SCHIRME, HERRSCHAFTEN, ZEITEN, JAHRE
„Der Schirm, Herr Mahler!“
„Was ist mit dem Schirm, Herr von Lippstadt-Budnikowski?“
„Es ist nicht wirklich korrekt! Also heute!“
„Ja denken Sie, dies wäre mir nicht bewußt?“
„Nun, aber der Leser vielleicht!“
„Der..! Verzeihung! Ja denken Sie, nur weil der Herr Sommer meint, seine dürftige Bilanz mit ein oder zwei halbwegs erfreulich hellen und trockenen Tagen wieder ins Lot rücken zu können, klappe ich hier optisch den Schirm zu! Potzrembel und Waldfee!“
„Oho, der alte Wüterich bärt wieder! Reimt sich da was!“
„Kaum!“
„Bitte!“
„Wohlan!
Ein gereizter Magen ist dieses Land
Ein gereizter Magen ist dieses Land
Ein geiziges Zagen ist dieses Land
Und baut an seinem Tellerrand
Die alten Herrschaftszeiten
Auf und auf den Schirm
Klappt es und klappert sich
Gereizt und zagend
Wonnig klagend fett
Durch und durch
Und zu die Augen
Weitersaugen weitersaugen
Platzen Krägen und vielleicht
Die Ränzen auch
Denn nur der dicke Bauch
Nicht der Verstand
Hängt über den Tellerrand
Wohin kein Auge reicht
So mag es regnen
Oder schnei’n
Und nirgends Jahreszeiten.“
„Lieber Herr Mahler, da fällt mir was ein. Replikant quasi. Wenn ich mich zurückziehen darf? Morgen mehr!“
„Gerne! Ich wüte noch ein bißchen.“
„Die Aufrechtgeher sind ja auch wieder weltweit in großer Form!“
„Weia! Das kann man singen!“
„Schlafen Sie etwas! Ist besser!“
„Nun denn! Recht haben Sie wohl!“
„Gute Nacht!“