Mehr wirre Buchstaben, der Bär mischt sich krächzend ein und die Karte mit den roten Bögen
Freitag, 20. April 2012 16:36
(Und der Hase spricht. Was er da sagt, das weiß er nicht. Es ist ihm, als hätte er dieses wirre Gebuchstabe schon mal vernommen. Worte, fremd und vertraut, Worte, die sich zu ihm auf den Weg gemacht haben aus einer fernen, rauschenden Zeit. Und wie er dies so denkt, denkt er: warum nun bitte rauschend? Rauschend ist aber gar nicht so falsch, davon aber später. Zuerst die Worte, die aus Herr Lippstadt – Budnikowski dringen.)
„Schnuckl – dischnickl- dischnackl, schnuffl- dipuffl – dipiffl, schnipp – schnapp schnopp – schnupp schnuffl – dipuff. Babbl – dibobbl – dibubbl – dibu, babbl – dibabbl – dibobbl – dibi, bobbl – dibabbl – dibibbl – dibu, hieps pieps huups puups poppel – dipu. Schnorzl – dipirzl – diporzl, schnirzl – diporzl – dipirzl, schnurzel purzel pirzel- dipoo. Babbl – dibobbl – dibubbl – dibu, babbl – dibabbl – dibobbl – dibi, bobbl – dibabbl – dibibbl – dibu, hieps pieps huups puups poppel – dipö.“
„Dipu!“
„Wie bitte?“
„Poppel – dipu, Herr von Lippstadt – Budnikowski, poppel di pu. Poppel di Pö wäre dann der Abstrusativ. Diesen jedoch wendet man nur an im Rahmen festlicher Ansprachen.“
„Aha! Doch, was ist mit Ihrer Stimme? Schön, daß sie zurückgekehrt, doch verglichen mit der ihrigen erschiene mir heute selbst die Stimme des ehrenwerten Herrn L. Cohen wie ein glockenheller Sopran.“
„Damen sind wir nicht!“
„Tenor, Tenor, gewiß. Doch was sind dies für Worte und woher wissen Sie, daß pu statt pö?“
„Hier, sehen Sie die Karte? Sie sind notiert! Die Worte!“
„Ah! Ja! Und die Roten Bögen?“
„Sind vorne drauf!“
„Auf der Karte!“
„Auf der Karte! Und fragen Sie mich jetzt bitte nicht, wo und was und ob ich schon mal…“
„Gerade eben dies lag mir auf der…“
„Dann lassen Sie es dort liegen! Auf der Zunge, nehme ich an!“
„Herr Mahler, wir sitzen auf weichen Fauteuil, ruhen wir noch ein wenig, bis Ihre Stimme glockenhell, wieder! Ich gehe nun den morgigen Spielplan durch und weide mich an Hoffnung.“
(Vor dem Auge des Hasen wird es schwarz – gelb, vor dem Auge des Bären schwirren die letzten Punkte des Fiebers der letzten Nächte. Das Wochenende kann kommen. Doch wohin?)
Thema: Zweitausendzwölf | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth