Archibald Mahler im Philosophenwald /Prolog II

philwald02

Nichts wird so heiß gedacht, wie es geblocht wird. Und wer ein Cafe mit einem Wald verwechselt, sieht den Wald vor lauter Tassen nicht, geschweige denn im Schrank. Wobei Herr Archibald Mahler in vollem Schuldbewußtsein der Gedanke anspringt, daß der Schrank, also sein Original – Mahlerscher – Gedankenschrank, mal wieder einer gründlichen Inventur bedürfte. Bewegung also, Bewegung! Manchmal reicht es um die Ecke zu biegen und dies tat der Bär und siehe da. Wäre ja noch schöner – motiviert und voller Elan – am Donnerstag das Philosophieren bleiben lassen zu müssen, nur weil ein Wald geschlossen ist. Da wären wir also. Vorne die Tafel, hinten das, was die Tafel verkündet: Bäume, dicht an dicht. Gestrüpp und Unterholz, ein Wald. Wind durchraschelt das Blattwerk und der stille Zweifler im Bären merkt an, daß es doch ziemlich dämlich ist eine Open – Air – Denkrunde zu eröffnen, wenn justamente sich polare Kaltluft auf den Weg nach Mittelhessen macht. Zu spät. Muß halt eine Unterkunft her im Philosophenwald. Vielleicht hat Diogenes irgendwo seine Tonne liegen lassen oder ein anderer, namenloser Vordenker hat, nach Abschluß seiner Denkarbeiten, eine Unterkunft hinterlassen. Der Bär geht los und pfeift die polnische Nationalhymne. Warum, dies weiß er nicht. Es geschah ihm so. „Ne, also das glaube ich jetzt nicht!“ Der Bär bleibt stehen. Beglückt. So schnell? Nur kurz um die Ecke und dann dies? Dank hinauf in den grauen Himmel an die Bärengötter.

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Donnerstag, 31. Mai 2012 14:19
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