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G_Schrank_004

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Ein weiterer Tag, der nicht enden will

Das nächste Schiff verlässt den Hafen

Noch ein Tag voller Wut, Bitterkeit und Zweifel

Ich wusste, warum dies geschah

Ich war dabei, als es begann

Ich hatte mein Herz geöffnet

Und die Welt spazierte hinein

(frei nach Zimmermanns ‚Falscher Prophet’)

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Nun war also das rote Sofa grau. Was ja Blödsinn ist. Weil das graue Sofa nicht das rote Sofa ist. Das rote Sofa hatte ein Müllschlucker geschluckt. Guten Appetit. Ja, wir wissen es. Es hört sich nicht nett an, ist aber so far FACT. (Kommen jetzt noch mehr Wortwitzeleien, fragt besörgt der Säzzer) Zur Lage: Archibald Mahlers Kopp hellte in den letzten Wochen immer mal wieder auf, Verdunklungsgefahr nicht ausgeschlossen. Ist grau heller als rot? Auch dies volliger Blodsinn. (Weia, jetzt auch noch die Asterix – Zitate – Masche. Der Säzzer, sehr besärgt!) Verzeihung und mal weg mit dem Mangel an Ernst. (Albert?) Ok, Säzzer! Kapiert! Also: eigentlich sitzt man ja noch auf dem roten Sofa, welches das graue Sofa ist. Alt eingesessen hatte man das rote Sofa. Alt und eingesessen auf rot saß man und weil (Danke für das folgende Zitat, sehr geehrter Bernd Cailloux!) es Menschen gibt, die zu achtzig Prozent aus Erinnerungen bestehen, wie andere aus Wasser und Herr Kuno Budnikowski (etwas mehr) und Herr Archibald Mahler (aber auch) so eine Art Erinnerungslesegeräte in ihren Pöter pochen haben, bleibt das graue Sofa das rote Sofa. Welches es aber nicht mehr gibt. (Präziser! Der Säzzer!) Welches nicht mehr existiert. Danke! Die Erinnerungen sind demnach röter als blau. Quatsch: grau.

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Seit bald drei Wochen singt Herr Zimmermann davon. Nicht von Sofas, aber von Erinnerungen. Alle roten und später grauen, aber auch gelben und grünen Sofas (Gibt es nicht! D.S.) seines langen Lebens, das nie enden möge, hat er gemolken und die herausgeronnenen Erinnerungen in Gesänge gefasst. Die rollen nun, nicht ununterbrochen aber häufig, aus den Lautsprechern, gelassen, jenseits aller Hektik, reich an Worten, Arabesken, Abzweigungen, von einer gut gelaunten Band umfasst, ummantelt, umarmt, aber nie erwürgt. Selbst der Budnikowski wackelt zustimmend mit den Löffeln zum Takt, der vor sich hin mäandert. So kriecht der Hase geflissentlich (Liebe Frau Anna Katharina Hahn! Dank für die folgende Anleihe!) unter der Käseglocke seines Zornes hervor und verzeiht dem roten Sofa seine aktuelle Grauwerdung. Das graue Sofa, noch nicht mal neu eingewitzt – Ähem, geht das Herr Säzzer? – (Da wollen Sie jetzt aber keine Antwort! Oder? S:punkt) wurde derweil dieser Tage mit neuen Erinnerungen imprägniert quasi, den abgetragenen Schichten der Geschichte, welche auf den noch neu riechenden GRAUEN Bezug des Sitzmöbel rieselten, pieselten, nieselten. Die eigenen Pöter hörten zu und wippten mit und pressten, furzten, knurzten, hurzten erste eigene Erinnerungen an die Erinnerungen in den Fauteuil. Nun eben singt der Meister von den Musen. Er singt von ihnen und ruft sie an, bittet um Hilfe. Der Bär vom Brandplatz und sein Gefährte, zu sprechen sehen sie sich noch nicht in der Lage, doch bald, bald, bald und so longe ihr Mütter der Musen, bitten die zwei Zuhörer, daß ihre nur scheinbar ruhig auf dem GROTEN Sofa verharrenden Pöter bald mögen tanzen wieder.

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Mother of Muses, unleash your wrath

Things I can’t see, they’re blocking my path

Show me your wisdom, tell me my fate

Put me upright, make me walk straight

Forge my identity from the inside out

You know what I’m talking about

Take me to the river, release your charms

Let me down a while in your sweet, loving arms

Wake me, shake me, free me from sin

Make me invisible, like the wind

Got a mind that ramble, got a mind that roam

I’m travelin’ light and I’m a-slow coming home

(Übersetzung folgt!!!!)

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Ja, Archibald Mahler meinte zu fühlen, bald wieder aufbrechen zu können und vielleicht, vielleicht, vielleicht käme er dann heeme.

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Montag, 13. Juli 2020 16:43
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