Mit gebührendem Abstand betrachtet / Zwei

abstand_gundi

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Zurück in die Zukunft

oder

Nochmal Gundi besuchen

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Nein, es war keine Abstandfestlegungsdiskussionsorgie welche Archibald Mahler und Kuno Budnikowski im Wald stehen bzw sitzen ließ und sie so dazu bewog, heute nicht über die Zeit nach der Zeit zu räsonieren, sondern es war der Ehrenwerte Herr Ernst Albert, der die SCHULD trägt, daß das so ist wie es ist heute. Ja, der ist SCHULD. (Bis jetzt hat man den ganzen Krempel ja erstaunlich gelassen und ohne Schuldzuweisungen gewuppt. Dies scheint sich so langsam zu drehen. Bitte auch darüber räsonieren. Mit distanzierter Faust: der Säzzer) Halt, SCHULD trägt ein alter Freund des E.A., hat der nämlich geschrieben, er habe im Wald am Rande der Kleinen häßlichen Stadt in Mittelhessen Gundermann gefunden und zwar den richtigen Gundermann, da der alte Gundermann, der letztes Jahr auf der Bühne stand, um den Westen an den Osten zu erinnern, ein falscher Gundermann gewesen war, also die Heilpflanze namens Gundermann (Glechoma hederacea), die als Requisit im Stück des Ehrenwerten Ernst Albert mitwirkte war falsch, irgendein anderes Kraut war das gewesen und der Gundermann jetzt da draußen im Wald, der sei der Echte und Wahre und in Blüte.

Also rauf auf das Fahrrad, in den frühen morgendlichen Wald, vorbei an langen Schlangen vor den Bäckereien. Mahler und Budnikowski, heute wieder  Hoy und Woj, sind gerne dabei. So entfleucht man den Pflichten, auch wenn diese selbstauferlegt sind. Und der Ehrenwerte E.A. ist auch lieber im Wald als in seinem sorgenvollen Musentempelhirn zu Gange. Ein hübsches Pflänzchen ist das, der wahre Gundermann, so viel kleiner als das dicke Ding auf der Bühne, der falsche  Gundermann. Stop, bevor wir hier herum metaphern und blöde Schlüsse ziehen, hören wir mal rein, was Hoy und Woj aka Mahler und Budnikowski, da sie zwischen den Blümchen sich an den letzten Sommer erinnern, so zu sagen haben.

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„Meister Hoy, haben Sie die ganzen Aufrechtgeherschlangen gesehen? Ist das die tätige Erinnerung an den Osten?“

„Vielleicht, so ein bisserl. Vor allem, wenn man dann endlich drin ist und das Verlangte ist ausverkauft, werter Pijasel Hoj.“

„Dann sollen die mal schön sich erinnern üben!“

„Schwer, wenn man zwanghaft immer nur nach vorne stiert!“

„Eben. Das sind aber viele kleine Gundis hier!“

„Ich glaube es stehen genau schöne Blumen um den Baum herum!“

„Ach ja, das sagt ihr Freund, der nicht da war. Blumen riechen statt sie zu zählen.“

„Genau, Blumen sind schöner, als sie achtunddreißig sind!“

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So haben die zwei Blumenriecher gerade noch die Kurve gekriegt, bevor sie in die Räsoniererei eingebogen wären, wo der Morgen im Wald heute doch so schön friedlich und unbeschwert ist. Morgen dann geht es richtig los. Versprochen. Oder übermorgen ganz gewiß. Hundertpro. Aber Schweigen im Wald ist auch ganz schön. Und nicht vergessen ein paar Gundermänner auszugraben. Für später mal.

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Montag, 20. April 2020 16:33
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