Beiträge vom 14. April 2011

NA, DA? NADA! NAH DA? NAJA? NA DANN!

Donnerstag, 14. April 2011 12:21

bot_gart07

So ein Sonntag hat was. Ein freier Sonntag. Ein warmer und denkfreier Sonntag. Der Bär genoß es und da er nicht unter Heuschnupfen leidet, bleibt er draußen und die Pollen rieseln auf ihn nieder und sein Fell färbt sich grünlich-gelb. Dann kommt der Montag. Und das Hirn springt nicht an. Verharrt im Sonntagsmodus und bleibt leer und leerer. Und der Montag kratzt sich nachdenklich die beginnende Woche, doch der Bär schweigt. Es wird kälter. Wieder. Die Nächte vorrangig. Der Montag hat nicht unbegrenzt Zeit, es klopft und der Dienstag tritt über die Schwelle. Schlüsselübergabe und der Bär schweigt. Er friert auch ein wenig. Nachts vorrangig. Ein Sturm rast über den Bären hinweg und läßt abgestorbene Blüten auf ihn nieder regnen. Und richtigen Regen. Feuchtes Moos unter seinem Pöter. Der Bär schweigt. Der Dienstag hat keine Zeit sich zu kümmern. Man schreitet voran. Hinein in die Woche. Irgendwann wird es dunkel. Eine kleine Rüge kann sich der Dienstag kurz vor seinem Abgang nicht verkneifen. Der Bär schweigt. Noch nicht einmal seiner inneren Motivationsratte gelingt es einen klitzekleinen Gedanken aus den Synapsen des ehrenwerten Herrn Archibald Mahler, Bär im Botanischen Garten, herauszukitzeln. Abgang des abgespielten Tages, Auftritt Mittwoch. Empörung in der Luft. Erster Vorwurf. Faulheit wird konstatiert. Der Bär schweigt. Weiterhin kühl. Einzelne Schauer. Spürt der Bär Druck? Kaum. In der Blase vielleicht. „Nie mit nacktem Pöter auf feuchtes Moos vor Mitte Juli!“ Sagt die Bärenoma. Der Bär hat keine Bärenoma. Er ist ein Findelbär. Vielleicht hat er doch eine Bärenoma und weiß nur noch nichts davon. Der Mittwoch schwenkt den erhobenen Zeigefinger. Er kann nicht wissen, daß auf so etwas ein Denkbär bestenfalls mit komplettem Rückzug reagiert. Aber der Bär bleibt sitzen. Frische Brise. Dem Mittwoch wird kalt und er geht ab. Zwei Stunden zu früh. Ein Loch zwischen den Tagen. Der Donnerstag tritt auf, in Eile und in unvollständigem Kostüm. Er bringt Wärme mit. Das stimmt den Bären gnädig. Wolkenreste. Leichter Wind. Unter diesen Umständen könnte man sich doch ein wenig in der Seelenküche aufwärmen lassen. Das denkt der Bär. Der Donnerstag lächelt ihm zu und versichert dem Bären, daß dieser sich in den letzten Tagen der Sache durchaus wieder genähert habe. Aber er habe doch gar nichts gedacht. Antwortet der Bär. Vielleicht deshalb. Na dann! Und dann fällt dem Bären dies ein:

Als die Glocke schlug

Lag mein Kopf auf dem Kissen.

Ein Tag vergaß mich.


Thema: Draußen vor der Tür | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth