Beiträge vom 17. August 2011

NACHDENKEN ÜBER HERRN GODOT, EIN BRIEFKASTEN UND EINE REPLIKANTATE

Mittwoch, 17. August 2011 19:13

poesie3

„Ich habe da einen Verdacht, lieber Lippstadt und Budni!“

„Oho!“

„Gestern, Tsching Tschang Tschong! Sie erinnern?“

„Vage!“

„Sie werden doch nicht absichtlich den Kürzeren gezogen haben?“

„Ich? Meine Ehre! Sie sehen mich…!“

„Ja gut, blind ist der Bär noch lange nicht! Aber ich bin vorbereitet!“

„Fein! Lasset hören, Mahlerius!“

„Wohlan!

Ich zurück vom Briefkasten

Einst schrieb ich einen langen Brief

Sand ihn an Herrn Godot

Ich schrieb ihm, käm er mal vorbei

Wär ich aufrichtig froh.

Das Schreiben war mir keine Müh’

Galant floß Tint’ und Feder

Der Zweifel hinter meiner Stirn

Schreibt an Godot nicht jeder?

Als ich den Brief zum Kasten trug

Ihn ordentlich frankiert

Da lähmte Angst mir Hand und Bein

Wenn die Post mir dies Schreiben verliert?

Im Kastenschlitz, den ich geöffnet

Ein Umschlag zitternd harrt

Ich trug das Schreiben wieder heim

Der Himmel rosazart.“

„Sie neigen dem Drama zu, Herr Mahler!“

„Wer tut das nicht?“

„Da fällt mir aber auch was ein! Ein Replikation!“

„Ran an den Speck!“

„Man ist Vegetarier. Genetisch, ohne rechte Überzeugung!“

„Her mit der Republik, Hase!“

„Hoppla und:

Replikantate

Godot das ist ein feiner Kerl

Er kommt nur nie vorbei

Und falls er mal gekommen wär’

Bin ich ihm einerlei.“

„Wahrlich unübel. Ich rieche Duette!“

„Und ich bin erschöpft!“

„Gute Nacht denn!“

„Bis morgen, Bär!“

„Ähem? Heißt das Ding nicht Replik?“

Thema: PoesieSlambum | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth