Archibald schaut Welt


WENN WER UM DIE ECKE MACHT, DANN WIRD AUFGEREIMT ODER ES VERSUCHT
23. August 2011, 23:45
Filed under: PoesieSlambum

poesie8

Bär möchte ja gerne ab und an seine Ruhe haben. Und dann hat er sie. Gegenüber hat sich um die Ecke gemacht. Oder vom Acker. Gestern. Ein letzter Reim ward hinterher gesandt. Mit Scham. Reimscham. Manchmal reimt sich was im Kopf. Man spricht es aus. Im geschlossenen Raum. Möge keiner mitgehört haben. Wanzensuche? Nicht nötig. Die wahre Wanze ist im eigenen Kopf. Zurück zum Anlaß. Archibald Mahler schaut unter seinen Schirm hervor. Er schaut einen Weg entlang. Auf diesem Wege hat sich gerade Herr von Lippstadt-Budnikowski von hinnen gehoppelt. Soll er doch. Ein Bär will ja ab und zu seine Ruhe haben. Jetzt hat er sie. Und sonst. Da wo die Ruhe ist, ist es ruhig. Na ja. Wer plappert jetzt rum? Wen plappert man an? Belehrung ins Leere? Beleerung? Reimen, wenn keiner zuhört? Das hehre Indiwiesodumm? Was hatte man sich gestern vorgenommen? Heute werde aufgereimt. Plan und Plan und schon Sylvester? Und was soll nun aufgereimt? Weichen, Leichen, Fragezeichen? Archibald Mahler, heute nur eine Hälfte, schaukelt vor sich hin. Die Nacht schleicht heran. Es ist schwül. Die Luft verdichtet sich und schwitzt. Und nichts gereimt. Geschweige denn aufgereimt. Der Bär hätte eigentlich die Ruh. Wozu die Ruh? Iss hin, die Ruh! Könnte der Bär seine Faust ballen, ballte er seinen Faust. Hihi! Aufgereimt!

Habe nun, ach, Schypsologie,

Pöhlerei und Musentempel

Und leider auch Grübelei

Durchaus studiert mit Pöterglühn!

Da sitz ich nun, ich armer Bär,

Bin weiterhin gedankenschwer!

Überall auf den Tannenspitzen

Sah ich weiße Hasen sitzen.

Heiße Mahlerius, heiße Bär vom Brandplatz gar

Und ziehe weit über ein und ein halbes Jahr

Herauf, herab und quer und krumm

Mich selber an der Nase rum –

Und sehe, daß wir nichts wissen können!

Doch ein Gefühl will ich mir gönnen,

heute eine lange Nacht,

bis es endlich sei vollbracht,

daß mich kein Zweifel oder Skrupel plagt,

kein Aufrechtgeher meinen Schlaf benagt

Und falls die Welt ausnander fällt,

dann, weil sie nichts zusammenhält

Und dies sei Wurst mir ohne Brot

Ruf nicht den Geist, denn er ist tot

Schon lang

Sei nicht bang

Ein Gedanke keimt:

Bärenherz aufgereimt!

Der Mond verbirgt sein Licht –

Die Lampe schwindet.

Wenn einer um die Ecke macht,

wird halt nur halb soviel gelacht.

Ab ins Bett.

Allein iss nett.

Gelegentlich.

Inzwischen ist Archibald eingeschlafen. Etwas tippt noch vor sich hin. Sinn und Verstand. Halt den Rand! Gute Nacht.

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HÖMMA, VON LIPPSTADT – BUDNIKOWSKI TUT SICH AUSSEM FENSTER LEHNEN TUN
22. August 2011, 18:12
Filed under: Hömma (revisited BVB), PoesieSlambum

poesie7

„War Ihre Nacht fruchtbar, Herr von Lippstadt – Budnikowski?“

„Von Spasmen geplagt, lieber Herr Mahler!“

„So schlimm!“

„Über erste Reihe reden und dann selbst! Sie hatten es schon erwähnt!“

„Ich weiß, jeder ist ein Künstler. Lassen wir es dabei und beginnen Sie einfach!“

„Prayer!“

„Hä?“

„Gestern, der letzte Reim auf Aufrechtgeher!“

„Aufschieben macht nur schlechte Haut! Losgelegt!

„Sauhund!“

„Saubär, bitte!“

„Saubär also und Hoppla und so:

Vom sich aussem Fenster lehnen ohne dat ein Sprungtuch inne Umgebung

Hömma wieder rollt (ganz ohne Ischen)

Gepflecht auffem Rasen, geflecht wie ein Pilsken

Die Kiersche nach Regeln der pöhlenden Kunst

In Bayern gibt Uli et Rumpelstilzken

Auch der Rest vonne Betrachter hat keinen Dunst.

Hömma wieder rollt und dat fast tagtäglich

Getreten von Latschen, genickt mit den Kopp

Die Pille, ihr einziges Ziel iss die Hütte

Et fuchteln der Jupp un der Stani, der Klopp

Et wird hyperventiliert, man verliert seine Mitte.

Doch dat iss der Spaß an diesem Gewerbe

Da jeder der Heiopeis et schon imma gewußt

Die Farben von Deim Leibchen durch Zufall Du erbe

Und wenn et ins Höschen geht, wat herrlicher Frust

Und der Zapfhahn sei Zeug’ und Prophet.

Auffem Forum Kickorum schlachten sie Tauben

Und kleben Tabellien mit Herz, ohn Verstand

Tun Meistatipps (Bayern!) ausse Eingeweide klauben

Dabei iss der Meista schon lange bekannt

Et wird sein der alte, der neue. Watt? Woll!

Et bleibt bei schwatz – gelb, doch die Regierung muß wech

Gezeichnet mit Kenntnis von Lippstadt – Budnikowski

Ich sach et Dich gleich: Widerwort hat kein Zwech.

Hömma!“

„Halt! Sie stehen auf und wollen entfliehen? So schlecht ist das gar nicht. In der Themenwahl etwas speziell, das war uns jedoch bewußt!“

„Nicht was Sie vermuten. Kein hasenhaftes Fliehen in Verantwortungsfurcht und Reimscham, sondern Pflicht. Frau Eva Pelagia braucht mich. Sie fährt in die Hauptstadt. Ich muß!“

„Rollentausch!“

„Sie können ja solange ein wenig aufräumen!“

„Ja lüg ich denn! Man mache sich vom Acker!“

„Tschöckes, Mahlerius!“

„Sauhas! Hab er Spaß! Weia! Reimscham! Gehe ich lieber aufreimen!“

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RÜCKKEHR DES NIEDERSCHLAGS UND ZEHN REIME AUF RECHTGEHER
21. August 2011, 14:36
Filed under: PoesieSlambum

poesie6

„Bitte, mein Herr: der Schirm!“

„Ja, paßt scho, Herr Mahler!“

„Ich habe keine Einwände gegen die neuerliche Feuchtigkeit. Sie hält den Aufrechtgeher etwas flacher. Brennt der gelbe Planet hasten sie lemminggleich hinaus, drängen sich, schwitzen und hopsen zu lyrischem Liedgut!“

„Textbeispiel!“

„Eben vernahm ich: ‚Hey, was geht ab! Wir feiern die ganze Nacht.’ Da neige ich das Bärenhaupt in Schmerz und Pein! Und dann baden sie ihre kaum nachweisbaren Denkorgane in Alkohol und verschmutzen den öffentlichen Raum!“

„Es wird aber auch behauptet, der Eine oder Andere habe solch groß und viele Gedanken, daß er sein Hirnding schlechterdings in Alkohol baden muß!“

„Ja, wenn er denn meint!“

„Aber, bester Mahlerius, man drückt sich!“

„Ich? Iwoh! Niemals! Kann dieses treue braune Aug’ sich der Lüge hingeben!“

„Sehr wohl! Zehnmal auf Aufrechtgeher! Hoppsa und!“

„Wohlan!

Wer die Morgenstund zu spät

Das Alter macht zum Frühaufsteher

So manchen.

Tag dräut frisch

Und dadurch jäher

Und unvermittelt rast die Zeit

Dahin.

Die frühe Scholle ruft den Säer

Und breitet nackt zu seinen Füßen sich.

Den Sinn

Sucht in der Tat selbst der Versteher

Morgendlicher Hast.

In Eingeweide blickt der Seher.

Wo führt ein neuer Tag mich hin?

Gedankenmus und Zeigerdreher

Nur nach vorn und nie zurück.

In ferner Jugend teure Zeit

Stück für Stück verschwendet

Und zerronnen. Unaufmerksamkeit.

Durchs Feld senst sich der Alte Mäher

Hier und da ein Aufrechtgeher

Fällt. Und keiner findet Gnadenzeit.

Dem langen Tag folgt lange Nacht

Und nah und nah

Und nochmals näher

Bleibt man nun liegen oder nicht

Rollt sie heran mit aller Macht.

Ein Reim noch fehlt ein Letzter.

Gebet (auf englisch.)

„Hä?“

„Hidden track, verborgenes Lied, letzter Reim!“

„Aber er steht da gar nicht!“

„Doch! In ihrem Denkapparat steht er bereit, dort kann er sich vervollständigen. Nehmen Sie – Vielleicht! – dies!“

„Herr Mahler, Herr Mahler!“

„Morgen Sie!“

„Pöhlerei?“

„Pöhlerreime, yep!“

„Hey, was geht ab? Wir reimen die ganze Nacht!“

„Weia!“

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TIP VOM HASE UND DORNEN IN DER NASE
20. August 2011, 09:24
Filed under: PoesieSlambum

poesie5

„Sediert, Herr Mahler?“

„Sie sehen mich drogenfrei, Lippstadt-Budnikowski!“

„Ich meine die Wut, unlängst!“

„Ach sehen Sie, manchmal läßt ein Aufrechtgeher ein Nachrichtenblättchen auf einer der Bänke hier liegen und ich kann nicht umhin hineinzuschnuppern und – Peching! – so steigen die Buchstaben auf und hinein in die Nüstern und schwirbeln und tanzen im Hirn herum und führen zu kurzfristigen Turbulenzen und Verwirrtheiten. Dann muß man sich entwüten, sonst gibt es Bauchpoltern und chronisches Pöterjucken.“

„Können Bären unter Misanthropie leiden?“

„Es ist die Frage, ob man dies als ein Krankheitsbild bezeichnen mag.“

„Hören Sie, Bär. Hoppla und:

Mist! Antropia!

Wenn ein Bär den Mensch nicht mag

Ist dies sein Naturell

Liebt der Mensch den Mensch nicht

Ist er allein gar schnell.

Wenn der Bär den Mensch verehrt

Wird er sehr schnell zum Knut

Liebt ein Mensch den Mensch zu sehr

Tut ihm das auch nicht gut.

Steht die Rose in der Vase

Hat der Bär Bedenken

Blüht sie frei in der Natur

Dann frißt er sie.

Mit Dornen in der Nase.“

„Hübsch. Nur die häufige Verwendung des M-Wortes stört mich. Verbleiben wir beim Aufrechtgeher.“

„Was soll sich da schon drauf reimen? Und sonst?“

„So mag es regnen oder schnei’n!“

„Morgen sind Sie wieder ran!“

„Vorschlag?“

„Zehn Reime auf Aufrechtgeher!“

„Sie spinnen!“

„Habe ich nie bestritten!“

„Ich habe Hunger!“

„Ich habe Durst!“

„Ich habe Hunger!“

„Ich habe Durst!“

„Ich habe Hunger!“

„Ich habe Durst!“

„Ähem!“

„Irgendwas ist falsch, Mahler.“

„Genau! Bleiben wir Viech und tun es einfach! Mahlzeit!“

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SCHIRME, HERRSCHAFTEN, ZEITEN, JAHRE
18. August 2011, 23:09
Filed under: PoesieSlambum

poesie4

„Der Schirm, Herr Mahler!“

„Was ist mit dem Schirm, Herr von Lippstadt-Budnikowski?“

„Es ist nicht wirklich korrekt! Also heute!“

„Ja denken Sie, dies wäre mir nicht bewußt?“

„Nun, aber der Leser vielleicht!“

„Der..! Verzeihung! Ja denken Sie, nur weil der Herr Sommer meint, seine dürftige Bilanz mit ein oder zwei halbwegs erfreulich hellen und trockenen Tagen wieder ins Lot rücken zu können, klappe ich hier optisch den Schirm zu! Potzrembel und Waldfee!“

„Oho, der alte Wüterich bärt wieder! Reimt sich da was!“

„Kaum!“

„Bitte!“

„Wohlan!

Ein gereizter Magen ist dieses Land

Ein gereizter Magen ist dieses Land

Ein geiziges Zagen ist dieses Land

Und baut an seinem Tellerrand

Die alten Herrschaftszeiten

Auf und auf den Schirm

Klappt es und klappert sich

Gereizt und zagend

Wonnig klagend fett

Durch und durch

Und zu die Augen

Weitersaugen weitersaugen

Platzen Krägen und vielleicht

Die Ränzen auch

Denn nur der dicke Bauch

Nicht der Verstand

Hängt über den Tellerrand

Wohin kein Auge reicht

So mag es regnen

Oder schnei’n

Und nirgends Jahreszeiten.“

„Lieber Herr Mahler, da fällt mir was ein. Replikant quasi. Wenn ich mich zurückziehen darf? Morgen mehr!“

„Gerne! Ich wüte noch ein bißchen.“

„Die Aufrechtgeher sind ja auch wieder weltweit in großer Form!“

„Weia! Das kann man singen!“

„Schlafen Sie etwas! Ist besser!“

„Nun denn! Recht haben Sie wohl!“

„Gute Nacht!“

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NACHDENKEN ÜBER HERRN GODOT, EIN BRIEFKASTEN UND EINE REPLIKANTATE
17. August 2011, 19:13
Filed under: PoesieSlambum

poesie3

„Ich habe da einen Verdacht, lieber Lippstadt und Budni!“

„Oho!“

„Gestern, Tsching Tschang Tschong! Sie erinnern?“

„Vage!“

„Sie werden doch nicht absichtlich den Kürzeren gezogen haben?“

„Ich? Meine Ehre! Sie sehen mich…!“

„Ja gut, blind ist der Bär noch lange nicht! Aber ich bin vorbereitet!“

„Fein! Lasset hören, Mahlerius!“

„Wohlan!

Ich zurück vom Briefkasten

Einst schrieb ich einen langen Brief

Sand ihn an Herrn Godot

Ich schrieb ihm, käm er mal vorbei

Wär ich aufrichtig froh.

Das Schreiben war mir keine Müh’

Galant floß Tint’ und Feder

Der Zweifel hinter meiner Stirn

Schreibt an Godot nicht jeder?

Als ich den Brief zum Kasten trug

Ihn ordentlich frankiert

Da lähmte Angst mir Hand und Bein

Wenn die Post mir dies Schreiben verliert?

Im Kastenschlitz, den ich geöffnet

Ein Umschlag zitternd harrt

Ich trug das Schreiben wieder heim

Der Himmel rosazart.“

„Sie neigen dem Drama zu, Herr Mahler!“

„Wer tut das nicht?“

„Da fällt mir aber auch was ein! Ein Replikation!“

„Ran an den Speck!“

„Man ist Vegetarier. Genetisch, ohne rechte Überzeugung!“

„Her mit der Republik, Hase!“

„Hoppla und:

Replikantate

Godot das ist ein feiner Kerl

Er kommt nur nie vorbei

Und falls er mal gekommen wär’

Bin ich ihm einerlei.“

„Wahrlich unübel. Ich rieche Duette!“

„Und ich bin erschöpft!“

„Gute Nacht denn!“

„Bis morgen, Bär!“

„Ähem? Heißt das Ding nicht Replik?“

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WENN DER REGEN MÜDE WIRD
16. August 2011, 20:59
Filed under: PoesieSlambum

poesie2

„Los jetzt!“

„Also!“

„War Ihre Idee!“

„Na ja! Man ist zuweilen vorschnell!“

„Zu spät, Sie retten den Freund nicht mehr, Mahler!“

„Schiller!“

„Eine Ballade muß es heute noch nicht sein!“

„Welch weites Herz, Herr von Lippstadt-Budnikowski!“

„Voran! Ab hier keine Gnade!“

„Wohlan!

Wenn der Regen müde wird

Wenn’s naß wird unterm Regenschirm,

Dann fluchen sie und klingeln Sturm,

Doch Gott sitzt nicht in seinem Turm.

Er tritt grad aus,

hat keine Zeit nach Schuldigen zu suchen.

Sie müssen weiterfluchen.

Der Regen drauf von vorne schrägt,

näßt Aug’ und Stirn und pflegt

ein wenig doch den Teint.

Haltlosigkeit nun, Flüche.

Gott betritt die Küche,

den Tee sich zu bereiten.

Beizeiten? Ja, bezeiten!

Nun wird der Regen müde

Und manchem Schuldensucher fährt es in den Sinn:

Am schlimmsten regnet’s in ei’m drin.“

„Aha! Alle Wetter!“

„Eigentlich nur Regen!“

„Wie man’s nimmt!“

„Wer macht weiter?“

„Wir knobeln es aus!“

„In Ordnung!“

„Tsching! Tschang! Tschong!“

„Ha!“

„Bis morgen!“

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PLÄNE PLANEN REGENSCHIRM POESIE
15. August 2011, 18:46
Filed under: PoesieSlambum

poesie1

„Wo sind Sie?“

„Hier!“

„Unten?“

„Nee, nur tiefer, lieber Herr Mahler.“

„Da wären wir also wieder!“

„Pluralis majestatis?“

„Keine Angst, Herr von Lippstadt-Budnikowski, ich nehme Sie wahr!“

„Scherz gekontert, Bär. Ein Wort zum Regen?“

„Er fällt. Nehmen wir ihn nicht persönlich!“

„Doch einer etwas tieferen Entspannung steht er tropfenweise im Weg!“

„Gewißlich. Planen wir!“

„Reicht nicht der Regenschirm? Was machen Ihre Pläne?“

„Man vergißt!“

„Sogar Sie, Herr Mahler?“

„Was haben Sie gefragt, werter Lippstadt und von?“

„Was werden wir tun unter dem Schirm und über dem Buch?“

„Das Buch in Ehren halten, Feuchtigkeit von ihm abwenden und gelegentlich reimen!“

„Gedichte? Gejambe? Alexandriner? Allitterei?“

„Frei vor sich hin, reim mich oder Fresse!“

„Gegenstände? Ziele? Aufgaben?“

„Ooch!“

„Watt getz?“

„Nö!“

„Sie hatten aber von Projekten gesprochen, Herr Mahler! Hehres! Musentempel! Alas! Es gibt Erwartungen!“

„Das ist die generelle Crux! Außerdem: zu feucht!“

„Morgen soll die Sonne aber!“

„Zu spät, die alte Schlampe Helia!“

„So was liest man nicht gerne im Poesiealbum!“

„Genie, Herr Hase! Strike!“

„Hä?“

„Der Titel! Die Neue Idee! Der Name! Die Verpackung!“

„Auch wenn nichts reinkommt?“

„Verpackung rules the mob!“

„Nun gut! Und heißt wie getz dat Tütken!“

„PoesieSlambum!“

„Darf auch wat über den Meista innet Reimtütken!“

„Wenn gewünscht!“

„Das ergötzt mich!“

„Na dann!“

„Sie fangen aber damit an, Herr Mahler!“

„Da reut einen das große Maul! Bis morgen!“

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HÖMMA REVISITED / STURMFREI ISS’
19. Juli 2011, 18:12
Filed under: Hömma (revisited BVB), Musentempel

vacances9

„Ich darf eine Frage stellen, bester Herr von Lippstadt-Budnikowski?“

„Kaum zurück und schon dies, Mahler und Freund?“

„Die investigative Ader, verzeihen Sie!“

„So läßt es sich nicht vermeiden. Wohlan denn!“

„Sie haben Damengepöhle geschaut?“

„Urpss!“

„Der weiße Hase errötet?“

„Die Sonne nur! Hautirritationen!“

„Heraus zum 1. Mai! Quatsch! Mit der Wahrheit: Heraus! Hase!“

„Höre, Gnadenloser! Ich ließ den Bilderapparat im Nebenzimmer laufen und ging ansonsten Tätigkeiten nach. Torjubel oder dramatische Hebungen oder Senkungen in der Stimme der Kommentatoren ließen mich aufstehen und hinüber eilen!“

„Fazit!“

„Am Sonntag blieb ich sitzen. Als wären es behaarte Pöhlerbeine, die über den Bildschirm eilten. Und sie eilten tatsächlich!“

„Ergebnis!“

„Jede Niederlage des FC Bayern München der Weltpolitik freut den parteiischen Betrachter. Und wie schön sich die Damen aus Nippon freuten. Verdient, sehr verdient! Und verglichen mit dem Übungsleiter der Nadeshiko, dem ehrenwerten Norio Sasaki-san ist jeder Stoiker ein Zappelphilipp!“

„Die Nation?“

„Dasselbe wie bei den Buben. Theo, der Verbandsclown, fordert Entschuldigungen, den selbstverliebten Übungsleiter darf man nicht kritisieren und der alte, verdiente Recke des Rasens wird coram publico unsensibel demontiert. Nur jetzt mit „IN“ hintendran! Und das regierende dicke rosa Jackett sitzt wieder auf der Tribüne und macht Fachfrau mit Schmollmund! Gräßlich! Ich freu mich auf den BVB!“

„Sturmfrei!“

„Wie bitte? Barrios! Lewandowski! Kagawa zurück!“

„Mißverständnis! Die Höhle! Sturmfrei! Die Herrschaften urlauben!“

„Verstehe! Welche Ausnutzung schlagen Sie vor! Feten? Feiern? Orgien?“

„Was halten Sie von Konzeptionsproben?“

„Wiederaufnahme der Lausebacher Sommerseespiele?“

„Eher nicht! Ein kleineres Format!“

„Schwebt Ihnen etwas vor?“

„Noch nicht! Aber bald!“

„Na dann, Herr Mahler!“

„Nach Ihnen, Herr von Lippstadt-Budnikowski!“

„Ein Wort noch zu diesem Stuhl!“

„Bio-Art!“

„Sie meinen?“

„Veränderungen geschehen lassen, Veränderungen beobachten!“

„Gefällt mir! Bierchen?“

„Sage ich nicht nein!“

„Wohlsein!“

„Cheerio!“

(Es entspinnt sich ein angeregtes Gespräch über zu realisierende Musentempelprojekte. Gelegentlich prostet man sich zu. Bis denne!)

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LES VACANCES DE MONSIEUR MAHLER 8
19. Juli 2011, 11:17
Filed under: Draußen vor der Tür

vacances8

„Was ich bin, muß ich ganz sein. Für diese Pflicht gibt es keine Ferien. Keine Grenzen. Diese Pflicht reicht von Pol zu Pol.“ Das ist lustig, denn der Aufrechtgeher, der sich so zitieren läßt, heißt Sonnenschein. Hihi! Sonnenschein: Gral und Daseinszweck und Ursache tiefster Verzweiflung (bei Absenz) für den Gemeinen Ferienuser. Beruflich war er eine Art theoretischer Vermittler zwischen den Göttern und den anderen Zweibeinern. Archibald Mahler, inzwischen vollständig genesen von den Verirrungen der vorletzten Nacht, zuckt zusammen. Die Pflicht! Die ferienfreie Pflicht! Die selbst in den Ferien ferienfreie und grenzenlose Pflicht! Der letzte Ferientag ist angebrochen! Weia und noch mal Weia! Und noch keine einzige Postkarte geschrieben. Her mit den Textbausteinen! „Total toll hier! Superwetter und nette Leute. Wir sind jeden Tag schwimmen!“ Na ja! „Geile Location hier! Geile Parties! Voll krasse Leute! Hau rein!“ Ojemineh! „Es immer noch schön hier und die Sonne scheint ohne Unterlaß! Aber früher war es billiger hier! Denkt Du an die Katzen?“ Geht so. „Heute habe ich das erste Mal in der Sprache der Eingeborenen ein Eis bestellt. Fühle mich wie eine Einheimische!“ Besser nicht! „Sind wieder bei Costas untergekommen! Leider zu viele Touris hier unten! Echt ätzend!“ Muß nicht. „Gutes Hotel (totaler Geheimtip!), nur 10 Minuten bis zum Flughafen. Das Essen ist preiswert und sehr reichhaltig. Getränke muß man leider selber zahlen. Ich bin schon ganz braun!“ Lassen wir auch. „Ich liege gerade auf der Terrasse. Total vollgefressen. Anna ist mit den Kindern am Strand. Bis bald. Kuß!“ Aber, aber! „Die sind total schräg hier unten. Können kein richtiges Brot backen und fahren links. Gott sei Dank ist Satelliten-TV auf dem Zimmer!“ Archibald Mahler kommt gerade so richtig in Schwung bei der virtuellen Postkartengestaltung, als man ihm auf die Schulter tippt. Der ehrenwerte Herr Ernst Albert, offensichtlich genesen, ist es.

„Schon fertig?“

„Und, war schön, Herr Mahler?“

„Eigentlich wie immer, Herr Albert! Gucken und denken und atmen und froh sein. Meistens!“

„Fein! Jetzt sind die liebe Frau Eva Pelagia und meine Wenigkeit dran mit der Urlauberei! Und Du hütest unsere Hütte!“

„Sturmfrei?“

„Von mir aus!“

„Fein! Tschüß, lieber Eigensee! Und danke fürs gucken und denken und atmen und froh sein dürfen. Meistens zumindest. So! Ich wäre soweit!“

„Abflug!“

Man geht. Und sonst? Was macht bärman sonst? Er dreht sich noch mal um. Und dann schaut er winkend aufs Wasser. Guck an!

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