Kleben / Bilder / Gedanken / Schrank / 004

Montag, 13. Juli 2020 16:43

G_Schrank_004

…..

Ein weiterer Tag, der nicht enden will

Das nächste Schiff verlässt den Hafen

Noch ein Tag voller Wut, Bitterkeit und Zweifel

Ich wusste, warum dies geschah

Ich war dabei, als es begann

Ich hatte mein Herz geöffnet

Und die Welt spazierte hinein

(frei nach Zimmermanns ‚Falscher Prophet’)

…..

Nun war also das rote Sofa grau. Was ja Blödsinn ist. Weil das graue Sofa nicht das rote Sofa ist. Das rote Sofa hatte ein Müllschlucker geschluckt. Guten Appetit. Ja, wir wissen es. Es hört sich nicht nett an, ist aber so far FACT. (Kommen jetzt noch mehr Wortwitzeleien, fragt besörgt der Säzzer) Zur Lage: Archibald Mahlers Kopp hellte in den letzten Wochen immer mal wieder auf, Verdunklungsgefahr nicht ausgeschlossen. Ist grau heller als rot? Auch dies volliger Blodsinn. (Weia, jetzt auch noch die Asterix – Zitate – Masche. Der Säzzer, sehr besärgt!) Verzeihung und mal weg mit dem Mangel an Ernst. (Albert?) Ok, Säzzer! Kapiert! Also: eigentlich sitzt man ja noch auf dem roten Sofa, welches das graue Sofa ist. Alt eingesessen hatte man das rote Sofa. Alt und eingesessen auf rot saß man und weil (Danke für das folgende Zitat, sehr geehrter Bernd Cailloux!) es Menschen gibt, die zu achtzig Prozent aus Erinnerungen bestehen, wie andere aus Wasser und Herr Kuno Budnikowski (etwas mehr) und Herr Archibald Mahler (aber auch) so eine Art Erinnerungslesegeräte in ihren Pöter pochen haben, bleibt das graue Sofa das rote Sofa. Welches es aber nicht mehr gibt. (Präziser! Der Säzzer!) Welches nicht mehr existiert. Danke! Die Erinnerungen sind demnach röter als blau. Quatsch: grau.

…..

Seit bald drei Wochen singt Herr Zimmermann davon. Nicht von Sofas, aber von Erinnerungen. Alle roten und später grauen, aber auch gelben und grünen Sofas (Gibt es nicht! D.S.) seines langen Lebens, das nie enden möge, hat er gemolken und die herausgeronnenen Erinnerungen in Gesänge gefasst. Die rollen nun, nicht ununterbrochen aber häufig, aus den Lautsprechern, gelassen, jenseits aller Hektik, reich an Worten, Arabesken, Abzweigungen, von einer gut gelaunten Band umfasst, ummantelt, umarmt, aber nie erwürgt. Selbst der Budnikowski wackelt zustimmend mit den Löffeln zum Takt, der vor sich hin mäandert. So kriecht der Hase geflissentlich (Liebe Frau Anna Katharina Hahn! Dank für die folgende Anleihe!) unter der Käseglocke seines Zornes hervor und verzeiht dem roten Sofa seine aktuelle Grauwerdung. Das graue Sofa, noch nicht mal neu eingewitzt – Ähem, geht das Herr Säzzer? – (Da wollen Sie jetzt aber keine Antwort! Oder? S:punkt) wurde derweil dieser Tage mit neuen Erinnerungen imprägniert quasi, den abgetragenen Schichten der Geschichte, welche auf den noch neu riechenden GRAUEN Bezug des Sitzmöbel rieselten, pieselten, nieselten. Die eigenen Pöter hörten zu und wippten mit und pressten, furzten, knurzten, hurzten erste eigene Erinnerungen an die Erinnerungen in den Fauteuil. Nun eben singt der Meister von den Musen. Er singt von ihnen und ruft sie an, bittet um Hilfe. Der Bär vom Brandplatz und sein Gefährte, zu sprechen sehen sie sich noch nicht in der Lage, doch bald, bald, bald und so longe ihr Mütter der Musen, bitten die zwei Zuhörer, daß ihre nur scheinbar ruhig auf dem GROTEN Sofa verharrenden Pöter bald mögen tanzen wieder.

…..

Mother of Muses, unleash your wrath

Things I can’t see, they’re blocking my path

Show me your wisdom, tell me my fate

Put me upright, make me walk straight

Forge my identity from the inside out

You know what I’m talking about

Take me to the river, release your charms

Let me down a while in your sweet, loving arms

Wake me, shake me, free me from sin

Make me invisible, like the wind

Got a mind that ramble, got a mind that roam

I’m travelin’ light and I’m a-slow coming home

(Übersetzung folgt!!!!)

…..

Ja, Archibald Mahler meinte zu fühlen, bald wieder aufbrechen zu können und vielleicht, vielleicht, vielleicht käme er dann heeme.

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Kleben / Bilder / Gedanken / Schrank / 003

Montag, 22. Juni 2020 19:22

G_Schrank_003

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Ich bin der Feind des ungelebten, bedeutungslosen Lebens!

(frei nach Robert Zimmermanns ‚False Prophet’)

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„Nein, nein und noch mal NEIN!“, sprach also der Hase und Bärengefährte Kuno von und zu Budnikowski. „Nein, nein und noch mal NEIN!“, sprach also der Hase und Bärengefährte Kuno von und zu Budnikowski und stampfte auf, dermaßen daß das rote Sofa erbebte und sein eh schon marodes Polster in sich zusammensank. „Nein, nein und noch mal NEIN!“, sprach also der Hase und Bärengefährte Kuno von und zu Budnikowski und stampfte auf, dermaßen daß das rote Sofa erbebte und sein eh schon marodes Polster in sich zusammensank, was, eben jenes besagte marode Polster, der Grund war für den Wutausbruch unseres Langlöfflers. „Nein, nein und noch mal NEIN!“, sprach also der Hase und Bärengefährte Kuno von und zu Budnikowski und stampfte auf, dermaßen daß das rote Sofa erbebte und sein eh schon marodes Polster in sich zusammensank, was, eben jenes besagte marode Polster, der Grund war für den Wutausbruch unseres Langlöfflers, planten doch der Ehrenwerte Herr Ernst Albert nebst seiner liebwertigen Gemahlin Frau Eva Pelagia das legendäre rote Sofa, welches bewundernswerte achtzehn Jahre durchgehalten hatte, aus dem Löbers Hof Sieben hinaus zu befördern und seiner statt ein neues Sitzmöbel unter die Pöter vor dem Bilderschauapparat zu installieren. „Nein, nein und noch mal NEIN!“, sprach also der Hase und Bärengefährte Kuno von und zu Budnikowski und stampfte auf, dermaßen daß das rote Sofa erbebte und sein eh schon marodes Polster in sich zusammensank, was, eben jenes besagte marode Polster, der Grund war für den Wutausbruch unseres Langlöfflers, planten doch der Ehrenwerte Herr Ernst Albert nebst seiner liebwertigen Gemahlin Frau Eva Pelagia das legendäre rote Sofa, welches bewundernswerte achtzehn Jahre durchgehalten hatte, aus dem Löbers Hof Sieben hinaus zu befördern und seiner statt ein neues Sitzmöbel unter die Pöter vor dem Bilderschauapparat zu installieren, was selbstredend in innenarchitektonischer, ästhetischer und überhaupt Hinsicht einen ordentlichen Eingriff darstellte. „Nein, nein und noch mal NEIN!“, sprach also der Hase und Bärengefährte Kuno von und zu Budnikowski und stampfte auf, dermaßen daß das rote Sofa erbebte und sein eh schon marodes Polster in sich zusammensank, was, eben jenes besagte marode Polster, der Grund war für den Wutausbruch unseres Langlöfflers, planten doch der Ehrenwerte Herr Ernst Albert nebst seiner liebwertigen Gemahlin Frau Eva Pelagia das legendäre rote Sofa, welches bewundernswerte achtzehn Jahre durchgehalten hatte, aus dem Löbers Hof Sieben hinaus zu befördern und seiner statt ein neues Sitzmöbel unter die Pöter vor dem Bilderschauapparat zu installieren, was selbstredend in innenarchitektonischer, ästhetischer und überhaupt Hinsicht einen ordentlichen Eingriff darstellte, einen Eingriff den man wohl und gerne, getrost und empört als VERÄNDERUNG in die Wohnzimmerluft (Lüften könnte man schon mal wieder!!!) hinein benennen darf. „Nein, nein und noch mal NEIN!“, sprach also der Hase und Bärengefährte Kuno von und zu Budnikowski und stampfte auf, dermaßen daß das rote Sofa erbebte und sein eh schon marodes Polster in sich zusammensank, was, eben jenes besagte marode Polster, der Grund war für den Wutausbruch unseres Langlöfflers, planten doch der Ehrenwerte Herr Ernst Albert nebst seiner liebwertigen Gemahlin Frau Eva Pelagia das legendäre rote Sofa, welches bewundernswerte achtzehn Jahre durchgehalten hatte, aus dem Löbers Hof Sieben hinaus zu befördern und seiner statt ein neues Sitzmöbel unter die Pöter vor dem Bilderschauapparat zu installieren, was selbstredend in innenarchitektonischer, ästhetischer und überhaupt Hinsicht einen ordentlichen Eingriff darstellte, einen Eingriff den man wohl und gerne, getrost und empört als VERÄNDERUNG in die Wohnzimmerluft (Lüften könnte man schon mal wieder!!!) hinein benennen darf, was der Budnikowski eben tat, derweil alle Arten der VERÄNDERUNG nicht seines und da ist – wie der Rheinländer dies gerne ausdrückt – der Budnikowski eben fies für.

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Archibald Mahler jedoch, noch nicht gänzlich helle im Kopp wieder, schüttelte den selbigen Unklaren und nickte Richtung Musikanlage des Ehrenwerten Ernst Albert. Es sang das neue Werk des Meisters vor sich hin. Hören wir in diesem Zusammenhang die ersten, sehr bedächtig gesprochenen Worte des Bären nach langer Zeit: „Neu, aber unverändert anders wie einst. Das geht!“ Dem Hasen entfuhr ein „Mmps!“ von obelix’chen Ausmaß. Aber seine Löffel spitzten sich sogleich und er begann, die Musike zu lesen. Hä? Ja, auch das geht. Bis bald.

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Kleben / Bilder / Gedanken / Schrank / 002

Donnerstag, 18. Juni 2020 16:51

G_Schrank_002

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Die Rückkehr des geheimen Fieberthermometerhalters

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Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann, glücklicherweise aber begreift dies eben heute der geheime Fieberthermometerhalter. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann, glücklicherweise aber begreift dies eben heute der geheime Fieberthermometerhalter, der den Bären kennt seit langen Jahren und derart weiß Bescheid. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann, glücklicherweise aber begreift dies eben heute der geheime Fieberthermometerhalter, der den Bären kennt seit langen Jahren und derart weiß Bescheid, daß ein Drängeln und Schubsen des Archibald Mahler, Bären vom Brandplatz, meist ohne Ertrag. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann, glücklicherweise aber begreift dies eben heute der geheime Fieberthermometerhalter, der den Bären kennt seit langen Jahren und derart weiß Bescheid, daß ein Drängeln und Schubsen des Archibald Mahler, Bären vom Brandplatz, meist ohne Ertrag, weil, wenn der Gedankenschrank in Unordnung sein Kopp ohne sinnvolle Tätigkeit. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann, glücklicherweise aber begreift dies eben heute der geheime Fieberthermometerhalter, der den Bären kennt seit langen Jahren und derart weiß Bescheid, daß ein Drängeln und Schubsen des Archibald Mahler, Bären vom Brandplatz, meist ohne Ertrag, weil, wenn der Gedankenschrank in Unordnung, sein Kopp ohne sinnvolle Tätigkeit, wobei aber hier angezweifelt werden mag die alte Ordnung seines Bedenkens. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann, glücklicherweise aber begreift dies eben heute der geheime Fieberthermometerhalter, der den Bären kennt seit langen Jahren und derart weiß Bescheid, daß ein Drängeln und Schubsen des Archibald Mahler, Bären vom Brandplatz, meist ohne Ertrag, weil, wenn der Gedankenschrank in Unordnung, sein Kopp ohne sinnvolle Tätigkeit, wobei aber hier angezweifelt werden mag die alte Ordnung seines Bedenkens, wo doch die durch das auf sein Hirn gefallene dicke Buch neue Ordnung zwischen den Ohren bedenkenswert. Wenn ein Bär nicht sprechen kann, schweigt er, und dies tut er gelegentlich, weil er nicht reden will, in diesem Falle aber, weil er nicht sprechen kann, glücklicherweise aber begreift dies eben heute der geheime Fieberthermometerhalter, der den Bären kennt seit langen Jahren und derart weiß Bescheid, daß ein Drängeln und Schubsen des Archibald Mahler, Bären vom Brandplatz, meist ohne Ertrag, weil, wenn der Gedankenschrank in Unordnung, sein Kopp ohne sinnvolle Tätigkeit, wobei aber hier angezweifelt werden mag die alte Ordnung seines Bedenkens, wo doch die durch das auf sein Hirn gefallene dicke Buch neue Ordnung zwischen den Ohren bedenkenswert, auch wenn wir sie einfach mal nennen wollen: EIN NEUES CHAOS!

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„Da bin aber gespannt!“ Sagt der geheime Fieberthermometerhalter. Und sagte noch: „Das ist aber eine Menge Holz!“ Daraufhin änderte ein Sofa seine Farbe.

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Kleben / Bilder / Gedanken / Schrank / 001

Dienstag, 2. Juni 2020 19:14

G_Schrank_001

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Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte, um den auf der Straße regungslos liegenden Bären vom Brandplatz aufzuheben. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte, um den auf der Straße regungslos liegenden Bären vom Brandplatz aufzuheben, da die Sorge um das Wohl des Bären den Herbeigeeilten hatte vergessen lassen die Umhängetasche ordnungsgemäß zu schließen. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte, um den auf der Straße regungslos liegenden Bären vom Brandplatz aufzuheben, da die Sorge um das Wohl des Bären den Herbeigeeilten hatte vergessen lassen die Umhängetasche ordnungsgemäß zu schließen, in die er kurz zuvor besagtes, nun auf den Kopp des Mahler zur Ruhe gekommenes Buch, achtlos zuoberst gelegt hatte. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte, um den auf der Straße regungslos liegenden Bären vom Brandplatz aufzuheben, da die Sorge um das Wohl des Bären den Herbeigeeilten hatte vergessen lassen die Umhängetasche ordnungsgemäß zu schließen, in die er kurz zuvor besagtes, nun auf den Kopp des Mahler zur Ruhe gekommenes Buch, achtlos zuoberst gelegt hatte, jenes Buch, welches wahrlich kein Leichtgewicht, sondern ein über neunhundert Seiten mächtiger Gedankenwälzer war. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte, um den auf der Straße regungslos liegenden Bären vom Brandplatz aufzuheben, da die Sorge um das Wohl des Bären den Herbeigeeilten hatte vergessen lassen die Umhängetasche ordnungsgemäß zu schließen, in die er kurz zuvor besagtes, nun auf den Kopp des Mahler zur Ruhe gekommenes Buch, achtlos zuoberst gelegt hatte, jenes Buch, welches wahrlich kein Leichtgewicht, sondern ein über neunhundert Seiten mächtiger Gedankenwälzer war, ein Gedankenwälzer dessen gut abgehangenes Nachsinngewicht nun das durch den Sturz vor einigen Tagen eh schon durcheinander geratenes Hirn beschwerte. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte, um den auf der Straße regungslos liegenden Bären vom Brandplatz aufzuheben, da die Sorge um das Wohl des Bären den Herbeigeeilten hatte vergessen lassen die Umhängetasche ordnungsgemäß zu schließen, in die er kurz zuvor besagtes, nun auf den Kopp des Mahler zur Ruhe gekommenes Buch, achtlos zuoberst gelegt hatte, jenes Buch, welches wahrlich kein Leichtgewicht, sondern ein über neunhundert Seiten mächtiger Gedankenwälzer war, ein Gedankenwälzer dessen gut abgehangenes Nachsinngewicht nun das durch den Sturz vor einigen Tagen eh schon durcheinander geratene Hirn beschwerte, es daher sinnlos ist den geschätzten Archibald Mahler nach seinem momentanen Befinden zu befragen. Das Buch war aus der Umhängetasche gefallen, direkt auf den Kopf des Archibald Mahler, als der Ehrenwerte Herr Ernst Albert sich etwas zu rasch gebückt hatte, um den auf der Straße regungslos liegenden Bären vom Brandplatz aufzuheben, da die Sorge um das Wohl des Bären den Herbeigeeilten hatte vergessen lassen die Umhängetasche ordnungsgemäß zu schließen, in die er kurz zuvor besagtes, nun auf den Kopp des Mahler zur Ruhe gekommenes Buch, achtlos zuoberst gelegt hatte, jenes Buch, welches wahrlich kein Leichtgewicht, sondern ein über neunhundert Seiten mächtiger Gedankenwälzer war, ein Gedankenwälzer dessen gut abgehangenes Nachsinngewicht nun das durch den Sturz vor einigen Tagen eh schon durcheinander geratene Hirn beschwerte, es daher sinnlos ist den geschätzten Archibald Mahler nach seinem momentanen Befinden zu befragen und uns nichts anderes übrig bleibt als zu warten.

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„Muß das alles jetzt auch noch sein? Jetzt bitte schnell nach Hause. Und in aller gebotener Vorsicht! Bitte!“ So sprach, ach rief der erregte Gefährte des Bären, das „Weiße Karnickelum“ Kuno von und zu Budnikowski selbst.

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Mit gebührendem Anstand betrachtet / Zehn

Freitag, 15. Mai 2020 16:12

abstand09.1

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Archibald Mahler? Das kann doch weg, oder?

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WEIA? Nee und zweimal Nee! (Also NeeNeeNee? Grüße vom erschütterten Säzzer!) Ein Weia reicht da nicht. Eher ein „Ach du grüne Scheiße!“ oder ein „Heiliger Mist, heiliger!“ Mindestens! Was war geschehen? Wir sehen den Budnikowski. Alleine. Und den Abstandsverifikator. Der ragt so in die Luft hinein. Auch allein. Zumindest an einem Ende, dem rechten. Wo befindet sich das Gegenüber? Das Gegenstück, ohne welches aller Abstand sinnentleert? Obwohl: der Abstand zu sich selbst und so fort? Jetzt aber kein neues Thema aufmachen! Nicht jetzt! Wo waren wir stehen geblieben vor dem WEIA! Das Gedicht, das Mahler dem Budnikowski versprochen hatte, es war dem Bären entfallen, nach unten, also runter. Kann passieren mal. Auch dem Mahler. Sogleich aber erblickt er es auf der Gass`liegen, klettert hinab, will danach greifen mit ungelenker Tatze als das himmlische Kind, dieser Tage ein kühler, bisweilen kräftiger Nordost, die niedergeschriebenen Worte packt, hochwirbelt, tanzen lässt, der Mahler packt es nicht, dreht, wendet sich, erblickt aus kurzem Augenwinkel auf der Straße, der schlaglochdurchsiebten, jene alte zerbröselnde Warnschrift: HALT! Es ruft es dem hinfort wehenden Poem zu, dieses entwindet sich seinem Zugriff erneut, der Bär tanzt mit dem Winde, dreht sich um die eigene Achse und sieht den Wagen, diese verdammte röhrende Blechkiste nahen, zu schnell, zu schnell, ach viel zu schnell auf sich zu rasen, winkt, hüpft, gestikuliert, brummt, röchelt, schnauft wütend auf, dort das Gedicht sich entfernend, da die Blechkiste sich nähernd, schlingernd mit herunter gekurbeltem Seitenfenster der Pilot, der verdammte Aufrechtgeher, streckt den Finger, beschimpft den kleinen Bären, was er hier tue verkehrsbehindernd, der dann mit letzter Kraft zur Seite springt und liegt da nun am Straßenrand. Das Gekeife des empörten Aufrechtgehers ohne Bremse hallt nach. Was wage ein räsonierender Bär ihn auch auf überhöhte Geschwindigkeit hinzuweisen, wo man hier sowieso nicht entlang fahren darf dieser Tage und also ein auf den Teer hingepinseltes, löchriges HALT nichts anderes sei als Freiheitsberaubung. Hugh, er habe gesprochen! Mahlers Gefährte, der Kuno Budnikowski, hatte dies alles mit herunter geklappter Kinnlade beobachten müssen. Da die hysterische Blechkiste entschwunden, klettert zitternd er hinab vom Aussichtspunkt.

…..

„Herr Mahler! Herr Archibald Mahler! Archibald! Ich duze Sie jetzt einfach! Archibald! Was ist mit Dir? Steh auf! Lebst Du noch? Sag was, Du Blödbär! Hasen soll man nicht so erschrecken! Mein Naturell ist schreckhaft genug schon. Los beweg Dich! Nee? Nee? Nee! Ach Du grüne Scheiße! Heiliger Mist, heiliger! Was soll ich nur tun?“

…..

Vom Mitleid angefasst das himmlische Kind die Richtung wechselt und bläst dem Budnikowski das Poemchen vor die Füße. Dem schwindelt, die Sinne scheinen zu schwinden, es rauscht zwischen seinen Löffeln, böse, hartnäckig, zu laut. Er liest.

…..

Das Geräusch der Brandung

Unvorstellbar viele Stimmen

Reden darin, doch

Keine kommt zu Wort

Jede erzählt ihre eigene Geschichte

Alle zusammen

Sind sie das Rauschen

Des immergleichen Traumes

…..

„Das ist kein Traum hier. Das ist ein Alptraum. Mahler? Was soll mir das sagen? Was wolltest Du mir mitteilen? Schläfst Du schon? Bist Du schon woanders? Wo? Beweg Dich, Du Aas! Heute ist kein guter Tag den Bärenlöffel in den Wind zu schießen. Doch halt, hier auf der Rückseite des Zettels mit den Worten noch ein Gedicht. Das kenn ich doch. Woher? Wann? Weiß nicht mehr. Ich lese es mal, dann lauf ich los und hole einen Krankenwagen oder so einen Hubschrauber. Oder den Ehrenwerten Ernst Albert! Ich lese jetzt also mal!“

…..

Lieben, hassen, fürchten, zittern

Hoffen, zagen bis ins Mark

Kann das Leben zwar verbittern …

Aber ohne sie wär’s Quark

…..

Aber halt! Hat der Bär sich eben bewegt? Das rechte Auge zugekniffen? Gestöhnt? Gar gelacht? Tja!

…..

abstand09.2

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Mit gebührendem Abstand betrachtet / Neun

Mittwoch, 13. Mai 2020 13:45

abstand08.1

…..

Der Abstand? Das kann doch weg, oder?

…..

Die Stille mag nicht jeder leiden. Vielleicht weil sie, die Stille, ein ungewollter Blick in den Abgrund sein kann, eine kleine Vorausschau auf das, was nach dem GROSSEN TRUBEL kommt, der gerne mit Leben verwechselt wird und es bezüglich dem, was man im Abgrund erblicken mag, kein Vertun gibt und schon gar keinen Deal, der dich von der letzten Stille freikaufen kann, da die letzte Stille eben die GROSSE EINSCHRÄNKUNG ist, ohne die nicht möglich: ein Leben. Dies mag nicht jeder so sehen, gar einsehen wollen oder können. Etlichen jedoch ist die Stille ein hohes Gut und soweit es ihnen möglich ist, nehmen sie regelmäßig anständigen Abstand vom Trubel, ohne den Trubel verdammen zu wollen, aber dieser Dauerton? Eher nicht. Also reagiert man auf plötzlich vom Himmel fallende Stille sehr unterschiedlich. Viele beginnen – nach Auflösung einer ersten Schockstarre – wie am Spieß zu schreien und fordern auf der Stelle die Rückkehr des GROSSEN TRUBELS ein, uneingeschränkt. Andere wiederum, die die Stille wie einen lange vermissten Freund zu Tisch gebeten haben, wollen diese gar mehr davon ziehen lassen und verriegeln ihre Pforten der Wahrnehmung vor der Rückkehr des GROSSEN TRUBELS. Die meisten wohl wissen nicht so recht von wem sie den größeren Abstand halten mögen, vom uneingeschränkten Trubel oder – diese gerne beschränkt – der ewigen Stille.

Archibald Mahler und Kuno Budnikowski, welche die letzten Wochen am Rand der Kleinen häßlichen Stadt ohne zu murren und zu jammern und unter Zuhilfenahme unbestechlichen Maßnehmmaterials mit Anstand Abstand gehalten hatten, rumräsonierten, war es in den letzten Tagen wieder zu laut und trubelig geworden. Aus der Stadt drang das GROSSE RAUSCHEN an ihre die Stille schätzenden Ohren und Hirne und machte sie etwas hibbelig. Aber greifen wir nicht vor, sondern: also … ähem … bereit … wir könnten dann … Dings. Sie wissen!

…..

„Mit gebührendem Abstand betrachtet, teurer Budnikowski, der Abstand, das kann doch weg. Brauchen wir das noch? Was wäre Ihre Meinung?“

„Da liegen Sie im Prinzip vollkommen richtig, Freund Mahler, wobei ich über Einwände noch nachzusinnen habe. Man ist ja in dieser Causa recht unerfahren. Verzeihung aber, leicht irritiert frage ich: Sind Sie jetzt etwa auch ein CR?“

„Wie bitte? Ein Pöhler, wie Sie zu sagen pflegen, aus Madeira?“

„Nein diese Dings da, man wagt es ja nicht auszusprechen, diese Krönchenaufsessigen, so will ich sie mal nennen!“

„Ach so, die wegen Einschränkung Beschränkten? Gott bewahre!“

„Die waren wohl schon vor der Einschränkung beschränkt, oder? Was sagen Sie, Bär?“

„Ist zu befürchten, daß lediglich die kurze Furcht dort grundrechtlich … ähem … grundgesetzlich … Quatsch aber auch! … grundsätzlich räsonieren ließ! Weia! Zurück zu Ihrer Frage! Sie wissen, daß ich noch nie ein Bussibär war und mir ein gewisser Abstand zu anderen und auch zu mir durchaus wichtig ist, doch den aktuellen Abstand würde ich gerne durch Anstand ersetzen. Der Rest ergibt sich, teuer Hase!“

„Im Guten oder im Bösen?“

„Auch im Guten, ja, auch im Guten!“

„Da sind ja plötzlich sehr hoffnungsfroh! Was wird die Zukunft bringen? Was sagen die Sterne?“

„Ach, die Mythen des Alltags. Zukunft und Sterne! Wußten Sie eigentlich, daß das Licht, was wir als Stern am Himmelszelt betrachten, vor sechszehnhundert Jahren seine Heimat verlassen hat? Um heute auf unsere Netzhaut zu treffen! Daß also was wir erblicken eigentlich ein Gruß aus dem Jahre vierhundertzwanzig nach Christi Geburt ist?“

„Das heißt wir blicken in die Vergangenheit statt ins Ungewisse?“

„Eben!“

„In letzter Zeit konnte man, wenn man wollte, viel mehr Vergangenheit sehen in den klaren, kalten Nächten!“

„Tja, wenn der Aufrechtgeher ab und an den Ausschalter betätigt, wird es zwar dunkler um ihn herum, aber man kann sehen, was wirklich hell ist. Auch wenn es aus der Vergangenheit ins Jetzt rüberstrahlt.“

„Ist das schlecht?“

„Nicht nur, oft ist das Gegenteil der Fall!“

„Hören Sie auch, wie das schon wieder rüber rauscht aus der Stadt?“

„Budnikowski, ich mache mir Sorgen, für etliche gibt es schon wieder kein Halten mehr!“

„Aber wir halten noch ein bißchen inne, Mahler? Mit Abstand!“

„Vor allem Anstand!“

„Mit Anstand! Herr Archibald Mahler!“

„Herr Kuno Budnikowski!“

„Ich danke für das Gespräch!“

„Der Dank liegt bei mir!“

„Ach, Mahler! Das Gedicht noch, das versprochene Gedicht!“

„Oh Mist, es ist mir entfallen. Ich glaube, da unten!“

„Vorsicht! WEIA!“

…..

abstand08.2

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Mit gebührendem Abstand betrachtet / Acht

Montag, 11. Mai 2020 12:34

abstand10.2

…..

Die Wahrheit? Das kann doch weg, oder?

…..

Schlimmer als die eigene Ungeduld zu spüren, ist’s die Ungeduld der Anderen einzuatmen. Zumindest wird es so empfunden. Dieses hektische Gewaber, das drängende Blubbern, die großen, tiefen, allzu oft schrecklich selbstmitleidigen Seufzer, das Aufheulen bitterer Klagen über exklusiv empfundenes Unrecht und Bedrängnis. Ja, eine Freude ist es, schrieb mal ein Regisseur, im Anderen das Arschloch zu entdecken, das man selbst. (He Mahler! Manchmal hauen auch Aufrechtgeher coole Zitale raus! Gelle! Der Säzzer) Schlimmer noch aber als eventuell im Zustand nagender Ungeduld und Unwissenheit gefällte Entschlüsse, ist die in dieser Disposition der Hibbeligkeit gerne einsetzende Suche nach der GROSSEN SCHULD. Da es nun mal schwer bis unmöglich scheint das eigene Nichtwissen zu ertragen und darüber nicht in den Fehler zu verfallen, frei umhermäanderndes Spekulieren zur „Wahrheit“ umzupolen, steckt man gerne die Köpfe zusammen und – Hast Du schon gelesen? Internet! – und – Hei, Alter, isch schwör!und nickt vielsagendGenau! Hab‘ ich doch schon immer gesagt! – und weiß endlich Bescheid. Dezente Hinweise auf die vor dem Einbruch der großen Ungeduld oft anders geartete Sicht der anstrengenden Dingen werden beiseite gehibbelt oder  – siehe DaVdA/Ev – mit sofort einsetzender Amnesie beantwortet. Auf dem freien Feld tummeln sich die falschen Propheten, die schwarmintelligenten Followeranten trumpfieren ob der endlich beendeten Unwissenheit. Denkste Puppe oder Weia, wie der Herr Bär vom Brandplatz, Archibald Mahler genannt, gerne bemerkt. Heute jedoch sitzt er recht wortkarg gestimmt wie auch sein Gefährte Kuno Budnikowski, ehemals Lütten Stan oder andere Inkarnation nach Bedarf und starrt auf ein Herz an der zerfallenden Wand. Wie auch immer: also … ähem … bereit … wir könnten dann … Dings. Sie wissen!

…..

Halt! Halt! Erst hören wir da rein. Dieses Lied, Grund der momentanen wortkarg gestimmten Lippen und Hirne. Fremde Sprache. Dauert länger bis man das kapiert. Und dann auch noch vom kryptischen Herrn Robert Zimmermann. Aber: eben: Geduld! Siga! Siga! Gucken wir mal da rein: in kleinen Dosen.

…..

„False Prophet“


Another day that don’t end

Another ship goin‘ out

Another day of anger, bitterness, and doubt

I know how it happened

I saw it begin

I opened my heart to the world and the world came in

(…)

Well I’m the enemy of treason

Enemy of strife

Enemy of the unlived meaningless life

I ain’t no false prophet

I just know what i know

I go where only the lonely can go

(…)

Hello stranger

A long goodbye

You ruled the land

But so do I

You lost your mule

You got a poison brain

I’ll marry you to a ball and chain


You know darlin‘

The kind of life that I live

When your smile meets my smile something’s got to give

I ain’t no false prophet

No I’m nobody’s bride

Can’t remember when I was born

And I forgot when I died

…..

Gut. Die zweite Klappe. Wie auch immer: also … ähem … bereit … wir könnten dann … Dings. Sie wissen schon! Jetzt güldet es.

…..

„Mit gebührendem Abstand betrachtet, teurer Budnikowski, die Wahrheit, das kann doch weg. Brauchen wir das noch? Was wäre Ihre Meinung?“

„Da liegen Sie im Prinzip vollkommen richtig, Freund Mahler, wobei ich über Einwände noch nachzusinnen habe. Man ist ja in dieser Causa recht unerfahren. Aber was ist dann richtig und was falsch? An was mag man glauben mit zitterndem Löffel!“

„Nun, gewiß nicht an das, was die Propheten aus ihren Posaunen pusten!“

„Ich verwechsle die immer mit Experten!“

„Das mag schon mal geschehen. Es ist schwer, aber möglicherweise ist es angeraten, darüber zu räsonieren, mit welchem Interesse wer was äußert und nicht an der Oberfläche des Gesagten hängen zu bleiben!“

„Das ist verdammt schwer, lieber Bär!“

„Ich fass mir da auch an die eigene Nase, bester Hase!“

„Ist Angst eigentlich auch ein Interesse!“

„Das sollten Sie als Hase wissen, unbedingt! Sie äußert sich bei jenem mal so, beim anderen auch mal so! Furcht jedoch ist angebrachter.“

„Ich habe Angst vor denen, die sagen, sie fürchteten sich vor nichts und niemand!“

„Das ist auch nicht vernünftig!“

„Was? Sich zu fürchten vor denen, die sich nie fürchten?“

„Nein! Die wohlfeilen Wahrheiten!“

„Was ist denn vernünftig?“

„Mehr als schwer! Lieben vielleicht!“

„Ich denke, das ist so mit verwirrenden Gefühlen und so!“

„Auch! Aber sonst ziemlich gescheit!“

„Es ist vernünftig zu lieben?“

„Wenn man das kann, schon!“

„Aber es sollte schon ein Anderes sein. Was man … dings. Oder, lieber Meister Mahler!“

„Besser isses. Ist aber gerne mal ein Problem!“

„Das Ich ist gleich das Andere? Meinen Sie das?“

„Wird gerne mal genommen! Sehr oft sogar!“

„Vielleicht ist das Andere ja ein Ich!“

„Könnte sein!“

„Haben Sie noch eine gute Nachricht?“

„Ja! Die sag‘ ich aber noch nicht!“

„Dann ist es ja eine richtig gute Nachricht! Richtig?“

„Schauen wir in die Wolken!“

„Der Himmel ist aber blau!“

„Irgendwann wird der Schornstein wieder rauchen! Siga! Siga!“

„Herr Archibald Mahler!“

„Herr Kuno Budnikowski!“

„Ich danke für das Gespräch!“

„Der Dank liegt bei mir!“

…..

abstand10.3

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Mit gebührendem Abstand betrachtet / Sieben

Donnerstag, 7. Mai 2020 13:41

abstand07.1

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Die „Welt“? Das kann doch weg, oder?

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Mahler und Budnikowski taten einen Beschluß. Also fassten zu. „Lassen Sie uns in die Kürze zurückblicken, nur ein paar Wochen. Zurück auf jene Tage, als ich aus Engelthal zurückkehrte.“ Das schlug der Bär vor. Der Hase nickte erfreut zu. Also ab nickte er dazu. Sogleich aber schallte es ihnen aus dem ungeduldigen Wald entgegen. „Nach vorne, nach vorne, nach vorne nur!“ Der gute alte Reflex Schnappatmung und ohne gebührenden Rückblick nach vorne stürzen die lauten Rufer sich in eine besungene Vergangenheit. Sollen sie, ist wohl nicht zu verhindern, doch zwischen den zerfallenden Gemäuern, in dieser Industriebrache ist weiterhin gut räsonieren im Rückblick, eine sinnstiftende Tätigkeit, die der DaVdA/Ev allzu gerne vernachlässigt. Nein, das ist nicht das Codewort mit dem man sich in diese Seite eingeloggt. (Aber das Motto! Gelle! Der Säzzer mit den grinsenden Augen) Ja was denn dann? Die allgemeine Vergeßlichkeit des Aufrechtgehers / Einsicht verhindernd wird damit abgekürzt, denn so viel Zeit ist nicht, beklagt oder besser konstatiert man dieses weitverbreitete Phänomen doch häufiger, zu Recht. Obwohl in den Wissenschaften, der Philosophie, den Künsten und und und gelassenes Zurückblicken probates Mittel ist Erkenntnisse zu gewinnen, Schlüsse zu ziehen und daraus Einsichten zu entwickeln, denen im besten Fall Taten folgen, die Gutes bewahren, aber unangenehme Gewohnheiten hinter einem lassen. Tja, mögen tät man schon gern hoffen, allein soviel Glauben fehlt schwer oder fällt an allen Ecken, vom Ende nicht zu reden. Wie auch immer: also … ähem … bereit … wir könnten dann … Dings. Sie wissen schon!

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„Mit gebührendem Abstand betrachtet, teurer Mahler, die „Welt“, das kann doch weg. Brauchen wir das noch? Was wäre Ihre Meinung?“

„Da liegen Sie im Prinzip vollkommen richtig, Freund Budnikowski, wobei ich über Einwände noch nachzusinnen habe. Man ist ja in dieser Causa recht unerfahren. Gleich die ganze Welt, ist das nicht ein arg radikaler Ansatz? Sie sehen mich gespannt bezüglich Ihrer Beweisführung!“

„Gut. Lassen Sie mich, da wir vor ein paar Wochen beschlossen hatten den Begriff Aufrechtgeher nicht weiter zu spezifizieren, dies heut jedoch mit der „Welt“ tun!“

„Aha, Budnikowski, man verfeinert sein Instrumentarium! Wenn es auch nur Gänsefüsserl sind!“

„Das hören Sie?“

„Ich sah es in ihrem Auge!“

„Touche! Desweiteren verfeinere ich nicht, sondern schärfe, auch wenn ich auf allzu dünnem Eise herumrutsche, wie all jene die nicht schon beim ersten Ideenfurz in die Posaune stoßen wollen!“

„Hase Budnikowski, jetzt kommen Sie mal zu Potte, Sie sind ja inzwischen schlimmer als ich in Sachen Hirnschwurbeln!“

„Na ja, jetzt läuft ja immer der Bilderkasten und da habe ich mit der Wunderbaren Pelagia oft Bildungsteleschau geguckt! Das verfeinert!“

„Ich dachte schärfen! Also so langsam verlier ich die Geduld. Ist das hier ein Brennpunkt, oder was?“

„So was guck ich nicht! (Archibald Mahler, dies eigentlich nicht seine Art, schnauft sehr ungeduldig.) Iss ja gut, also diese Welt, also die „Welt“, das was die Aufrechtgeher mit sich und ihren kurzfristigen Begehren bezeichnen und was mit der Welt recht wenig zu tun hat, das kann man doch in die Tonne kloppen!“

„Dummerweise ist die „Welt“ gerade dabei, und dies schon länger, die Welt in die Tonne zu kloppen!“

„Mahler, heißt das, man soll fahren lassen Hoffnung und Nachsinnen ist Furzen in den Wind?“

„Budnikowski, oft denke ich es. Als ich unlängst über ihre Schulter auf den Bilderkasten guckte und da Grinsekasper und Kasperinnen von ihren ersten Friseurbesuch nach ein paar Wochen glücklich stammelten, als hätten alle Kriege der „Welt“ ein Ende gefunden und die Fettsäcke bezahlen plötzlich freiwillig ihren Zehnten, oh ja, da habe ich mir länger als sonst den Pöter gekratzt!“

„Tut es noch weh?“

„Man müßte ein Elefant werden!“

„Aber die erinnern sich ganz toll und lang und genau, sagt man doch!“

„Ich dachte an die Haut, die dicke!“

„Die braucht aber viel Pflege!“

„Ich führe seit einigen Tagen stets ein Hautpflegegedicht mit mir! Wollen Sie es hören!“

„Blöde Frage! Zum Schluß! Wieviel Welt die „Welt“ täglich frisst, um „Welt“ zu bleiben, das ist schlimm!“

„Das ist der Schmerz, dessen Empfindung DaVdA/Ev nicht zulassen mag! Oder gar kann?“

„Der ist gut, jetzt müssen Sie die gute Nachricht verkünden, ätsch!“

„Weia! Schwierig, will man das ohne den Alltagszynismus, jener zwingenden Konsequenz von DaVdA/Ev tun! Geht mein Gedicht auch?“

„Nix! Nicht schummeln! Oder sich drückebären!“

„Also: Ich habe keine Zeit mehr, keine Zeit zu haben!“

„Genehmigt! Warte ich also auf Ihr Gedicht!“

„Herr Kuno Budnikowski!“

„Herr Archibald Mahler!“

„Ich danke für das Gespräch!“

„Der Dank liegt bei mir!“

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abstand07.2

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Mit gebührendem Abstand betrachtet / Sechs

Sonntag, 3. Mai 2020 17:36

abstand06.1

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Freiheit? Das kann doch weg, oder?

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Wie war man in diese Lage geraten? Eingeklemmt wie eine Wurst im Schlafrock? Druck von oben, Druck von unten. Die Bandscheiben knirschen. Wie stark war der Druck? Der tatsächliche Druck? Der empfundene Druck? Hat wer die zwei Gefährten in diese Lage unfreiwillig versetzt, gar gezwungen? Sind Schuldige auszumachen? Gibt es Hinweise, ersten Verdacht? Denkste Puppe, keine haltbaren Fakten, lediglich Gemunkel. Man vermutet sogar Freiwilligkeit, eine selbstständig und bei vollem Bewußtsein gefällte Entscheidung. Archibald Mahler und Kuno Budnikowski vulgo – um hier den Ideenstifter und Initiator in die rechte Position zu rücken – Kuno Budnikowski und Archibald Mahler haben sich ohne Zwang dem Zwang ausgesetzt. Sie wollen es am eigenen Leib spüren. „Hä? Mit dem Puderbeutel geklammert oder so?“, hätte der Säzzer – manch anderer wohl auch – gerne eingeworfen, aber der Säzzer wusch die Hände und seine Maske. Aber schlauer werden wir nicht, wenn wir weiter rumspekulieren in diesen Tagen, in denen das wertvollste Wissen das Wissen über das eigene Nichtwissen ist. Wie gehabt: also … ähem … bereit … wir könnten dann … Dings. Sie wissen schon!

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„Budnikowski, eifern wir hier den Sadhus, den heiligen Männern, nach und zelebrieren Selbstkasteiung?“

„Wir sind so frei und ich spüre noch nichts!“

„Na ja, Sie als möhrenkauender Strich in der Prärie, fallen hier auch nicht weiter ins Gewicht, welches auf uns lastet! Ich hingegen in meiner Pockigkeit werde platt sein wie eine Flunder, die ich lieber verzehrte, bevor der Druck bei Ihnen angelangt!“

„Hier könnten wir eigentlich schließen, sprachen Sie doch das Wort zur Lage. Gerechtigkeit ist in Ausnahmesituationen nur bedingt herzustellen, Meister Mahler! Sollten Sie anfangen zu müffeln wie besagte Flunder, ich werde mich melden und nun bitte räsonieren!“

„Weia, die Waldfee! Sprachen Sie unlängst nicht davon, über die Entsorgung der Welt nachdenken zu wollen?“

„Ich war zu schnell, erst muß die Freiheit weg. Beginnen wir wie gehabt!“

„Sie sind ja heute ungewohnt streng, also: Beginnen wir!“

„Mit gebührendem Abstand betrachtet, teurer Mahler, die Freiheit, das kann doch weg. Brauchen wir das noch? Was wäre Ihre Meinung?“

„Da liegen Sie im Prinzip vollkommen richtig, Freund Budnikowski, wobei ich über Einwände noch nachzusinnen habe. Man ist ja in dieser Causa recht unerfahren. Die Freiheit, welche der hiesige Aufrechtgeher sich auf seine im Wind sich ständig drehenden Fähnchen schreibt, das kann es ja wohl nicht sein!“

„Bingo! Die gute alte Freiheit des anderen, die ließ ich gerne über.“

„Na die ist – verzeihen Sie den Vergleich – ein totes Karnickel, Fell abgezogen und ausgeweidet. Die Feier der eigenen Freiheit liegt auf der Wiese rum wie ein ausgebrannter Einweggrill.“

„Und deshalb sollten wir den Druck aushalten, wenn sogar in Venedig die Gondeln nicht nur Trauer tragen und der Delfin über die Rialtobrücke hüpft. Ein paar Wochen lang lediglich!“

„Da bin ich dabei, Freund Budnikowski, aber so ein paar Kanthölzer neben uns, druckmildernd?“

„Ha, Mahler, Kanthölzer, schön bemerkt. Mal einfach frei zitiert den Königsberger Denkklops: ‚Was Du nicht willst, daß man Dir tu undsoweiter‘. Erinnern Sie sich als wir zwotausenddreizehn auf den Spuren des Odysseus in Hellas weilten?“

„Oh ja, ich erinnere mich! Da war Druck! Jahre lang, alte Aufrechtgeher fielen um wie Fliegen. Weit über zwanzig Prozent ohne Arbeit und am Ende der Schlange war der Laden leer. Und die hiesigen Aufrechtgeher riefen denen zu: ‚Selber schuld, ihr Faulsäcke‘ und ‚Isch over!‘ Das Mitleid hielt sich außerordentlich in den Grenzen von neunzehnhundertneunzig!“

„Die Aufrechtgeher betrachten die Toten gerne als Zahlenwerte in Statistiken. Das beunruhigt mich gelegentlich.“

„Budnikowski, ohne jetzt gleich an der nächsten Kreuzung die Abzweigung auf den Pfad der Erhellung nehmen zu wollen, aber langsam begreife ich unseren Selbstversuch! Unter Druck kühl weiterdenken, Konsequenzen des eigenen Tuns bedenken. Druckfreiheit iss nicht grundrechtlich verfügbar, nur für den Preis der Druckverlagerung!“

„Das tät ich meinen wollen, weil, überall liegt das Zeugs von den Aufrechtgehern rum und wird versendet an die, welche nicht in der Lage sind die Annahme zu verweigern! Derart frei zu sein bedarf es tatsächlich wenig!“

„Hasenfreund, ich erlebe Sie in heller Empörung! Ihnen steht es an, die gute Nachricht zu verkünden! Wohlan!“

„Die Aufrechtgeher hier können sich ab Montag wieder die Haare schneiden lassen!“

„Hyper! Hyper! Man sagt ja beim Friseur gibt es was zu lesen!“

„Dann das da!“

„Ich glaube bald sollte hier über die Welt räsoniert werden. Und zwar die andere!“

„Herr Archibald Mahler!“

„Herr Kuno Budnikowski!“

„Ich danke für das Gespräch!“

„Der Druck … ähem … der Dank liegt bei mir!“

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abstand06.2

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Mit gebührendem Abstand betrachtet / Fünf

Dienstag, 28. April 2020 15:07

abstand05.1

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Mobilität? Das kann doch weg, oder?

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Wie man nur könne? Der Aufrechtgeher ist ein Aufrechtgeher ist ein Aufrechtgeher? Ein langes Leben langt feilt er an seiner Besonderheit und Grandiosität und ein dahergelaufener Bär mit ehemals Abben Bein keift despektierlich rum? Anmaßung, apodiktische! Das Heilige Amerikanische Individuum Germanischer Nation? So nicht, nein, in dieser Zeit da ein Jeder und Wir ALLE!

Archibald Mahler, eher der Harmonie zugewandt und Kuno Budnikowski, von Natur aus etwas schreckhaft, saßen verunsichert. Soll man jetzt, wie geplant, runter zu den Reifen und etwas weiter keifen? Angesichts der – gewiß – Lage und der – na ja – Sensibilität der Aufrechtgeher, wenn ihre eigenen Belange im Mittelpunkt stehen? Man berät sich. Leise. Fuhr da nicht eben eine Blechkiste mit Ordnungsaufpassern vorbei und verlangsamte sogar für kurze Zeit das Tempo? Irritierte Blicke? Der Bär lacht auf und haut den Hasen den Ellenbogen in die Rippen. Der wankt aber fällt nicht. Hören wir mal rein ins Vorgeplänkel!

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„Denkste Puppe! Wer zu schnell wankt, der fällt beim ersten Windstoß! Mahler, was hat Ihr Rempler zu sagen!“

„Eben dieses, werter Budnikowski, nicht wanken: Ich habe mir gemerkt, was der Ehrenwerte Ernst Albert beim Frühstück am letzten Sonntag der Wunderbaren Pelagia aus der Zeitung vorgelesen hat. Also: ‚Es gibt in der politischen Debatte drei mögliche Arten zu argumentieren: Man kann auf erwiesene Fakten hinweisen, man kann eine persönliche Meinung äußern – und man kann urteilen. Letzteres war für Hannah Arendt die wichtigste Form des Sprechens. Aber leider ist das Urteilen im aktuellen Diskurs etwas aus der Mode gekommen … Beidem, dem Wissen und dem Meinen, ist gemeinsam, dass der Sprecher oder die Sprecherin keine Verantwortung für das Gesagte trägt. Der Verweis auf Fakten bezieht sich auf die Realität – es ist nun einmal so, ich kann nichts dafür! Das bloße Äußern einer Meinung hingegen beruft sich auf die Meinungsfreiheit, das Recht für alle, mitzureden… Wenn ich etwas beurteile, füge ich hingegen objektives Wissen und subjektives Meinen zusammen. Mein Sprechen ist dann kein spontaner Impuls persönlicher Ansichten und auch kein bloßes Referat feststehender Fakten, sondern eine begründete, durchdachte politische Intervention.‘ Das stand da drin!“

„Was hält uns dann noch, runter an die Reifen, was begreifen und ein paar Zeilen, um Uhr zu teilen!“

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Man stieg hinab, nahm Platz, kratzte sich am Pöter und an den Löffeln, jeder sich selbst, gegenseitig später wieder und räsonierte so vor sich hin. Also … ähem … bereit … also wir könnten dann … Dings. Sie wissen schon!

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„Mit gebührendem Abstand betrachtet, teurer Budnikowski, die Mobilität, das kann doch weg. Brauchen wir das noch? Was wäre Ihre Meinung?“

„Da liegen Sie im Prinzip vollkommen richtig, Freund Mahler, wobei ich über Einwände noch nachzusinnen habe. Man ist ja in dieser Causa recht unerfahren. Also alte Reifen, die nicht rollen, sind mir nicht unsympathisch! Aber müssen die Aufrechtgeher die Dinger überall rumliegen lassen?“

„Vielleicht ist es ein Zeichen der allgemeinen Indigniertheit dieser Tage. Ein Mahnmal der siechenden Blechkistenbauer!“

„Und die Eisenvögel stehen auch alle am Boden rum und machen keine Streifen mehr in den Himmel. War das nicht schon mal, als dieser unaussprechliche Vulkan staubte und wir unten im Heckerland?“

„Weia! Im Bärenknast! Ich entsinne mich. Nach dem damaligen zeitweisen Untergang der Aufrechtgeherwelt in ihren mentalen Grenzen von zweitausendzehn ist man noch verbissener und schneller durch die Lüfte gerast!“

„Aber wenn die Eisenvögel da noch lange rumstehen, dann rosten die und die hiesigen Aufrechtgeher können ihren Titel nicht verteidigen!“

„Was für ein Titel, Herr Hase?“

„Na, Reiseweltmeister!“

„Den anderen Titel ja wohl auch nicht mehr in absehbarer Zeit!“

„Netter Versuch, Mahler! Über Geistleerspiele und das Gejammer in Milliardenhöhe mögen andere urteilen! Der legendäre Sack Reis der Lichtgestalt ist in Kina, wie er sagte, nun leider doch umgefallen und man muß den leidigen Sack und auch das kinesische Fahrradel im Gegensatz zu den (noch) unsichtbaren Sklaven in Katar jetzt leider wahrhaben!“

„Nix leider! Die Strafe folgt auch auf den Zauberfuß!“

„Wollen wir den alle Bewegung in die Tonne kloppen?“

„Quatsch! Auch mir ist die Nase ab und an nach fremden Gerüchen! Sie entsinnen sich! Doch das Maß, das Maß und man zweifle an den Selbstverständlichkeiten! Sich nur bewegen, wenn man muß!“

„Nur zum Kacken?“

„Budnikowski, Sie wissen ganz genau, was ich meine! Ihre gute Nachricht!“

„Die Garagen sind leer und man kriegt überall Parkplätze in der Innenstadt!“

„Na, daran glaube ich erst in einem halben Jahr!“

„Ich habe mir auch was gemerkt aus dem Artikel, der vorlesen wurde, was mir gefällt!“

„Her damit!“

„Also: ‚Früher fand ich den westlichen Zivilisationshochmut, die Verachtung gegenüber den anderen, den Zurückgebliebenen darin schwer erträglich. Jetzt mitten in der Corona-Krise – oder stehen wir nicht doch erst an deren Anfang? – finde ich die Vorstellung, der Mensch sei überhaupt in der Lage, die Welt zu beherrschen, lächerlich. Ich erinnere mich daran, dass 2008, als das erste Mal in der Weltgeschichte mehr Menschen in Städten wohnten als auf dem Land, uns gesagt wurde, die Zusammenballung der Menschen auf engstem Raum sei gesellschaftlich womöglich immer noch ein Problem, aber die daraus entstehenden biologischen Gefahren seien dank der Antibiotika keine mehr. Wir werden gerade eines Besseren belehrt. Wir werden zurückdrehen müssen, wenn wir nicht draufgehen wollen. Was auch heißt, dass wir an anderen Stellen aufdrehen werden müssen. Corona zeigt, dass wir die Natur nicht beherrschen, sondern dass wir immer wieder neue Arrangements mit immer wieder neuen ihrer Vertreter schließen müssen.‘ Können wir morgen mal über die Welt reden, die weg muß!“

„Gute Schlußworte! Und: gerne!“

„Herr Archibald Mahler!“

„Herr Kuno Budnikowski!“

„Ich danke für das Gespräch!“

„Der Dank liegt bei mir!“

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abstand05.2

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