Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 3

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Vom Anspruch auf das GROSSE Gelingen

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Wie ließ schon der z.Z. vernachlässigte Meister Bertolt Brecht einstens singen:

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Der Reim zum Tag / III

Ja, mach nur einen Plan!

Sei nur ein großes Licht!

Und mach dann noch ’nen zweiten Plan

Gehn tun sie beide nicht.

Denn für dieses Leben

Ist der Mensch nicht schlecht genug.

Doch sein höhres Streben

Ist ein schöner Zug.

Ja, renn nur nach dem Glück

Doch renne nicht zu sehr

Denn alle rennen nach dem Glück

Das Glück rennt hinterher.

Denn für dieses Leben

Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.

Drum ist all sein Streben

Nur ein Selbstbetrug.

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Die Herren Mahler und Budnikowski, die endlich mal wieder den Griffel in die Pfoten genommen hatten, versprachen sich vor Tagen noch ins euphorische Antlitz hinein, das man nun dranbleibe, Tag für Tag. Und dann ist plötzlich Karneval, selbst hier in Mittelhessen, was ja so einiges relativiert. Nichtsdestotrotz hat – wir brauchen noch mehr Schuldige in diesen stürmischen Zeiten! – der uneinsichtigte ex – kölsche Feierbolzen Ernst Albert die zwei designierten Geschichtenerzähler auf die Gass’ gezerrt und ließ sie Kamelle und Strüßcher einsammeln. Und da sitzen sie nun mit viereckigem Kopp. Hören wir zu:

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„Mahler? Ein Helau?“

„Budnikowski? Vielleicht aber das Alaaf?“

„Geht auch ein Ho Narro?“

„Und wer soll das alles verzehren?“

„Ich habe keinen Magen mehr!“

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Plötzlich laute Gesänge aus der Küche. Ernst Albert erinnert sich offensichtlich an seine Kindheit. Weit vor BIG KÖLLE. Am alten See. Da grätscht man nicht rein, wenn man zwei Gramm Empathie sein eigen nennt und so beschließen Mahler und Budnikowski  bis zum Aschermittwoch zu schweigen. Hören wir auch da mal rein:

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Narro, Narro, siebe siebe,

siebe Narre sind es gsi.

Ho Narro!

Hond de Mueter Kuechle gschtole,

gimmer au

Haberstrau

Suerkrut,

Füllt de Buebe d`Huut us

und de Mädle d`Mäge

und de alte Wieber Pelzkrago.

Ho Narro!

Narro, Narro, Giegeboge,

wa de seesch isch alls verloge!

Narro, Narro Lenzio!

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Montag, 24. Februar 2020 17:03
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