AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 09
Dienstag, 26. April 2011 23:04
„Tschüß dann, Herr von Lippstadt – Budnikowski.“
„Mehr nicht?“
„Meine Lefzen hängen auf halbmast. Die Hitze!“
„Man möchte kein Blatt sein in diesem Frühjahr!“
„Da sagen Sie was, Arkadien ist ein Scheißdreck dagegen.“
„Aber, aber, Herr Mahler! Die Ausdrucksweise!“
„Vergessen Sie nicht, ich bin Pelzträger und ab zwanzig Celsius wird es eng im Fell!“
„Aber die weißen Stangen sprießen!“
„Benehmen Sie sich, Hase!“
„Ich bitte Sie: der Spargel.“
„Gewiß! Herrlich, göttlich, unfaßbar, delikat, zart, bombofurzionös. Wenn er denn aus Opfingen!“
„Und diese unaussprechliche Beilage. Dieses ausgebackene Götterteil mit der Betonung auf der ersten Silbe! Helfen Sie, Herr Mahler!“
„Kratzete! Man möge meine Höhle damit polstern!“
„Auch wenn jetzt noch der Schädel, aber dies noch: Chardonnay vom Tuniberg! Man wußte gar nicht, daß es dort einen gibt!“
„Jetzt wissen sie es, werter Lippstadt – Budnikowski!“
„Ach! Sehen Sie das welke Blatt dort, so früh im Jahr! Wer muß Gießen?“
„Der, der es tut! Der Schinken war in Ordnung?“
„Keine Klagen! Die Waden schmerzen!“
„Ei!“
„Schönberg hoch, Schönberg runter! Diritissima!“
„Bauernbratwürste nicht vergessen!“
„Kalbshaxenscheiben. Flammkuchen. Pollen ohne Ende.“
„Schönheitsfehler! Ich denke, Sie müssen. Die wunderbare Frau Eva Pelagia ruft!“
„Also, ich hau mal in den Sack!“
„Nerven bewahren! Gelle!“
„Die machen das, die Jungs! Kümmern Sie sich mal um die Welt und ihre Musentempel! Tschüßkes!“
(Und dann ist Archibald Mahler, Bär auf Dienstreise im Heckerland, wieder alleine. Auf seinem Balkon. Mal schauen. Oder so.)
Thema: Im Heckerland | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth