Beiträge vom 29. November 2011

SECHS SÄTZE AN DEN WASSERN UND EINER GEHT EINFACH (NICHT SCHLIMM)

Dienstag, 29. November 2011 15:04

kiel11

„Mahler! Hallo! Herr Mahler!“

„Lassen Sie mich! Man schläft!“

„Keineswegs! Die letzten Sätze! Bär! Zusagen!“

„Aufkommende kalte Winde befreien einen Bären von allen Zusagen!“

„Das denken nur Sie.“ (Man tritt dem Bären beherzt ans Knie.)

„Seehase, elender! Dann beginnen Sie und ich drehe mich kurz noch mal auf die andere Seite. Ein Viertelstündchen!“

„Handeln Sie nicht mit mir, dies hier ist kein Denkbasar!“

„Entschleunigung! Entdeckung der Langsamkeit! Stan zu Lütten, gehen Sie in sich!“

„Ab morgen sei Ruh. Endspurt! Man scheitert oft genug am letzten Pinselstrich!“

„Potzrembel die Waldfee, Sie Laus im Pelz. Dann stellen Sie das Ohr in den Wind und hören Sie!“ (Der Bär atmet ein, sein schweres Haupt sinkt auf die Brust, beinahe fast, der Hase hebt das Bein zum neuerlichen Tritt, der Bär erbärt sich und spricht.) „Die selbstgerechte Anhäufung von Geld, Macht und Schuldzuweisung im germanischen Lande ließ dieses Jahr den Griechen in mir wiederauferstehen. Das vierzehnte Jahresgehalt ist allgemeines Bärenrecht! Nummero Eins! Jetzt Sie!“

„Meista gestern, Meista auch morgen, der Rotkopp tut sich schon Baldrian besorgen. Ich wage die Wette und wenn et nich klappen tut, dann 2013 und allet is gut. Woll! Gebe zu, die klappert verheerend, die Nummer Zwei. Bleibt aber so stehen. Ran an den Speck, Herr Bär.“

„Wenn die Stürme die Wälder abholzen, die Fluten durch die Straßen jagen und die strahlenden Fische die Tiefen der Meere beleuchten, geht der Gemeine Aufrechtgeher sich erstmal die Nägel machen lassen. Nummer Drei. Stan zu Lütten, übernehmen Sie!“

„Wenn in den Tiefen der Wälder die Zeit stehen bleibt, mußt Du die Schnauze halten! Länger ist meine Nummero vier nicht. Nach Ihnen, Mahler!“

„Sieh hier! Kaum Wasser!

Dort rufen sie um Hilfe!

Ein Berg schwimmt vorbei.“

„Geschafft, bester Mahler! Ihrer Fünf folgt meine Sechs! Manchmal ist es höflicher aufzustehen und einfach zu gehen.“

(Herr von Lippstadt – Budnikowski erhebt sich. Warum nicht noch ein wenig am Strand entlang schlendern. Man hat ja nun genügend Zeit. Archibald Mahler ist dabei, eine imaginäre Linie zu überschreiten. Wacht er noch, schläft er schon? Es färbt sich vor seinem Auge Meer, Land und Luft, ein Arm packt ihn, er schwebt, es drudelt und – hört er recht? – in der Ferne rufen Glocken. Mächtige Glocken. Nur wo! Die See liegt still. Der Bär murmelt vor sich hin. Was hat er gesagt?)

„War ein schönes Jahr! Danke, Ihr Bärengötter! Finster wird es! Weia!“

kiel12

Thema: Kieloben, Unterwegs mit Herrn Albert | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth