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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (4)

Freitag, 7. Juni 2013 21:09

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„Und dies wäre nun der Baum unter dem wir sitzen sollten beim Gedankenaustausch?“

„Es ist lediglich eine Sonnenblume, Budnikowski! Und Sie hocken auf dem Fensterbrett, die Welt in Ihrem Rücken!“

„Nicht, daß ich diese Welt beschützen wollte!“

„Verstehe: die Wut von gestern! Rhein oder raus mit Boris und Lothar!“

„Mahler, warum haben intelligenzeingeschränkte Sportler die gleichen Vornamen wie intelligenzeingeschränkte Politiker?“

„Sie, mein Bester, Sie heißen Budnikowski!“

„Glück gehabt! Hören Sie das Gefiepe? Die Schwalben jagen um unser Haus herum und die Fledermäuse hinterher!“

„Man möchte einen ungeduldigen Transfer eintüten?“

„Ach Mahler, Sie sind ja noch schlimmer als ich. Die haben einfach nur Hunger!“

„Mein Herz auch!“

Thema: De re publica | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (3)

Donnerstag, 6. Juni 2013 22:19

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„Sie hatten doch gewonnen, Budnikowski!“

„Ich sitze heute freiwillig ein!“

„Erklären Sie sich!“

„Wären die Griechen Bayern, man feierte sie als Freiheitskämpfer!“

„Der Staat ist ein Phantom?“

„Der Bürger entwickelt sich selbst zum Gnom!“

„Budnikowski, hä?“

„Aufs Wahlrecht verzichten, beim Lohnsteuerausgleich dichten, Solidarität vernichten, Südeuropa selbstgerecht richten und wenn die Wälder sich lichten, ist Schuld der Jud’:“

„Jetzt ist aber gut.“

„Vielleicht! Mahler, heute habe ich was gelesen und hatte gehofft, ich wäre selber darauf gekommen!“

„Wuthase: sprich!“

„Ist Ihnen jemals aufgefallen, daß die doitsche Polizei, überwacht sie eine doitsche Demonstration den Demonstranten den Rücken zukehrt und überwacht sie denn eine undoitsche Demonstration den undoitschen Demonstranten Gesicht und Knüppel zukehrt? Wer beschützt nun wen gegen wen und wem gehört das Land?“

„Man möchte ein Undoitscher sein, Budnikowski?“

„Gewiß! Also sitze ich gerne heut’ ein. Woyzeck wußte, daß Marias Blut an seinen Händen klebte, das Messer im Teich versenkt wurde von ihm. Er leugnete nicht. Die dicken Finanzeierträger sind aber die guten Menschen! Und die Kleinbetrüger, Falschparker und Silbermedaillengewinner heulen solidarisch mit und hecheln mit langem spätpubertär steifen Fingerchen Richtung “Gutmensch”! Man möchte absteigen in die fünfte Liga!“

„Da befinden wir uns doch. Gott sei Dank! Budnikowski, lassen Sie uns eine Runde würfeln!“

„Der Preis?“

„Drei Molotowcocktails!“

„Ist dies nicht selbstgerecht?“

„Einmal im Leben Boris de Maiziere von Rhein heißen? Da fällt der Verzicht nicht schwer auf den Verzicht selbstgerecht zu sein!“

(Die Nacht wieder dräut und es wird weiterhin gewürfelt. In Bayern weinen sie in lauterer Präpotenz vor sich hin. Nicht nur dort. Die Flut schreitet gemächlich voran.)

Thema: De re publica | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (2)

Mittwoch, 5. Juni 2013 19:35

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„Aber ich hatte doch besser gezockt, Mahler!“

„Eben drum, Herr Budnikowski!“

„Sagt das Regelwerk nicht, daß derjenige, der wo da besser zockt, entscheiden darf, wer einsitzt?“

„Meist!“

„Aber, Mahler, aber?“

„Sie passen da rein und kommen auch wieder raus. Hätte man mich und meinen dicken Pöter durch diese engen Stäbe reingequetscht, wäre ich wohl nie mehr wieder rausgekommen!“

„Obwohl ich doch besser gezockt habe?“

„Höchste Zeit vom heiligen Individuum und seinem Recht auf Glück unter Inkaufnahme des Unglücks anderer Abschied zu nehmen, mein Bester! Leben ist nicht Sport!“

„Ich hatte einen Sechserpasch!“

„Wollen Sie vielleicht noch eine fünfundzwanzigste Pressekonferenz veranstalten und mir meine Taschentücher vollheulen?“

„Meine soziale Ader! Wie ich freiwillig durch die Gitterstäbe schlüpfte! Und ich habe Freunde! Jahahaha! Freunde habe ich!“

„Den Polen schenke ich Ihnen! Konzentrieren wir uns auf das Notwendige! Wie ist der Zustand der sanitären Anlagen auf Ihrer Seite des Gitters?“

„Scheiße!“

„So soll das auch sein! Wer Selbige baut, möge ein bisserl pumpen beim Ablaß!“

„Aber jetzt wo der Sommer da ist und alle dreifach glücklich sind!“

„Glücklich? Dresden säuft ab. Ballack kriegt es wenigstens mit!“

„Mahler?“

„Ja!“

„Die restliche Szene habe ich jetzt nicht mehr auswendig lernen können!“

„Puuh, der Bär! Danke! Auch bei mir schwand gerade die Sicherheit!“

„Wollen wir würfeln, wer morgen einsitzt?“

„Gerne!“

(Die Nacht senkt sich nieder, die Würfelbecher scheppern wieder, der Frost entweicht gen Hammerfest. Eine juppfreie Nacht. Mahler und Budnikowski mögen sich heut’.)

Thema: De re publica | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler! (1)

Dienstag, 4. Juni 2013 20:23

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„Mahler, sagen Sie, befinden sich da unten Bäume?“

„Ja und ich weiß Bescheid!“

„Also werden wir irgendwann unter diesen Bäumen sitzen?“

„Eventuell! Unterhalten tun wir uns nichtsdestotrotz!“

„Die Überschrift diktiert?“

„Weist Richtung, Budnikowski, weist Richtung bestenfalls!“

„Jetzt schauen wir herab, oder?“

„Mir schwindelt auch!“

„Werden wir lügen?“

„Budnikowski, der Wahrheit fühlte ich mich nie verpflichtet, es sei denn sie spiegelt sich in Zahlen wieder!“

„Mahler wird zum Defätist?“

„Mahler im wesentlichen gelangweilt! Die Welt als Spiegelung der Zelle Schicksal!“

„Wollen wir morgen mal Probesitzen?“

„Gerne!“

„Wer gibt den Wurstfabrikant?“

„Das würfeln wir aus heute Nacht!“

(Nacht senkt sich nieder, Würfelbecher scheppert, der Frost beißt zu, das Spiel wird der Ernst. So hatten die zwei Nachteulen nicht gewettet. Junimond, Du sei begrüßt.)

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Alles Mahler, oder was? Heraus aus dem Mai!

Sonntag, 2. Juni 2013 21:03

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Dem Mai, der rauschend davonfloß, hat Archibald Mahler noch mal ordentlich den Kümmel gerieben. Für den eingetroffenen Juni jedoch wurde noch keine neue Idee geliefert, nur eine vage Richtung. Raus will der Bär, raus in eine warme Welt und träge schauen auf die Freundlichkeiten oder mit Budnikowski unter Bäumen hocken und quatschen. Nix Weltbewegendes, Dorfgetratsche, Petitessen ohne Richtung und Ziel. Aber noch hält der miese Nordwind vor den Fenstern Mahlers Pöter im geheizten Raume fest. Der Baum rechts des Bären winkt. Noch steht er.

Thema: Neu im Mai 13 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Alles Mai macht Mahler Neu! Einzelstücke!

Freitag, 31. Mai 2013 20:05

NeuMai09

heute: only one element of each kind

Archibald Mahler zitiert Rudi Carrell: „Diesch wäre Ihr Mai geweischen!“ Der Mai, welcher vorgab er selbst zu sein, verläßt heute den Kalender. Nachschub gibt es nicht. Ein gehender Mai ist lediglich der Mai, welcher erträumt wurde. Erdbeeren gibt es, dann wann sie da. Den Preis bezahlen muß man, auch wenn die Erdbeere aus Wladiwostok angereist ist. Heul doch, Centfuchser! Dummheit, Dein Name ist Konsument. Man kann sein verkorktes Leben nicht umtauschen gegen Rabatt! Gute Lieder haben wenige Akkorde! So ist das! Mahler hatte für den Mai nur eine Idee. Die reichte ihm! Mahler mag heut’ den Erfinder des Begriffes „Supermarkt“ nachträglich erdolchen. Öde Regalschluchten, monatlich optimiert. Vermeintliche Kundenwunden werden geleckt! Weia! Ein guter Cocktail hat einen sprechenden Namen und wenige Zutaten. “Manhattan” beats “Sex on the Beach”. Geht noch neuer als neu? Ach, Kinder! Eine Seite umblättern, dann die nächste und keine Eselsohren machen. Nur, falls man sich was merken will. Schnell raus, gleich ist Juni. Gibt es auch nur einmal. Von rechts her wird es heute abend heller und grün.

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Alles Mai macht Mahler Neu! Werkgestückel!

Mittwoch, 29. Mai 2013 19:10

NeuMai08

heute: imagine the piece as a set of disconnected events

ein stück hängt am stück was hängt da zusammen hängt wie es runterfiel nachdem w.s. burroughs alles in die luft geworfen hatte cut cut cut eine technik strom unterbewußt fließ es gießt und gießt regen regen mai frei von dem und es ist etwas geschehen geschah wird stell dir vor nix nix nix vorstellen an zusammenhängen frag los frag fragmente fracksausen frag doch frag halt halt jetzt geht es nicht weiter pause bruch und such nicht den zusammenhang bang lang klang gesang hält stell dir vor imagine stück bruchstück zurück ins glück da hängt was nach frach doch frach mente sitz setze set the controls for the heart of the sun stop jetzt hängt es zusammen und wird getrennt geh trenn und renn unbewußt unter den sieben schichten dichten schlichten gerichten köchele in milder hitze den wunsch nach dem zusammenhang bang musikregen trommelt die fenster was ergänzt er statt die fragmente zusammenhängend dem sinne drängend sich zu ruh’ setzend tell me the truth sie kennen lennon und weiter spazieren und nicht verlieren gegen den eigenen draht der innen rot als faden strickt was tickt als uhr uhr zeit und zeiger halt event pennt rennt flennt und möchte wichtigkeit doch keine zeit die strassen lassen wohin sie wollen das tu bieg ab ein stück nach rechts und dann nach rechts und kreuzung links abfahrt dann hängt im wind gestückel stell dir vor das stück als eine ansammlung mit einander unverbundener geschehnisse ja ein stück hängt am stück was hängt da

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Alles Mai macht Mahler Neu! Höherkrempeln?

Dienstag, 28. Mai 2013 17:05

NeuMai07

heute: simply a matter of work!

Das Hochgekrempelte nur noch als Pose des schwitzenden Wahlkämpfers im Sommer, bebiert, geknipst, das Hemd dem Ellenbogen entgegen gestülpt, schwingendes Halsgebinde, postpubertäre Lässigkeit und posierte Verbundenheit mit alten Zeiten! Brüder zur Sonne und Freizeit! Die Arbeit muß aber erledigt werden. Die Arbeit stirbt aus! Die Bildschirme werden immer kleiner und die Muskeln, die diese Bildschirme bedienen dito. Kann ein Daumen unter Muskelkater leiden? Der Aufrechtgeher mutiert zum Nachschlagezwerg. Archibald Mahler fragt sich, ob ein Bär Mitglied der Arbeiterklasse sein kann oder will oder darf! Sein Pöter – App antwortet ihm nicht und sein Synapsen – Navi schickt ihn in eine Einbahnstrasse. Lauter selbsternannte Freidenker, wohin der Bär blickt; Individualhagestolze, mutig tremolierend, da wo es ihnen nicht wehtut. Die Arbeit muß weiterhin getan werden, der Respekt aber liegt rum, zerzaust am Boden der Dienstleistungsgesellschaft. Jeder Schwätzer mit zwei linken Händen quält Tastaturen mit dem Zweifingersystem. Fingernägel bunter und länger als ein Karnevalszug! Die Arbeit muß immernoch getan werden. So oder so! So und auch trotzdem! Der Stolz des Proleten wird verlacht. Ein starker Arm will nichts mehr. Er ist gebrochen, zermürbt, gemüdet. Man mag sich nicht mehr unterhaken. Als wäre ein jeder König der Ameisen und Maden. Man mag sich nicht mehr in eine Reihe stellen. Archibald Mahler findet das schade. Aber die Arbeit muß getan werden, ganz einfach! Tut die Arbeit machen! Gemach, aber macht sie! Und bleibt stolz!

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Hömma speziale, weil Schweigen schmerzen tut!

Montag, 27. Mai 2013 18:24

HömmaMai13

Die Glatze aus Holland! Hömma, die Goudaglatze, die wo getz monatelang inne Disse rumdümpelte, bewecht sich wie ein Reptil und tanzt den göttlichen Roman W. aus, bevor sich die Republik inne Verlängerung begeben tun könnte. Matze H. un der Wohnmobil – Subotic geben der Glatze Begleitschutz und die polnische Verteidigerhüfte Lukasz P. iss eh schon inne Klinik eingewiesen. Der Sturmpole fummelt nur noch an seine Torte rum beie Partypolonaise und züngelt mit Steuer – Uli, aber der Nutzen iss nich vorhanden, wennse inne ersten dreissich Euphorieminuten die Pille nich versenken tun kannst. Roberto „Bankdrücker in spe“ L. war nur eine These und Platzverweis. Marco R. Woodpecker hat geweint. Dat war zumindest bedenkenswert. Der Schal des auf die Tribüne privatgejetteten Professorenpupps und Götzendieners saß schief. Dat interressiert nich mal die Bohne im Chili con ohne Klopp! Jupp iss Pep und Pep iss Jupp! Ohne Pöhlerei iss auch schön! Herr A. Mahler hat Herrn Budnikowski einen Waschlappen geschenkt!

Thema: Hömma (revisited BVB) | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Alles Mai macht Mahler Neu! Besen und Feudel!

Montag, 27. Mai 2013 17:44

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heute: tidy up!

So orakelt das Orakel als sei es alter Freund, Therapeut oder Chip der neuen Krankenkassenkarte. „Räum auf! Mach klar Schiff!“. Mahlers letzte Wochen, Tage, Monate tanzten und waren fern aller Disziplin und Mahler wacht auf heut’ in der Frühe, schüttelt nichts als sich selbst und es orakelt ohne Ouzo und der Bär erinnert folgendes: war da nicht mal – als alles begann – ein Gedankenschrank? Die Sehnsucht nach Ordnung, lebensverlängernder, sanft und Erlösung atmender Ordnung? Und jetzt rumpelt es rum auf den mentalen Fußböden. Alle Feudel und Staubsauger harren verschreckt im Eck und Dreck! Allein die letzte Samstagnacht! Ellenbogen und frustrierte Schuhspitzen in fremden Gesichtern oder Ranzen! Grinsender Gouda! Wohin damit? Klar Schiff? Wenn der Anker gelichtet, wohin dann denn? Dem Mahler fällt auf, daß er länger nicht hinaus geschritten! Aber wie und warum denn auch? Maiengrade rund um sieben! Es sehnt ihn jedoch heraus in die Wälder! Aber erst muß noch in der Höhle das Schiff klar gemacht werden! Warum eigentlich? Erst waren da doch die Wälder! Dann haben die Aufrechtgeher die Besen geschnitzt! Es hat ihnen nicht geholfen! Ach Pflicht! Erst mal der Krach!

Thema: Neu im Mai 13 | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth