Beiträge vom 31. Dezember 2012

Ein Mahler macht noch keinen Winter(schlaf) 08 J.W. von Mahler meets Jakob Kuno Lenz Edit 3

Montag, 31. Dezember 2012 14:33

ilm04

(Dort oben also sitzen sie in der Schutzhütte auf dem Schwalbenstein nach einem ausgiebigen Vesper. Der Bär, in der Rolle des J.W. von Mahler, befindet sich eher schwerbäuchig und laid back, der Hase, in der Rolle des Jakob Kuno Lenz, trippelt und drängt. Doch dies ändert sich im Laufe des folgenden Disputs. “What the hell is going on?” So steht es geschrieben. Auf der Bank in der Schützhütte auf dem Schwalbenstein. Die Zeiten ändern sich. Täglich.)

„Wer gibt?“

„Gibt es noch Speck?“

„Ihro Wanstigkeit, der Speck ist weg!“

„Und Kekse? Oder Kuchen!“

„Von Mahler, wir wollten Reime suchen!“

„Ich kann nicht mehr!“

„Ihm ist’s zu schwer?“

„Mir ist, als rutschten die letzten Tage den Buckel mir hinab!“

„Letzte Stunden, sie versinken im Grab, in welches man trage das verfloßne Jahr.“

„Mir schmerzen die Glieder, es juckt mir das Haar, vielleicht noch ein Würstchen, oder besser ein Paar, und dann etwas Honig und Nüsse und Fisch!“

„Schon schwer geht sein Atem, er rutscht unter den Tisch! Von Mahler, wie soll ich es deuten?“

„Der Winterschlaf ruft, gerad’ noch bei Zeiten. Die letzten zwei Monat’, ein einzig’ Problem, zu finden den Schlummer, nun scheint er zu schwinden der schlaflose Kummer!“

„Doch was uns noch fehlt, das versproch’ne Poem!“

„Zu spät, Lenz, Er rettet den Freund nicht mehr! Wo bekomme ich noch eine Bratwurst her?“

„So endet dies Jahr ganz erschröcklich profan!“

„Ach, Has’, spitzt er die Ohren, das Poem rollt heran!“

„Ei, Bär, er hat recht, schon springt es mich an, leicht hessisch gefärbt, dort vom Kickelhahn! So endet dies Jahr erfrischend und heiter. Ich merke es mir heut’,…“

„…morgen reich ich’s dann weiter.“

„Dann rutschen Sie gut und nicht unter die Tafel, so endet dies Jahr…“

„…und auch unser Geschwafel! Ich neige mein Haupt und muß mich bedanken…“

„…schweigen Sie still, Mahler, denn bei mir schwanken, sich nähernd Gestalten und winken dem Alten!“

„Und nun TOITOITOI! Denn nicht alles wird neu!“

„Ich sag, Gott sei Dank!“

„Ziemlich hart diese Bank!“

„…“

„…“

„…“

„…“

„…“

„…“

(Undsofort. Dann bricht die Dunkelheit herein. Heute etwas heller als für gewöhnlich.)

Thema: Winter Wonderland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth