Post aus Kibris / Ein Morgen in Tatlisu

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- Posta restante für den Bären, falls er dann erwacht -

Merhaba Mahler!

Es war finster, als ich ankam. Sehr finster. Man konnte etwas riechen, jedoch eher ahnend. Vorne im Wagen hatte man die ganze Fahrt über gesprochen. Türkisch. Englisch. Deutsch. Babylonische Brocken. Ich schwieg und blickte aus dem Fenster. Schatten. Bäume? Wir fuhren bergauf. Ich war müde vom Fliegen und eine neue Zeitzone gab mir den Rest. Ein einfaches Zimmer, das Dach hatte den Winter über gehalten, man war erleichtert. Schlaf, aufgeregt noch, aber dem Tode nah und tief. Dann wachte ich auf, stieg auf das Dach und blickte und sah, was ich sah und dachte, wie gut es ist, im Finsteren anzukommen und dann zu sehen. Man stelle sich vor, man trifft auf etwas im gleißenden Lichte und dann wird es finster. Nur so ein Gedanke. Jetzt stehe ich hier und schaue hinab und versuche das Atmen nicht zu vergessen. Bis morgen grüßt Sie mit einem herzlichen “Esenkal”

Ihr hocherfreuter Lippstadt – Budnikowski

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Donnerstag, 29. März 2012 23:21
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