Beiträge vom 26. März 2015

Bemerkungen, nachdem die Sonne des Mahler Anrufbeantworter besprochen hatte damals

Donnerstag, 26. März 2015 17:46

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(Die Sonne hatte dem Herrn Mahler eine knappe Nachricht auf dem AB hinterlassen: „Hallo, Sonne hier, nur kurz, ich hab’ keine Lust mehr meine Pflicht zu erfüllen, für Dich nicht und überhaupt, ist mir alles zu kalt da unten, soll von mir aus Jupiter. Ach und sagen Sie dem Budnikowski Bescheid, der macht ja seine Mailbox nicht aktiv, das Langohr. Bis die Tage … äh Verzeihung … falsche Lustigkeit. War nicht beabsichtigt. Tschühüß!“. Und aufgelegt war der Hörer und also herrschte Gesprächsbedarf.)

„Mahler, wie kommt so ein Licht eigentlich an das Ende des Tunnels. Geht das durch die Röhre, macht sich da unsichtbar und hinten oder vorne, wie man will, wird wieder geleuchtet?“

„Am Anfang war das Licht! Aber das ist heute nicht unsere Frage. Sie erreicht doch nie jemand! Tun Sie was!“

„Weshalb? Ich höre Ihnen doch dienstbeflissen zu.“

„Ja, aber wenn Sie nicht da sind!“

„Was ist denn das für ein Blödsinn!“

„Das nennt man nachhaltige Erreichbarkeit. Es werden Kommunikationskletten hinterlassen, auf Grund deren Existenz und vor allem auf Grund der Wahrnehmung oder zumindest ansatzweiser Registrierung ihrer Existenz neues Gespräch wächst und mehr!“

„Mahler, das haut mich aus den Puschen. Da fällt mir glatt der Eierfärbepinsel aus der zittrigen Pfote. Sie plötzlich als Apologet plastikbeutelleerer Moderne?“

„Heute wäre es wichtig gewesen! Die Sonne hat keine Lust mehr und Ihre Mailbox ist nicht aktiviert!“

„Ich weiß halt nicht, wie das geht!“

„Aber die Sonne!“

„Streikt die jetzt auch? In Baden – Württemberg bauen sie seit Tagen keine Bühnenbilder mehr auf!“

„Schön, da ist der Kleinhesse ja zu feige zu. Aber egal. Bei der Sonne ist es fundamentaler! Die will sich das Elend nicht mehr anschauen, geschweige denn es befeuern!“

„Verstehe ich gut!“

„Doch mir ist nach warmen Pöter, Potzrembel noch mal!“

„Grauenhafter Egomane! Aber auch hier verstehe ich gut! Müssen wir eben die Sonne besuchen und mit ihr sprechen!”

„Budnikowski, Ihr Pragmatismus in allen Ehren, aber wie soll das bitte gehen?“

„Erst mal näher zu ihr! Mein Gott! Bewegung!“

(Mahler und Budnikowski bald darauf auf einem Baum. Spitzbübisch hochgeleitert. Bären sind ja als leidlich gute Kletterer bekannt, aber Hasen und Höhe! „Heikel, heikel!“, sprach da der Mond über Wanne – Eickel und schob sich vor die Sonne. Die Schatten wurden kalt und eine stille, blaue Schärfe legte sich auf Flur und See.)

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Thema: Bemerkungen | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth