PoesieSlambum revisited / nach Steputat S. 189

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(Herr Ernst Albert war es, der gerufen hatte. Selbstredend ist der Mahler sofort aufgestanden – Pflichterfüllung – als er die Stimme seines Herrn und Auffinders vernahm. Verschwiegen werden darf an dieser Stelle aber nicht, daß er dies mit weithin hörbarem inneren Murren tat, war er doch gerade dabei zusammen mit Reimkumpan Budnikowski einen Vorschlag der Seite 189 des Steputat’schen Werkes zu beackern und zwar zu Ehren des vor wenigen Tagen dahingegangenen – auf wahrdeutsch an allgemeinem Organversagen implodierten – W. Wuttke, womit sich die Gelegenheit ergab sich zum wiederholten Male darüber wundern zu dürfen, daß der allgemeine Homo aufrechtgeherus diejenigen, die ihre Hauptaufgabe darin sehen das Leben anderer zu zerstören, hocherfreut und untertänigst mit Orden, Gedenken und Boni bewirft, während er die armen Clowns, die sich die Selbststörung als Lebensziel gesetzt haben, mit Vorwürfen, Ausschluß und falschem Mitleid (dies gerne an den noch offenen Gräbern) belohnt. Doch dann kam der Ruf und übrig blieb ein Fragment.)

an den rändern noch offener kisten

sie besingen dein gespenst

stell dir vor du begännst

von neuem

wer wird sich freuen

alle

und dann keiner

wenn du wieder brennst

vor… (hier bricht der text)

(budnikowski UND mahler anno 2015)

“Sie haben gerufen, Herr Albert!”

“Ja, das habe ich, mein kleiner Freund!”

“Ich bin nicht klein. Ich war ganz selbstständig jetzt. Bis an die Förde habe ich es geschafft. Und zurück. Und wer war nicht da?”

“Ja, ich weiß. Verzeih mir bitte! Ich war in letzter Zeit oft nicht da, hier nicht und -  (Hier bricht er ab.) – eher! Weiß es selber nicht!”

“Jammern Sie nicht rum! Sie haben mich beim Dichten gestört. Was ist Ihr Begehr?”

(Dann wird getuschelt. Der Bär denkt. Nach einer Weile. Sind wir präzise: nach einer sehr langen Weile, ein leises Potzrembel! als Zeichen der Zustimmung. Anschließend Auftritt die Wunderbare Pelagia und der Teure Budnikowski, der leicht indigniert noch auf Grund einer Störung. Begrüßungen und man macht sich auf den Nachhauseweg.)

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Donnerstag, 5. März 2015 18:10
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