BÄREN, BEEREN, HERBST UND PFLICHT

herbst04

Schnell geht es nicht nach Hause mit einem Stocherkahn. Der Neckar hat keine Eile den Rhein zu erreichen. Man griff also zurück auf Frau Eva Pelagias Blechmilbe. Wie unromantisch für einen reimenden Bären! Wieder Mittelhessen! Schnell an Büchner denken! Aber der ist doch aus dem Kaff geflohen! Potzrembel und Stadtallendorfs Acker! Geisteswüste! Nur ein Chemiker und ein Röntgenarzt wären vor Ort zu ehren! Ach! Archibald Mahlers Denkapparat quietscht und bummert ähnlich wie wohl des Lütten Stans Wodkahirn da draußen in Litauen. Nur sind es beim Bären die vielen, aus dem Schwabenland mitgebrachten Worte, welche in seinem Denkkasten tanzen, weil sie noch raus müssen und wollen auf die Papierbögen und in Form gebracht auch und dann die vielen anderen Aufgaben. Weia! Die lange Wärme in diesem Herbst macht unvorsichtig. Man vergißt die Vorkehrungen. Keine Beeren, leere Keller. Archibald Mahler schwingt sich auf und ab geht es in die, heute seltsamerweise nicht wie sonst innig geliebten, Wälder. Ah, da, Beeren. Blöd! Die Falschen! Hagebutte nur! Gut, ein paar wenige einsammeln. Die eine oder andere Tasse Tee im Winter. Wer weiß? Grippale Beeinträchtigungen! Trotzdem! Blöd! Und dann auch noch das! Es fällt etwas ein. Die Pflicht! Die morgige Pflicht! Letzte Fragen, vorletzte Antworten! Da hat man sich wieder mal was eingebrockt. Fluchender Bär tritt das Laub vom Weg und grummelt sich in die Kleine Häßliche Stadt zurück. Archibald Mahler, der Zweite und seines Zeichens Alter Ego und mahnender Finger, rüffelt. Selten erlebe man doch einen solch funkelnden Oktober. Möge man sich das doch bitte hinter die Wascheln notieren, lieber Herr Mahler. Knappe Antwort. „Iss schon November!“ Dem Bären ist heute nicht zu helfen. Lassen wir ihn also allein. „Find ich jetzt aber auch nicht so dolle!“ Man muß den Bären ob dieser Äußerung gar nicht streng anblicken. Er hat es schon selbst bemerkt.

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Autor: Christian Lugerth
Datum: Dienstag, 1. November 2011 17:51
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