WASTELANDS ODER VON TÄGLICHEN BAUSTELLEN DES MORALISCHEN / 3ZEHN
Freitag, 30. September 2011 18:47
Dann kommt alles auf einmal! Frau Sommer zum fünften Mal zurück. Kopfdruck und heißes Fell. Die Aufrechtgeher mit den Schaufeln und ihr neuer Bagger. Und der ehrenwerte Herr Ernst Albert. Erstere von oben und allen Seiten, von rechts das Arbeitskommando und der Abgeordnete der Musentempel von links, ganz ohne Kanzlerinmehrheit. Entschuldigung, denkt der Bär. Kopfdruck. Es entspinnt sich ein Gespräch von Aufrechtgeher zu Kreatur oder umgekehrt.
„Hallo Bär!“
„Tach Chef!“
„Das war knapp!“
„Ich weiß! Aber die Wut!“
„Teuer wäre es geworden!“
„Es wird auch so teuer. Sehen Sie die Bagger?“
„Gewiß! Aber das ist eine andere Rechnung!“
„Hätten Sie mich auslösen müssen?“
„Wollen, lieber Freund Mahler. Kaution, Kaution! Und die Schlagzeilen? `Wutbär flutet trockengelegten Schwanenteich.` Fast noch schlimmer.“
„Aber mich kennt doch keiner!“
„Da täusch Dich mal nicht, Bärchen. Unsere Verbindung hat sich rumgesprochen!“
„Aber Sie sind doch oft auch…ääh…dings!“
„Wie?“
„Ja, so richtig wütichbärig!“
„Ich doch nicht. In mir atmet das Lamm!“
„Man soll seinen Lieblingsbären nicht verkackeiern, lieber Herr Ernst Albert! Was machen die Schaufelträger jetzt eigentlich mit dem ganzen Schlamm?“
„Was wir Aufrechtgeher immer machen, wenn es stinkt!“
„Und das wäre?“
„Blöd glotzen, wichtig schweigen, erhaben erstarren! Rumröslern! Schlaulahmen!“
„Weia! Und jetzt!“
„Vielleicht mal wieder nach Hause!“
„Was ist das?“
„Musentempel?“
„Ich komme mit. Zuhause Bilder schauen! Hat was!“
„Los jetzt!“
„Ich muß noch mal kurz mit dem Bagger reden!“
„Des Bären Willen sei sein Himmelreich!“
„Bis gleich! Baggerbuss!“
„Guck an! Post aus Litauen!“
Thema: Wastelands | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth