Beiträge vom August, 2013

“Siga, siga!” oder wir machen Hellas und Meer 3

Samstag, 31. August 2013 17:06

hellas005

„Noch schwirrt es mir im Ohr, Mahler!“

„Budnikowski, der gestrige Tag war ein Quiz!“

„Jetzt ist schön ruhig!“

„Ja, schön leer auch und der junge Mann links, der so früh schon rumräumt, ist aus Hannover und das versteht man ja, obwohl er einheimischer Grieche ist!“

„Europa!“

„Der frühe Bär hört nur das Meer, aber tagsüber babelt es hier ordentlich vor sich hin!“

„Also den Italiener erkennt man schon rein lautstärkemäßig und an den verschärft undezenten Tangas bei über fünfzigjährigen Lederhautdiven! Und auch den Hellenen mit seinem Clan ordnet man sicher zu!“

„Das sind die, die mit Kühltaschen an den Strand kommen?“

„Time passes slowly up here in the Epiros, but somedays there’s a need for change, anyhow! Gespart werden muß dann schon mal, bei aller Graecophilie!”

„Aber dann: Albaner? Mazedonier? Serben? Russen? Rumänen? Kroaten? Bulgaren? Polen? Da scheitert sogar das aufmerksam zuhörende Ohr! Da hilft nur noch das Studieren der Autokennzeichen!“

„Und kaum Germanen außer Ernst Albert und Eva Pelagia!“

„Erfrischend und auch Europa!“

„Man läßt die Kinder hier in Ruhe spielen!“

„Budnikowski, schon wieder eine Yacht!“

„Mahler, wer hat das Meer eigentlich erfunden?“

„Ich denke das Meer hat sich selbst erfunden!“

„Das sollte man den Aufrechtgehern vielleicht mal sagen!“

„Ich befürchte, das nützt wenig! Dicke Hose ist genetisch!“

„Auch bei den Nichtgermanen?“

„Gewiß!“

„Blöd!“

„Aber die ist eine Augenweide, diese Yacht!“

„Gewiß?”

„Nai, malaka!“

hellas006

Thema: Hellas | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

“Siga, siga!” oder wir machen Hellas und Meer 2

Dienstag, 27. August 2013 16:32

hellas003

„Mensch Mahler, da fällt mir nix mehr ein!“

„Das Einfache macht sprachlos!“

„Sie meinen, das Ionische Meer ist eine perfekte Pizza Margherita?“

„Bei diesem Anblick schweigen Sie, Budnikowski?“

„Falls noch eine frische Karotte darauf liegen sollte: gewiß!“

„Da sei Galileo G. vor! Bei dem kugelte die Karotte erstmals über den Erdtellerrand!“

„Also dahin, wo der normale germanische Aufrechtgeher nicht hinblicken mag?“

„Wir wollten doch hier nicht über Finanzpakete sprechen!“

„Mahler, in Griechenland kriegt man Gedanken, in Deutschland ordnet man sie!“

„Von Ihnen?“

„Gelesen!“

„Aber es stimmt trotzdem. Nähern wir uns also dem Ionischen Meer ein paar weitere Schritte tätigend und gemach, gemach!“

„Und ungeordnet?“

„Nur ungeordnet!“

„Mit welcher Tatze laufen Sie heute los, Mahlerios?“

„Mit beiden, Budnikowskiosk!“

(Ohne zu stolpern, ungeordnet und ohne zu wissen ein paar Schritte später.)

„Budnikowskiosk?“

„Ja?“

„Ich akzeptiere das Chaos, aber ich bin nicht sicher, ob es mich akzeptiert!“

„Das ist nicht von Ihnen, aber doch von Ihnen, gell!“

„Die alte Platte von Robert Zimmermann ist so neu wie ein Sonnenaufgang am Ionischen Meer!“

„Das haben Sie schön bemerkt!“

„Ein Lied?“

„Gerne!“

hellas004

Thema: Hellas | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

“Siga, siga!” oder wir machen Hellas und Meer 1

Sonntag, 25. August 2013 19:52

hellas001

„Mahler! Dies dort unten wäre dann also das Ionische Meer?“

„Ich schritt noch nie entlang an seinen ewigen Gestaden, doch dünkt es mir, daß ein Ja! die richtige Antwort ist!“

„So klein ist das Ding! Wie konnte sich der Odysseus da jahrelang verirren?“

„Budnikowski, gemach, gemach!, wie der Hellene es angeblich gerne ausdrückt! Da muß man näher ran, dann wird es größer!“

„Nicht, daß das Ionische Meer ein Scheinriese ist!“

„Nein, mein Herr, das Ionische Meer ist auch kein ungedeckter Scheck!“

„Mahler, wird man uns mit Steinen, überteuerten Tomaten und künstlichen Hitlerbärtchen bewerfen?“

„Ach wissen Sie, ich bin ein Russe aus Wyoming und Sie ein litauischer Pole mit Wurzeln in Rheinland – Pfalz, was soll uns da geschehen!“

„Ist es hier immer so heiß?“

„Na, knappe 10 bis 15 Grad mehr sind noch drin. Der Tag ist jung!“

„Soll ich schon mal gemach, gemach! den Hintern heben? Aua!“

„Was führt zur ersten Klage ihn, den Budnikowski?“

„Man stach mich! Stach mich wohl durch Fell und Häute!“

„Dann lassen Sie uns eine Etage näher ran ans Ionische Meer, den frühen Wind genießen!“

(Einige steile Schritte später.)

„Oh!“

„Gell!“

hellas002

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (30)

Samstag, 3. August 2013 15:47

Fr26

„Hömma, Mahler!“

„Siga, siga, Budnikowski!“

„Sach ich doch, Schnitzel!“

„Geh Er mir aus der Sonne!“

„Dat wäre getz aber Egüptien!“

„Die waren früher überall, die Pleitegeier!“

„Mahlerchen, meinse dat die auch bald uns eine Stippvisite anreichen tun!“

„Jetzt stippvisiten wir die erstmal!“

„Hömma, ich bin noch nie inne Blechvogel reingestiegen!“

„Weia, das hatte ich schon fast vergessen. Budnikowski, seien Sie froh, daß ich mein Pöterzittern scheinbar unter Kontrolle habe!“

„Und dann auch noch auffet Schiff drauf!“

„Das kennen wir nun schon!“

„Tak!“

„Ouzo?“

„Mit! Reim?“

„Wohlan!“

„Als ich inne Hängematte einen inne Rübe hatte…“

„…und die Seele baumelnd suchte: Sehnsuchtsland…“

„…der Pöbel geizig fluchte …“

„…und das Orakel Worte raunte…“

„…wohlbekannt…“

„…da brach ich auf…“

„…nun sachet schon…“

„…an die Ufer des heiligen Acheron!“

„Hömma, kann ich noch einen vorbereitenden Ouzo?“

„Ne!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (29)

Freitag, 2. August 2013 16:18

Fr25

„Budnikowski, hoch hinaus in Bescheidenheit?“

„Mahler, ich spüre schon, wie sich ihre Reißzähne in die uns allen eigne Harmonie- und -gefallsucht graben. Ich accordiere Ihnen heftigst im Widerspruch. Der notwendige Rückzug mag gelegentlich ein Signal enthalten, aber forciert optische Garstigkeit beschämt den möglichen Nachfolger und stempelt ihn zum Plagiator in Sachen Einsamkeit. Die Verlockungen der Fassade haben dem zur eindimensionalen Erektion verpflichteten Teil der Aufrechtgeher schon manche Peinlichkeit in die Biographie diktiert, dies weiß ich wohl, jedoch was spricht dagegen der Wohlgestalt ein Liedlein zu singen, wenn man sich vor das rosarot bummernde Äuglein die Erkenntnis reibt, daß alle Schönheit nichts als Zufall und jegliche Verpackung Flucht, diese jedoch wiederum gelegentlich Notwendigkeit atmet. Man kann das fallend’ Laub nur besingen, wenn es zuvor am Aste hing, den Strauß nur ausfechten, wenn man damals Feind der Vasen war! Sehen Sie, dort kommt der Bauer, die Wiese zu mäh’n und wir glotzen schafsgleich hinterher!“

„Was ein Ding!“

„Was?“

„Sind Sie schon mal geflogen?“

„Warum?“

„Nur so!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (28)

Donnerstag, 1. August 2013 16:59

Fr24

„Mahler, Schatten also suchen Sie!“

„Budnikowski, ich werde einen gelbäugigen Ziegenbock tun und mich klimakohysterisch äußern! Ergebnisse werden erzielt. Interessiert das WIE stärker als das DAS? Nach und nach wird man leicht zur Harke! Aber falsch liegen Sie nicht auf Ihren langen Ohren. Das Gleißende wirkt auf mich verschreckend, das Laute deprimiert und mein Nachsinnhändchen mag halten wer will, aber er möge im Anschluß daran nicht eine Denkquittung für diesen Austausch einfordern. Wobei ich mir der Eitelkeit der Abgeschiedenheit ab und an bewußt werde, doch der Lustgewinn überwiegt. Mitglied in allen Parteien, die ich jemals wählte, mag mein Pöter nicht sein, weil er ein selbstständiger Furzer ist. Wenn der Winter kommt, kann man sich vor der Tür dieser Hütte die Holzbretter unter die Pranken schnallen und gen Talboden rutschen. Vielleicht ist ja der Schinken aus oder das Brot. Dann muß man wieder hoch auf den Berg. Mit oder ohne Schinken und Brot. Die Aussicht auf eine ordentlich kalte Nase lässt mich einen Verzicht auf den Winterschlaf andenken. Außerdem wundere mich eh und ef, wieviel Worte ich mit Ihnen schon tauschte. Lassen Sie uns das Land wechseln. Lassen Sie uns karger werden, ärmer und heller!“

„Noch heller, Mahler!“

„Vor allem ärmer, Budnikowski!“

“Bescheidener?”

“Nein! Ärmer!”

Thema: De re publica, Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth