wat. Ham sich wohl auch die Jungs gedacht und Exmeista Schaaf un seine Grün – Weißen an sich vorbeirauschen lassen wiee Ruhr beim Picknick. Dat sei ihnen gegönnt un dat die Fischköppe die Klasse halten tun, dat freut die Verwandschaft vonne ehrenwerte Frau Eva Pelagia und dann freut sich der werte Herr Albert, dat die sich freuen tun und dann iss auch Ruhe inne Gemeinde. Und dat iss gut so, woll!

Apropos Gruen – Weiß. Da iss zu hoffen, dat die Ururenkel vonne legendären Fohlenelf sich selbstständig annet rettende Ufer pöhlen und Ruhe einkehren tut in Diebelstown. Weil, wenn et etwas gitt, watt mich die Schämesröte inne Gesichter treiben tut, dann isset die Vorstellung dat der Bettvorleger aka Tiger namens Effe mit seine tätowierte Krawallmamsell sich in eine irgendwie geartete Funktion innet Pöhlergeschäft zurückmelden tut. Macht den wech vonne Bildschirme! Der hat doch auffe nach unten offene Loddar – M – Skala eine lockere minus zehn erreicht in seine Medienkarriere. Der soll ers mal watt richtiges lernen. Wie wäret mit einem Beruf? Und in Sachen Herabsteigen inne Zweite Pöhlergruppe? Ich sach mal so: Lassen wir doch dem Herrn Magath mitsamst seine überteuerte Amateurband „Die Egos und die Winterkörner“ und dem hyperventilierenden Christopherus von und zu Fingerlein mitsamst seine hirntoten Platzstürmer „Hessen Moby Dick geht heute Nacht ins Heim und lernt griechisch vergessen!“ in formvollendeter Höflichkeit den Vortritt innen Pöhlerhades.

Zwei Worte gen Nordösterreich noch. Hömma, bester Uli mit die Paulischal annem grinsenden Präsidentenhals! Kannse mal Deine selbsternannten Edeltruppe verklickern, dat et sich nich gehört auf Tote draufzuhauen und dat die Erringung vonne Meistaschale Siege brauch gegen zum Bleispiel die Meistajungs und watt sonst noch auf Augenhöhe durche Liga am Turnen iss. Andererseits vonne taktischen Durchtriebenheit her: dat iss großes Tennis, wie der ehrenwerte Don Jupp seine zukünftige Truppe zielsicher an seine ehemalige oder noch jetzige Truppe am vorbeimanövrieren iss. Schön wat zanken mit dem alten Capitano, rumeiern ohne Ende un wieder iss die gute alte rote Gesichtsfärbung Marke “Osram”aufgetaucht. Bei Uli isse wech! Dat iss schon komisch dat ganze, nä? „Ich bin bis inne letzte Sekunde mit die ganze Herzerei bei meine Team dabei!“? Vergisset! Kannse Dirn Ei drüber braten un dat ganze inne Tonne kloppen! So! Wat iss vergessen? Dat: Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! (Getz ganz legal dreiundreissich mal, woll!) Un wat mich sonst so inne ästhetische Kollabierung getrieben hat inne letzten Wochen, wurde ich gestern von Herrn Mahler gefracht. Ganz einfach: die Haargestaltung vonnen neuen Torschützenkönich vonne Liga. Mach dat wech, Mario! Ob der dat dann macht? Aber dat sehen wir ja dann. Ich sach mal so: nachem Spiel iss vorrem (ehemals) verbotenen Wort und bis die Tage bleib ich:

Euren ehrenwerten Lütten Stanmeista

Thema: Hömma (revisited BVB) | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 15

Freitag, 6. Mai 2011 0:25

wiehre15

„Und?“

„Also, jeder Vergleich hinkt, aber letztes Jahr im Heckerland mit Ihnen, Herr Albert, die Nachlässigkeit mit der Herr Lenz damals seine Arbeit verrichtet hat – unfaßbar, wie Sie gerne zu sagen pflegen – aber dieses Jahr: Chapeau! Zwei bis drei Tage Verschnaufpause und dann brennt der gelbe Planet wieder auf meinen Balkon runter. Klasse!“

“Herr Mahler, man lobt?“

„Muß auch mal!“

„Aber?“

„Nur Beobachtungen. Am Rande des Weges, den Sie jeden Morgen gen Musentempel abschreiten: diese Kaufbude, wo der bewußte Aufrechtgeher die bewußten Fressalien in den Bastkorb legt und bezahlt, was ihm das schlechte Gewissen diktiert. Super Natur Markt! So nennt sich das Teil. Ich zitiere die Jugend: Das geht ja so was von gar nicht! Super: dumpfdödelige Angewohnheit der Aufrechtgeher jedem schlichten Sachverhalt durch Verleihung eines Superlativ den Hauch von Einzigartigkeit zu verleihen. Natur: noch dumpfdödeligere Manie angesichts betonisierter Zukunftsängste Vergangenheiten zu beschwören, die man weder erlebt geschweige denn, daß es sie je gegeben hat. Markt: ist eigentlich rund ums Münster und ohne Dach, wenn es regnet. Aber – bitte unterbrechen Sie mich nicht, Herr Albert! – Tag für Tag, Morgen für Morgen sitzt neben der Eingangstüre der Einkaufsbude namens „Bevor ich das Stück Käse kaufe, würde ich mit Ihnen, sehr geehrter Herr Verkäufer aka Du Kretin noch ein klärendes Grundsatzgespräch führen!“ – ein Bettler und legt sein spektakulär vernarbtes und gelähmtes Bein den bewußten Kunden ante portas vor die Füße. Und wie sie dann wegschauen! Oder drübersteigen! Über die Narben. Und das Bein. Und ihren eigenen Ekel. Tofubewaffnet, molkebeschwert, bioverweint und erschöpft vom Reden über Allergenes. Klasse! Und noch eine Frage an Sie. Haben Sie heute nach der Arbeit Tequila getrunken?“

„Nein, Ouzo! Warum?“

„Weiß ich jetzt auch nicht! Aber ich habe mich heute gelangweilt! Balkonmäßig und so!“

„Ok! Eine Runde schlafen und dann komm mit, Bär!”

„Gute Nacht!“

„Pst!“

„In Ordnung!“

Thema: Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 14

Donnerstag, 5. Mai 2011 0:24

wiehre12

„Tach auch!“

„Guten Morgen?“

„Mahlzeit!“

„Heute streng?“

„Herr Albert, Tageszeiten haben Namen!“

„Man arbeitet! Manchmal länger!“

„Glaube ich gerne!“

„Was macht die Stadt zu Ihren Füßen, Herr Mahler?“

„Atmet!“

„Und Sie?“

„Atme mit!“

„Und sonst?“

„Darf ich jemanden grüßen?“

„Gewiß! Sie dürfen auch in den Server winken!“

„OK! Hallo bester Herr Reinhard Theophil Kuno „Stan“ von Lippstadt-Budnikowski zu Datteln. So fing alles an!“

„Ach Bärchen! So fing wirklich alles an! Vor fünfundvierzig Jahren!”

„Gehen wir jetzt schlafen?“

„Sollten wir!“

„Aber?“

„Heute ein Nein!“

„Dann Licht aus!“

„Für Schalke?“

„Haben Sie gesagt, Herr Ernst Albert und Chef!“

Thema: Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 13

Dienstag, 3. Mai 2011 16:22

wiehre14

„Ist Ihnen nicht kalt und feucht, lieber Herr Mahler?“

„Und ob!“

„Trotzdem?“

„Sehen Sie denn? Ach ja, sie sehen ja nichts. Sähen Sie denn, würden Sie sehen, daß der nächtliche Regen, im Gegensatz zu den Vorgängerschauern des letzten Wochenendes, es nun endlich vollbracht hat diese fiese gelbe Schicht, welche seit Wochen und Einsetzen der ersten warmen Periode dieses Jahres, Baum, Busch, Blatt und Blechmilbe versiegelte und den Atem nahm, wegzuwaschen. Es ist, als ob mein Zwerchfell sich im Gleichklang mit dem nun frischgeduschten Grün hebt und senkt. Die Nase kitzelfrei und kein tränendes Aug, als dächte ich ausdauernd in Rührung und Heimweh an die Mittelhessianer, mit denen wir sonst die Höhle teilen, bester Herr Albert. Angenehmer Nebeneffekt, die Buchstabenriechleserei fällt wieder leichter.“

„Was liegt denn auf Ihrem Nachttisch, hätten Sie einen?“

„Ein Buch über eine paar Aufrechtgeher da oben im Norden, wo die tutenden Häuser auf dem Wasser rumschwimmen, und wie sie an den Tresen stehen und reden und viel trinken und die Liebe ihren Weg kreuzt und die Frauen und die Liebe wieder Ausreiß nimmt und natürlich zuerst die Frauen und dann wird noch mehr getrunken und dem Leben soviel Spaß abgerungen, bis es ordentlich weh tut!“

„Kenn ich!“

„Ist aber nicht sehr gesund!“

„Da sagen Sie was, lieber Herr Mahler!“

„Es gibt auch Grünen Tee!“

„Wollen Sie einen?“

„Sie haben schon verstanden, lieber Herr Albert!“

Thema: Anregende Buchstaben, Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 12

Montag, 2. Mai 2011 22:33

wiehre05

„Herr Mahler?“

„Hier!“

„Wo? Ich sehe nichts!“

„Das ist ja wohl das zentrale Problem der Aufrechtgeher. Erst wird die Nacht weltweit abgeschafft und wenn es dann doch mal irgendwo dunkel wird, sieht man nichts mehr. Vielleicht wäre es ratsam mal die eine oder andere Nacht auf alle künstliche Helligkeit zu verzichten, die durch Quellen gespeist wird, vor denen ihr Herren und Damen Aufrechtgeher soviel Angst habt seit einigen Wochen. Einfach mal konsequent abschalten, was man so gerne abschalten würde, wenn man könnte. Und alle stinkenden Blechmilben in deren Tanks fossile Säfte gluckern, die man von bösen Männern aus Nordafrika gekauft hat, die bleiben einfach stehen. Und ihr Scheinwerferlicht zerschneidet nicht mehr hupend und baßvibrierend die Dunkelheit und die Stille, die die Götter einst dem hellen Getriebe der Tage entgegengesetzt hatten. Einfach mal ausprobieren. Weniger Geglänze bitte. Vom Schweigen ganz zu schweigen. Und auch die funkelnden Bilderapparate der kleinen Permanentsprechgeräte besinnen sich darauf, daß sie Energien von unvorstellbarem Ausmaß in sich aufsaugen. Tags und in der Zeit, die früher mal eine Nacht war. Herr, gib mir düsteres Schweigen. Bitte! Mehr Finsternis vor dem Auge verhindert vielleicht die Entstehung der Finsternis in den Eingeweiden und Denkapparaten. Denk ich mal so. Hier draußen. Ach, um Ihre Frage zu beantworten, lieber Herr Albert und Chef, ich sitze unbeleuchtet auf dem Balkon. Und bitte, kippen Sie doch die Schalter in ihrem Zimmer hinter meinen Balkon in die Ausposition. Soeben sah ich noch die Sterne funkeln. Das hat mir gefallen. Ich will da weitergucken. Und so widerspreche ich gerne dem lieben Herrn Geheimrat und bitte um mehr Dunkelheit. Um das Licht zu sehen. Geht das?“

„Oh verzeihen Sie, mein Freund!“

„Nichts für ungut. Was macht Mittelhessen!“

„Das erzähle ich Ihnen, wenn das Kunstlicht gelöscht!“

„Danke!“

Thema: Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

HÖMMA REVISITED / COUNTDOWN TO THE (FROM NOW ON NOT) FORBIDDEN WORD V

Sonntag, 1. Mai 2011 9:23

jubel

Ich sach mal so: Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Meista! Wennse nachzählen willst, zweiundreissich mal für jeden Spieltach, an dem dat Aussprechen vonnem verbotenen Wort vom Herrn von und zu Meistakloppo mit drei zusätzliche Übungseinheiten bestraft wurde. Und weil getz die ganze Pöhlernation am gratulieren iss, nur kurz: dat iss mit weitem Abstand dat verdienteste und angenehmste Meistateam seit die Aufzeichnung vonne Tabellarien im Erstligagepöhle.

Et geht mein Dank für erstklassig meistaliche Unterhaltung und meistaliches Nervengekitzle an die Herren Weidenfeller; Roman -  Focher, Johannes – Langerak, Mitchell – Dede  - Felipe Santana – Hornschuh, Marc – Hummels, Mats – Owomoyela, Patrick – Piszczek, Lukasz – Schmelzer, Marcel – Sobiech, Lasse – Subotic, Neven – Bender, Sven – Blaszczykowski, Jakub – da Silva, Antonio – Feulner, Markus – Götze, Mario – Großkreutz, Kevin – Kagawa, Shinji – Kehl, Sebastian – Kringe, Florian – Sahin, Nuri – Barrios, Lucas – Ginczek, Daniel – Le Tallec, Damien – Lewandowski, Robert – Stiepermann, Marco – Zidan, Mohamed – Zeljko Buvac  – Peter Krawietz  – Wolfgang de Beer – Oliver Bartlett – Florian Wangler und den herzerfrischenden Klopp, Jürgen. Und vergessen wir nich die Herrn Watzke und ‘Susi’ Zorc. Wech mit dem Größenwahn und schöne Grüße nach Nordösterreich. Meistaabo iss nich, woll! Möge 96 noch an Euch vorbeiziehen! Und noch eine kurze Verbeugung in Sachen Dankbarkeit inne Richtung der Karnevalschaoten ausse Domstadt und deren Aluminiumgestänge inne Arena. Aber ansonsten hab ihr nich nur ein, sondern etliche Räder ab, ihr Heiopeis! Un an die Herren aus dem blauen Nachbarsdorf: Meistaschale angucken iss doch auch watt un viel Spassss im Old Trafford dann auch!

So getz noch einen paar Kannen vom Meistabier und dann fall ich ab. Bis die Tage.

Euren ehrenwerten Lütten Stanmeista

Thema: Hömma (revisited BVB) | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth