Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 6

Altius, Citius, Fortius oder die Leiber wehren sich gegen weitere Übungen
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Auch wenn der Bär Archibald Mahler im Gegensatz zu etlichen staatsschleppenden Aufrechtgehern nicht im Besitz des Gewaltmonopols ist und ebenso von der momentan weitverbreiteten Rache – und Schuldzuweisungshysterie des Homo „in sehr kleinen Dosen“ sapiens allgemeinikus nicht viel hält, so befällt hin doch hin und wieder ein fürchterliches Hirnwüten und hellrote Nebelschwaden ziehen vor seinem inneren Auge vorbei und dann – Weia! – besteht die Gefahr des Monologisierens. Mal schaun wie lange der daran gewöhnte Lütten Stan in der Lage bleibt nicht einzugreifen. Wer sich selbst nicht schützt, dem muß man ab und zu den Regenschirm über den Kopp halten. Falls der Himmel auf ihn herabfalle.
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„Jetzt barmen sie wieder, die Aufrechtgeher: Stell Dir vor die Olympischen Spiele fallen aus! Otto Normalflieger muß am Boden bleiben! Kreuzfahrtschiffe werden nur noch als Isolationszentren genutzt! Der DAX hat den flotten Max! Auf dem Börsenparkett rutschen sie aus und liegen in Ihren eigenen übelriechenden Emanationen! Die Ultras müssen zu Hause bleiben, weil entweder ein undisziplinierter Orkan oder Anarchoviren Aufrechtgeheransammlungen per Dekret verunmöglichen! Leibesübungen nur noch vor leerem Rang oder in Reagenzgläsern! An den Grenzen muß man keine Mauern mehr hochziehen, da dem Leuchtkranzbakterium scheißegal ist, ob er eine rechte, eine linke, eine katholische oder islamische Lunge still legt! Der GROSSE Gleichmacher erfindet ganz nebenbei die ultimative Demokratie, gar ein Art von medizinischem Kommunismus? Welche böse Gottheit hat die Schnauze voll, entnervt von der ständigen Vergewaltigung der Mutter Erde, von den Vergeßlichkeiten und den nachträglichen Rechtfertigungen? Weißes Haus und Kreml endlich unter Quarantäne? Schaumgeborene Polterträume. Budnikowski, bremse er mich! Nein? Gut, so tue ich es selber. Die Natur in ihrem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf!“
„Hömma hier, wenn sogar schon der in Drachenblut gebadete Lewa sich anne bayrischen Haxen lädieren tut, dann iss alle Gewißheit am Dahinschmelzen wie’e Eisberge anne Polen!“
„Ja, so banal ist es wohl.“
„Drei Sekunden noch für Sie fürret Schlußwort!“
„Da wo man handeln könnte, schweigt man. Da wo man sein Schicksal in andere Hände legen sollte, wird hyperventiliert! Jetzt Sie, Meister Lampe!“
„Hömma hier, wenn dat perverse Euromeistergeldbeschaffungsdings in Sachen Pöhlerei in diesem Sommer innem Reagenzglas stattfinden tun täte, mir wäret Schalke wie Hertha!“
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Der Reim zum Tag / VI
Huch und hach und gestern schon
Wußt ich von der Sensation
Sah ich’s kommen liebes Kind
Wer was sehen will muß blind
Bleiben oder Worte drehen
Besser nicht in Spiegel sehen
Ängste züchten mit Gerüchten
Besser nicht
Scheißgedicht
Höher Schneller Weiter
Welt versenken heiter
Wissen oder nicht
Im Westen nichts Neu
Geschwollener Bizeps
Oder volle Hosen
Toi toi toi
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Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 5

„Wert über Bord, Wert über Bord!“
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Und also stellte der Löffelträger Herr Kuno von und zu Budnikowski aka Lütten Stan dem bekennenden Kamschatkaner und Weggefährten Archibald Mahler aka Bär vom Brandplatz eine Frage an einem dieser häufigen Tage, da es vom Himmel herab grau und trostlos dräute, feucht, windig, die Stimmung herumkellerte, trotz allgemein verbreitetem Schimpansengrinsen und den Fensterredebedürfnissen.
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„Hier, Bär, watt iss uns über Bord gegangen?“
„Einiges!“
„Kriegt man datt noch aussem Wellental gezogen? Und wat iss mit unsere Fähigkeiten in Sachen Wiederbeatmung?“
„Gut, daß Sie keine Wiederbelebung einfordern. Da sähe ich dunkelgrau!“
„Isset so schlimm?“
„Schlimmer!“
„Iss dat getz Stimmungsabhängigkeitswut oder Ergebnis vonne gelassene Nachdenklichkeitsarbeiten?“
„Beides!“
„Hömma hier, kannet sein, dat man Ihnen heute die Wörters und Silben im Einzelnen ausse ehrenwerte Bärennase ziehen muß?“
„Eventuell gewiß!“
„Aber nich dat dat Virus Sie inne Mangel hat!“
„Bin ich Aufrechtgeher?“
„Na immerhin drei Worte und ein Satzzeichen, wat ich hören tun kann! Also, wat schwimmet da inne bewegte See und will sinken hinab?“
„Oho! Man lyriert!“
„Sach wat, Du Heiopei!“
„Die Solidärität! Die Empathie!“
„Aber getz sind doch die Aufrechtgeher auch gerne solidarisch auffe betroffenen Marktplätze! Selbst führende Bayern aus Franken!“
„Allen Göttern sei Dank und den aufwachenden Gehirnen vielleicht. Sonst: Schiller!“
„Hä?“
„Zurück, Du rettest den Freund nicht mehr!“
„Aber datt Gedicht tut doch gut ausgehen!“
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Für den Textunkundigen und die Lyrikfernen hier nur die letzten fünf Strophen der Bürgschaft:
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Der Reim zum Tag / V
»Zurück! du rettest den Freund nicht mehr,
So rette das eigene Leben!
Den Tod erleidet er eben.
Von Stunde zu Stunde gewartet’ er
Mit hoffender Seele der Wiederkehr,
Ihm konnte den mutigen Glauben
Der Hohn des Tyrannen nicht rauben.«
…
»Und ist es zu spät, und kann ich ihm nicht
Ein Retter willkommen erscheinen,
So soll mich der Tod ihm vereinen.
Des rühme der blutge Tyrann sich nicht,
Daß der Freund dem Freunde gebrochen die Pflicht,
Er schlachte der Opfer zweie
Und glaube an Liebe und Treue.«
…
Und die Sonne geht unter, da steht er am Tor
Und sieht das Kreuz schon erhöhet,
Das die Menge gaffend umstehet,
An dem Seile schon zieht man den Freund empor,
Da zertrennt er gewaltig den dichten Chor:
»Mich, Henker!« ruft er, »erwürget!
Da bin ich, für den er gebürget!«
…
Und Erstaunen ergreifet das Volk umher,
In den Armen liegen sich beide
Und weinen für Schmerzen und Freude.
Da sieht man kein Auge tränenleer,
Und zum Könige bringt man die Wundermär,
Der fühlt ein menschliches Rühren,
Läßt schnell vor den Thron sie führen.
…
Und blicket sie lange verwundert an.
Drauf spricht er: »Es ist euch gelungen,
Ihr habt das Herz mir bezwungen,
Und die Treue, sie ist doch kein leerer Wahn,
So nehmet auch mich zum Genossen an,
Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte.«
…..
„Soll ja das Lieblingsgedicht der Germanenchefin sein!“
„Wat heißt dat getz?“
„Der Hoffnungslosigkeit die Hoffnung vor die Füße pfeffern!“
„Dat iss aber anstrengend, woll!“
„So ist es!“
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Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 4

Am Aschermittwoch sei alles vorbei singen so einige
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Mahler und Budnikowski hatten ein paar schlaflose Nächte hinter sich gebracht. Ohne Vorwort und nur um ein paar Fragen an die Aufrechtgeher zu hinterlassen:
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Der Reim zum Tag / IV
Wie soll man es tragen
Mit offenem Kragen
Es paddelt der Flüchtling durch finstere Nacht
Ein Mercedes, sprich Deutschland, in die Fassenacht kracht
Der Bürger der Mitte sich Abendbrot macht
Die Heizung sie blubbert
Ja iss schon halb acht
Klipp Klapp
Man blickt in die Kamera, in Gucci, betroffen
Wir sind doch die Guten
Und schon wieder ersoffen
Zweihundert im Meer
Wo im Sommer wir baden
Warum tut der Herr auf unsere Schulter dies laden
Klipp Klapp
Wir schalten nach Kölle
Und lauthals Hanau
In aller Freundschaft nach Cornwall
Der Mensch bleibt `ne Sau
Rinks oder Lechts ist so leicht zu verwechsern
Corona oder der Merz
Es ist Aschermittwoch
Wer spürt noch sein Herz
Das nicht wächsern
Und mit offenem Kragen
Stellt sich den Fragen
Wie soll man sich tragen
Vorwärts
Nicht nur nach hinten
Ohne die üblichen Finten
Am Aschermittwoch
Sei dann alles vorbei
Denkt man doch
Wer es glaubt
Wird selig
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Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 3

Vom Anspruch auf das GROSSE Gelingen
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Wie ließ schon der z.Z. vernachlässigte Meister Bertolt Brecht einstens singen:
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Der Reim zum Tag / III
Ja, mach nur einen Plan!
Sei nur ein großes Licht!
Und mach dann noch ’nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht schlecht genug.
Doch sein höhres Streben
Ist ein schöner Zug.
Ja, renn nur nach dem Glück
Doch renne nicht zu sehr
Denn alle rennen nach dem Glück
Das Glück rennt hinterher.
Denn für dieses Leben
Ist der Mensch nicht anspruchslos genug.
Drum ist all sein Streben
Nur ein Selbstbetrug.
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Die Herren Mahler und Budnikowski, die endlich mal wieder den Griffel in die Pfoten genommen hatten, versprachen sich vor Tagen noch ins euphorische Antlitz hinein, das man nun dranbleibe, Tag für Tag. Und dann ist plötzlich Karneval, selbst hier in Mittelhessen, was ja so einiges relativiert. Nichtsdestotrotz hat – wir brauchen noch mehr Schuldige in diesen stürmischen Zeiten! – der uneinsichtigte ex – kölsche Feierbolzen Ernst Albert die zwei designierten Geschichtenerzähler auf die Gass’ gezerrt und ließ sie Kamelle und Strüßcher einsammeln. Und da sitzen sie nun mit viereckigem Kopp. Hören wir zu:
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„Mahler? Ein Helau?“
„Budnikowski? Vielleicht aber das Alaaf?“
„Geht auch ein Ho Narro?“
„Und wer soll das alles verzehren?“
„Ich habe keinen Magen mehr!“
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Plötzlich laute Gesänge aus der Küche. Ernst Albert erinnert sich offensichtlich an seine Kindheit. Weit vor BIG KÖLLE. Am alten See. Da grätscht man nicht rein, wenn man zwei Gramm Empathie sein eigen nennt und so beschließen Mahler und Budnikowski bis zum Aschermittwoch zu schweigen. Hören wir auch da mal rein:
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Narro, Narro, siebe siebe,
siebe Narre sind es gsi.
Ho Narro!
Hond de Mueter Kuechle gschtole,
gimmer au
Haberstrau
Suerkrut,
Füllt de Buebe d`Huut us
und de Mädle d`Mäge
und de alte Wieber Pelzkrago.
Ho Narro!
Narro, Narro, Giegeboge,
wa de seesch isch alls verloge!
Narro, Narro Lenzio!
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Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 2

Der Anspruch auf das GROSSE Glück
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Reichtum. Endlich. Den Notwendigkeiten, die nichts anderes sind als in wohlfeile Textbausteine gekleidete Abhängigkeiten, so richtig vor den Koffer scheißen und ab dafür. Oder macht man sich mit kleinen Träumen selbst klein? Hören wir rein:
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„Hömma hier, Mahlerken, wo kommt die ganze Kohle her? Dat iss ein ansehnliches Sümmelein. Da könnten wir doch gepflecht den Klinsmän machen.“
„Na ja, lieber Rübenkopp Budni, erstens will ich nicht nach Kalifornien und zudem sollte man den – wie nannten Sie ihn gestern – Dickmann auch erstmal fragen, wegen Erlaubnis oder Finderlohn und so. Der hatte das Geld bis gestern unter seinem Fell durch die Welt getragen.“
„Sone Fellgeschöpf als Bank? Da iss ja schon der Gedanke daran vonne außerordentliche Schmerzlichkeit. Wie kommt die Ware da rein und wieder raus?“
„Messer, Schere, Nadel, Faden!“
„Und der sacht die ganze Zeit nüscht. Iss der noch in seine anästhesistische Phase? Sitzt da in seine Buddhahaftigkeit und die Kohle aus seine Innereien liecht uns vorre apathischen Nasen herum !“
„Vielleicht hatte er viele Talente!“
„Watt getz?“
„Mit Talenten hat man einst im fernen Ägypten den Bau der Pyramiden und ähnlicher Großbatzprojekte finanziert. Man studiere seinen Asterix.“
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(Aus „Asterix und Kleopatra“ für die weniger Sattelfesten:
Numerobis: “Vor allem gegen den Architekten Pyradonis, meinen Konkurrenten, der mir immer schaden will. Er hat viele Talente!”
Asterix: “Ist er begabt?”
Numerobis: “Nein, er ist reich. Er hat viele Talente Gold. Das ist die Währung, die bei uns gebräuchlich ist.”)
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„Ach so meinen Sie datt, Herr Schlaubär. Da iss sonne Art von Talentschrank im inneren Geweide angelecht und wennet, also dat Talent, anne frische Luft vonne Öffentlichkeit rausplatzen tut, verwandelt et sich in Penunze!“
„Schön wäre es ja. Aber außerdem weise ich darauf hin, da liegen seit bald zwanzig Jahren aus dem Verkehr gezogene Talente rum. Ich befürchte dererlei Talente erfahren heutzutage geringere Wertschätzung.“
„Iss gecheckt, lieber Archibald Mahler, Freund und Moraltankstelle, ich ahne in welche Richtung Ihre Gedankenspiele sich bewegen tun wollen. Et wird weggeschmissen, wo et angebracht wäre über dat Aufheben nachzusinnen.“
„Bingo Dingo. Oder zumindest mal über die mögliche Weiterverwertbarkeit, Reparaturmöglichkeiten und Ähnliches innehalten. Zurück in die Zukunft.“
„Der ‚DeLorean DMC-12’ iss also die Rettung?“
„Quatsch. Metapher. Nachsinnen.“
„Iss trotzdem eine geile Kiste!“
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Stille. Gedankenknirschen. Was tun mit dem ganzen Papier, auf welches Zahlen gedruckt wurde?
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„Hömma Mahler, auch wenn ich dem Erling gerne eine Kapelle errichten tun würde, ich war inne innere Nachdenkimmigration. Vielleicht ist et besser die Umwandlung vonnem Talent in Talente – ich sach mal – mit eine gewisse Tempolimit zu versehen!“
„Löffeldenker Budnikowski, herzlich willkommen im Kreis der Agnostiker. Kein Gott – so er denn existiert – läßt sich mit Zahlen bedrucken. Und knüllen auch noch so viele seiner Emanationen in meinen Taschen herum.“
„Als hätte sone Bärenviech aus Kamschatka Taschen inne nicht vorhandene Beinkleider.“
„So ist es. Dafür danke ich den GROSSEN BÄRENSCHÖPFER. Hätte ich Taschen im Fell, wäre ich ein Känguruh und letzten Monat verbrannt.“
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Der Reim zum Tag / II
Schneeglöckchen, weis’ Röckchen,
Erzähl Kindern vom Schnee
Von der Butter Discountflöckchen
Ins Billighaschee
Es kreuzen die Dampfer
Durch plastene See
Es brennen die Wälder
Verzichten? Ach nee!
Grün sind die Wiesen unter dem Ski
So viele Medaillen hatten wir nie
Erhöhe den Druck, explodierende Knie
Entmachteter Geist, er fragt nicht mal: wie?
Die Gletscher sie kalben tote Geburten
Der Wasserstand steigt, man sollte sich spurten
Doch wie es so ist seit ewiger Zeit
Es lebe die Bequemlichkeit
Dreimal eigener Arsch Alaaf!
Vom Notwendigen und den Angeblichkeiten / 1

Wie lange darf man eigentlich schlafen?
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So isses! Ja! So isses halt! Kann man nichts machen! Da beißt die Maus kein Faden ab. Da gibt es keine zwei Meinungen drüber! Hannemann, geh Du voran, Du hast die größeren Stiefel an. Wenn ich es nicht mache, macht es ein anderer. Erst kommt das Fressen, dann die Moral. Das Böse ist immer und überall! Daß es so kommt? Woher soll man das denn bitte wissen? Und gestorben werden muß!
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Gestorben werden muß. Die Frage aber: Haben die Herren Budnikowski aka Kuno alias Lütten Stan und Mahler aka Bär vom Brandplatz alias Archibaldus Erasmus von Mittelhessen den Erzähllöffel abgegeben? Ist man dahingegangen, wohin auch immer? Keine Lust mehr? The Big Lethargie hat die beiden Dudes in die Lahn gestreut? Sind sie im letzten Tropfen, der das legendäre Faß zum Überlaufen bringt, freudestrahlend ersoffen? Gar an Bitterkeit zerbröselt? Hören wir mal rein:
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„Hömma hier, Mahlerken. Ist dat getz Pottkasten, watt wir machen tun? Und warum sitzen wir anne oder auf eine Grabstätte? Isset Ende angesacht? Und wer iss dat dicke Teil mit Fell da anne rechte Bildrändern? Und Sie können mich mal, also Haaland nennen, woll!“
„Heiland? Heiland zack aber auch!“
„Nee, Haaland. Oder Erling inne alternaive Fersion!“
„Verehrtes Langohr, hat unsere längere Denkpause Sie in Verwirrung kompletter Natur gestürzt? Hat Ihnen der Erlkönig Leid angetan?“
„Ach ja, iss eine eventuelle Möglichkeit, dat et Virus wieder nach mich griff inne vernebelten Nacht, mon Bär!“
„Aber bitte nicht die Pöhlerei! Mein Gott! Der junge Hengst aus Norwegen ist drei Stockwerke hoch, zwei Etagen breit und hat den Motor eines Traktoren. So ziemlich genau der Gegenentwurf zu Ihro Filigranität, die ich übrigens sehr schätze, steht sie doch im Gegensatz zu Ihrer geistigen Wehrhaftigkeit.“
„Geistesbär, lasset et stecken mit die Komplimentiererei. Wat iss getz mit dem Fellklops an unsere rechte Seite?“
„Nun, so klar bin ich nach dem sehr langen Winterschlaf in der Bärenbirne auch noch nicht, aber kurz bevor ich in Ohnmacht fiel und mich der Komatosität hingab, meine ich mich zu erinnern, wir waren mit Meister Ernst Albert oben bei den Fischbrötchen, den Möwen und dem Wind!“
„Tun wir getz schon inne letzte Kiste liegen oder noch rumträumen tun?“
„Vom Rum träumen?“
„Gewiß nich vom Ruhm. Iss getz Frühlinks oder nich?“
„Wenn ich das wüßte, lieber Rammelkuno!“
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Soweit unser Pottkasten zum Lesen. Der Bär am rechten Rand schweigt. Er ist Geheimnisträger. Das ist ganz schön was wert. Und in dem Fall auch notwendig.
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Der Reim zum Tag / I
Es lag ein Strauß zu seinen Füßen
Der Besenstiel fuhr ihm ins Kreuz
Hob wer die Blumen auf und tat sie gießen
Mit Tränen grokodielig in sein Tempo: Großer SCHNEUZ
Es knirschen Scherben vom hektischen Getrappel fein zermahlen
Zerknüllte Rechnungen und keiner will bezahlen
Der Ball er liegt im Tor
Nicht schon wieder Weimar wie zuvor
Mit Blick nur in die eigne Unterhose
Kauft Persil
Und einen Schein für jedes Schwein
Wir werden alle unschuldig sein
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