Beiträge vom 8. März 2012

Wenn es im Hinterhof in den Adern rauscht

Donnerstag, 8. März 2012 19:37

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(Die Nacht hat man im ersten Stock verbracht. Nur nichts übertreiben. Und der Heizkörper ist ein Freund. Jetzt wieder unten im Hinterhof. Wolke da. Wolke weg. Wind kalt. Strahlen warm. Hin und her und rauf und runter mit der Quecksilbersäule. Pelzwärmen. Bibbern. Pelzwärmen. Bibbern. Sonst Schweigen. Währt aber nicht lange, wo des Hasen Pfote wippt. Hören wir rein.)

„Herr Archibald Mahler, Sie können sich nicht vorstellen, wie froh ich über Ihr gestriges Wort und welche Geröllawinen die Hänge meines bangen Herzens hinabrauschten, als ich sie vernahm. Puuh, Herr Bär und Doppeluff! Sie nehmen wieder wahr, und teilnehmen tun Sie auch am Geschehen namens Welt. Von meinen finsteren Befürchtungen möchte ich nun schweigen und entbiete einen erleichterten Gruß. (Pause im Redefluß. Kleine Pause.) Verzeihen Sie, wenn es zuviel, so bin ich Begleiter Ihres Schweigens, Genosse gar und halt die Klappe, bevor ich mich in wilder Euphorie verdichte und verquassele. Wolke hinweg da oben!“

(Die Wolke gehorcht. Sonnenstrahl. Bärenbewegung. Bärenwort.)

„Da seh ich die Tulpe, so rot, so fein und höre wieder das Blut durch meine Adern rauschen. Fast….“

(Der Bär schwankt etwas. Ein Hauch von Atemnot. War ihm dies eben alles zu viel? Mangelt es noch an Kräften und Säften? Der Hase hält die Luft an. Auch mal schön.)

Thema: Zweitausendzwölf | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth