Verschlungene Pfade suchen im Hinterland / 003

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„Und heute immer noch drinnen?“

„Draußen stürmt es, Mahler!“

„In mir, teurer Budnikowski, stürmt es ohne Unterlaß!“

„Als würde mir dies, teurer Freund, entgehen!“

„Die Bohne interessiert dies nicht die Bohne! Sie rast vor sich hin in Wachstum!“

„Unsui!“

„Wie bitte? Unsinn! Ich verbitte mir jegliche Beleidigung. Vierundzwanzig Stunden vor der Kreuzigung.“

„Unsui! Wir sind Novizen auf unseren Pfaden. Unsui! Japanisch!!!“

„Dann sprechen Sie halt deutlicher!“

„Are you mad at me?“

„Noch ein englischer Ausdruck von Ihnen in die Alltagssprache gedengelt und sie fliegen hier raus!“

„Drohen Sie mir?“

„Budnikowski!“

„Mahler!“

(Längere Pause. Geben wir ihr ihre Zeit. Der Pause. Sie können solange Mittagessen machen. Oder die Mülltonnen rausstellen. Oder die Katze füttern. Und zur Not nachdenken.)

„Budnikowski? Können Sie verzeihen!“

„Meine leichteste Übung. Wer den Streit vermeidet, weil er nicht verzeihen kann, bleibt ein Leben lang vor seinem Spiegelbild stehen.“

„Sie überraschen mich immer wieder und immer mehr!“

„Mahler! Gerne!“

„Ich habe über den Unsinn … äh … Unsui nachgedacht. Während unseres Schweigens. Wir müssen uns treiben lassen wie Wolken. Auch wenn sie wasserschwer. Und wir müssen darauf vertrauen, daß die Regentropfen unserer Seele, fallen sie auf die Erde, entweder versickern oder sich einen Weg suchen ins Meer.“

„Oder lediglich in den nächsten Tümpel?“

„Würde mir auch reichen, mein Freund!“

„Gibt es dazu einen Reim?“

„Sie kennen mich doch!“

„Her damit!“

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„streckten sich hände

als ich den Himmel kratzte

in meinem kopf ein Meer

*

das rinnsal zwischen den Steinen

ein hungriger Frosch springt zu hoch“

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Donnerstag, 14. April 2022 9:21
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