Beitrags-Archiv für die Kategory 'Im Heckerland'

Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (21)

Donnerstag, 11. Juli 2013 15:24

Fr17

“Mahler?”
“Budnikowski?”
“Wo waren wir stehen geblieben?”
“Was für eine unselige Metaffer!”
“Erklären Sie sich!”
“Stillstand ist nicht existent. Im Mikrokosmos, in den Adern, in den Synapsen und Darmtrakten endet Bewegung nie. Selbst der Tod vibriert und gärt.”
“Ich dachte eher an ein hinterlegtes Lesezeichen, eine Art Denkrasthof, an den wir nach vollzogener Pause zurückkehren!”
“Mitten und drinnen in der Sach`, keine Pause gibt es, ach!”
“Vom Geheimrat?”
“Der Binsenweisheiten ist auch der Mahler mächtig!”
“Prächtig!”
“Weiterhin und nicht nur das Wetter!”
“Das wird ja immer better!”
“So denken wir heute nicht unter, sondern in einem Baum!”
“Ein Unterschied?”
“Man spürt ihn kaum!”
“Mahler?”
“Budnikowski?”
“Ein Dialog ohne ich steht vor meinem Auge, nich`?”
“Selbstredend, schlimmer jedoch noch als ICHICHICH sind Wendungen wie “als der Autor damals” und weitere Verklausierungen präseniler Verarbeitungs – und Erzählwut!”
“Es wäre demnach drum gebeten, autobiographische Masturbation unaufdringlich zu ver…äh..dingsen?”
“Und sich danach die Hände zu waschen!”
“Alter ist anstrengend, gelle Mahler!”
“Bingo, Budnikowski!”

Thema: De re publica, Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (20)

Dienstag, 9. Juli 2013 22:57

Fr16

“Mahler?”

“Budnikowski?”

“Die Hitze!”

“Ich stehe kurz vor dem Synapsenkollaps!”

“Ich dachte an die innere Hitze!”

“Wallungen?”

“Mag man es so nennen. Das letzte Gespräch über Herkunft und die Wolle, aus der die Socken gestrickt sind, auf denen man herumtrampelt, nagt!”

“Man mag ja immer irgendwo hin gelangen! Einigkeit?”

“Gewiß! Aber hat ein Leben, welches bis zu seinem Abgang auf der Stelle tritt, seine Berechtigung?”

“Die westliche Zivilisation ist ein Unding!”

“Mahler, kann man blinde Flecken sehen machen?”

“Gewiß! Man sollte es aber nicht in eine gelangweilte Welt hinaus posaunen!”

“Hä?”

“Wenn man es tut, benötigt man Stille! Wenn man es zu laut tut, hört keiner hin!”

“Herr Mahler, Sie sind ein Romantiker!”

“Budnikowski, darauf stehe ich und kann nicht wandern!”

“Der Todtnauberger ist in Konstanz zur Schule gegangen! Trotzdem hat er seine Geliebte in Marburg schlecht behandelt!”

“Sie sehen: Herkunft ist weder Fluch, geschweige denn Geschenk!”

“Lehnen wir uns etwas zurück!”

“Budnikowski, ich liebe Sie!”

“Mahler, Sie werden sentimental!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (19)

Samstag, 6. Juli 2013 17:53

Fr15

„Mahler!“

„Budnikowski?“

„Stellen Sie sich vor, man geht ein langes Leben davon aus, man sei – nur als Beispiel – das Kind zweier Gummibärchen und muß irgendwann entsetzt feststellen, daß man das Kind einer Teetasse und einer Häkeldecke ist!“

„Erfreut! Hocherfreut!“

„Gerne nicht entsetzt, gerne, jedoch wohin ich ziele ist jene ominöse Selbstfindung, dieses in sich hinabsteigen, verbunden mit der Hoffnung befruchtet aus den Kellern der Nachdenklichkeiten hoch wieder zu steigen, zumindest bis ins Parterre einer gewissen Erhellung! Ist dies zu leisten ohne Gegenüber? Im Monologischen? In der Selbstversenkung!“

„Man munkelt, daß einigen Wesen diese Eigenschaft gegeben!“

„Von wem?“

„Tja, da fängt es wieder von vorne an. Von Gummibärchen? Oder Teebeuteln? Albert Einstein? Kaspar Hauser?“

„Ich sprach von Teetassen, Mahler, Teetassen. Gefäße, zu füllende. Aber mein Anliegen: ist das Wissen um Herkunft Erhellung schon?“

„Denken kennt keine Larmoryanz und jeder Gedanke ist fremdbefruchteter Keim und seltenst Saat. Um irgendwo hinzugehen, muß man von irgendwo herkommen!“

„Sie leugnen den Ruf nach Individualität per se!“

„Gewiß, in dem ich ihn versuche auszuleben und mir möglichst viele Fremdansprüche vom Pöter wegkratze!“

„Also doch monologisch und – lithisches Existieren als Ziel?“

„Ich käme nicht auf den Gedanken mit den Bäumen zu sprechen, aber zuhören kann ich ihnen, Budnikowski!“

„Mahler, Sie hüpfen ja durch die Denkgärten wie ein bekifftes Känguruh!“

„Ich bin zwei Öltanks!“

„Herr Heidegger hat Frau Arendt in Marburg nicht gentleman – like behandelt!“

„Alle Fehler aller anderen muß man nicht wiederholen!“

„Ein paar aber schon?“

„Sind wir nicht alle Gummibärchen?“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (18)

Dienstag, 2. Juli 2013 17:43

Fr14

“Mahler?”

“Budnikowski?”

“Im Netz des gestrigen Tages saßen wir andersrum!”

“Gefangen!”

“Wo?”

“Im Netz!”

“Warum?”

“Das Herunterleiern alter Erkenntnisse!”

“Sie verzichten auf den Monolog?”

“Hase, ich liebe Sie!”

“Aber was bleibt dann, Bär!”

“Die Hühner, welche diesen Morgen über unsere Terrasse krähten und kackten und deren Eier wir ebends zum Frühstück verzehrten und sie waren – ebends diese Eier  – so viel kleiner als das gewohnte Ei und dann der gestern kalte Wind, welcher am heutigen Morgen von den Vogesen und Nordafrika kommend, unsere Gesichter und Pöter und Thermomötorköpfe rot färbte und – Sie schliefen noch  – und ich schon auf eintausendzweihundertdreizehn Höhenmetern und sprach mit Pferden oder Kühen und dieser Rammler hoppelte über Löwenzahn, Sauerampfer und Höhenfenchel auf mich zu und drehte ab besorgt mit vibirierenden Löffeln und ein früher Denkschreck ließ mich zittern und so ich dachte sogleich, daß ohne all’ Begegnung die Einsamkeit ein eitel, aber glänzend Ding, man mag es sehen mal von rechts und auch von links, das Moos den Pöter, der Baum das Hirn befruchtet, Schritt für Schritt zum wissenden Zweifel voran in Tippelei, wenige Atemstöße öffnen den Vorhang, ach Budnikowski, Sie bleiben mir gewogen?”

“Gewiß!”

“Die Zunge schwillt!”

“Nur Schweigen stillt?”

“Den Schiß!”

“Weia! Sagen Sie immer!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (17)

Montag, 1. Juli 2013 23:30

Fr13

“Mahler?”

“Budnikowski?”

“Eine Frage wäre da noch!”

“Wohlan!”

“Wann beginnt eine Existenz? Im Moment der eigenen Entstehung oder erst nach vollzogener Wahrnehmung durch ein Gegenüber?”

“Nun!”

“Mahler, Sie  können gar nicht antworten!”

“Weshalb?”

“Sie hatten einen Monolog angekündigt!”

“Weia!”

“Man findet sich nur in der Einsamkeit?”

“Habe ich nie behauptet!”

“Aber der Todtnauberger!”

“Hat er aber anders gemeint!”

“Müssen Sie mir gelegentlich erklären!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (16)

Samstag, 29. Juni 2013 22:59

Fr12

“Mahler?”

“Budnikowski?”

“Bäume sprechen nicht! Oder?”

“Davon wäre auszugehen! Oder?”

“Die Rolle des Winds bliebe zu definieren! Oder?”

“Billard eben! Oder?”

“Manche schwarze Acht rollt über den Filz und tut, als sei sie ihr eigner Stoß! Oder?”

“Auch den Winden über Mecklenburg – Vorpommern wird gewöhnlich erst rechts hinter Vorderindien richtig Dampf gemacht! Oder?”

“Und Beckenbauer lässt in China Fahrräder gegen Reissäcke prallen und grinst!”

“Kein oder, Herr Budnikowski?”

“Nein, Mahler, denn der Schatten des Baumes ist Realität! Oder?”

“Gewiß! Weil er eben stattfindet!”

“Fällt dieser Baum mal um?”

“Die Bank, die eben unsere Pöter beheimatet und stützt, ward einst ein gefallener Baumbruder!”

“Nach dem Sein bleibt also noch ganz viel Zeit über! Oder?”

“Vermutlich!”

“Oder eben?”

“Morgen halte ich mal einen Monolog!”

“Dann muß ich jetzt ins Bett!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (15)

Donnerstag, 27. Juni 2013 22:57

Fr11

“Budnikowski?”

“Mahler?”

“Von hinten Beleuchtung, vor der Brust Erkenntnis!”

“Lediglich Be – leuchtung, keine ER?”

“Zeit, Budnikowski, Zeit!”

“Ja was denn nun? Laufen wir vor der Zeit her oder ist sie uns auf den Fersen?”

“Weia!”

“Macht unser Sein aus, das was geschah oder das was wird geschehen?”

“Noch mehr Weia!”

“Macht uns aus, was von unseren Konten abgezogen wurde oder was auf unsere Konten eingezahlt werden wird?”

“Budnikowski, der Schwarze Wald fordert Sie und so fordern Sie mich. Zur Antwort sehe ich mich nicht bereit!”

“Sie wollen nicht?”

“Ich kann nicht!”

“Gott sei Dank!”

“Was halten Sie von diesem dicken Baume vis – a – vis?”

“Die Bank erscheint mir komfortabel!”

(Man bewegt sich und überquert einen Waldweg. Gemächlich, ganz gemächlich.)

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (14)

Dienstag, 25. Juni 2013 0:17

Fr10

“Mahler?”

“Budnikowski!”

“Zufügungen?”

“Tendenziell kaum!”

“Zumutungen?”

“Weniger Schiß in den Synapsen!”

“Wie übersetzen wir Hermeneutik?”

“Lego?”

“Ungelogen?”

“Diese Steine legen wir später übereinander. Es dunkelt!”

“Mir auch. Und verstehen tu ich nix!”

“Bingo! Morgen mehr im Gegenlicht! Gute Nacht, Budnikowski!”

“Gute Nacht, Mahler!”

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (13)

Sonntag, 23. Juni 2013 17:43

Fr09

„Budnikowski?“

„Mahler?“

„Seinerseits!“

„Hä?“

„Seinerzeit!“

„Damals?“

„Nein , prinzipiell. Sein als Zeit!“

„Sein oder Zeit?“

„Ist jetzt nicht die Frage!“

„Mahler, ist Sein Zeit?“

„Solange nicht vorüber!“

„Da denke nach ich drüber! Verzeiht das Sein?“

„Alles, nur nicht sich selbst!“

„Seiend befangen in der Zeit?“

„Die Abschaffung der Uhren und Kalender ist nicht geplant!“

„Bei Dali hingen die Uhren als weiche Pizza am Geäst!“

„Am Geäst des Baumes, unter dem man auf Godot wartete oder die letzte Rente!“

„Da war man aber seiend, gelle Mahler!“

„Wladimir Budnikowski, mehr Sein geht gar nicht!“

„Geht da gar nichts?“

„Die sicherste Methode das Ziel zu erwandern ist die Bewegungslosigkeit!“

„Estragon Mahler, angesichts der Wanderwege hier rund um Todtnauberg halte ich dies für Schwachsinn ungeschüttelt!“

„Sie sehen mich ungerührt, falls ich da nichts verwechselt haben sollten!“

„Tja, Zein und Seit kann man leicht verwächsern!“

„Die Sonne steigt hinauf, so blicken wir hinab ins Tal!“

„Dann Kopf hoch, Mahler!“

„Das Bild im Kopf folgt nach!“

„Zeitig?“

„Kann sein!“

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Mahler und Budnikowski setzen sich unter einen Baum und unterhalten sich mal oder mahler (12)

Freitag, 21. Juni 2013 17:08

Fr08

“Hinfort, Mahler, hinfort!”

“Ach, Budnikowski, warum denn nun?”

“Selbstfindung!”

“Die trüben Wildbäche rauschen hinab ins Tal und singen die Mär des Ichs in der Einsamkeit. Ohne Sie, bester Hase, wäre ich allenfalls ein Ego!”

“Das ist ein Kompliment?”

“Keineswegs, lediglich Feststellung meiner existenziellen Not!”

“Ambiroma oder Ambivalencia? Da möchte ich zum einen davonhoppeln und in der einsamen Kuhle nachsinnen, aber ohne Ihro Wanstigkeit wären diese Gedanken an meinen Löffeln vorbeigerauscht, andererseits!”

“Tja, da haben wir uns was an die Denkbacken geklebt mit den Heideggereien hier oben im Schwarzen Wald!”

“Mahler, kann es sein, daß jede Freiwilligkeit irgendwann umschlägt ins Unfreiwillige?”

“Den Pluspunkt des heutigen Tages schreiben Sie auf Ihr Konto!”

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