Beitrags-Archiv für die Kategory 'Musentempel'

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 19 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL IV)

Donnerstag, 12. Mai 2011 23:54

astra

Liebe Leeseher – Pardon – Leser und Frauen!

Sie müssen sich das so vorstellen. Wer hinschaut, würde gerne mal was sehen. Es wird ständig hingeschaut. So ist das nicht. Seit Beginn dieser Woche zwischen 10 und 13 Stunden am Tag. Es wird hingesehen, auf daß diejenigen welche, weshalb man was sehen sollte, die zuschauenden Aufrechtgeher nennt man sie, dann etwas sehen. Falsch! Eben nicht IRGENDETWAS, sondern das, was man sich denkt, daß dies dann auch so aussieht, wie es aussehen soll. Und nicht – Nieder mit der zeitgenössischen Beliebigkeit aka Faulheit aka Coverwut! -  IRGENDETWAS oder WIRD SCHON! Hinschauen braucht Zeit. Bis man oder bär auch was sieht, noch soviel mehr Zeit. Die kriegen die, die zusehen müssen, damit die anderen dann zuschauen, aber nicht. Die Besitzer des Musentempels wollen zwar, daß viele zuschauen, aber sie sehen nicht, daß es die Zeit und so weiter, sondern hören nur das Klingeln der Börsen. Können sie aber nichts für. Oder doch? Wehren sie sich nicht gegen die, welche rein gar nichts sehen, aber gerne zuschauen, ohne zu zahlen? Gegen ihre eigene tiefe Müdigkeit? Sehen Sie? Heute abend haben die singenden, tanzenden, sprechenden und dabei umbauenden Aufrechtgeher in dem kleinen Musentempel im Heckerland ihre Gehirne von innen nach außen gekehrt und festgestellt, daß nichts mehr reingeht. Ich wiederum, sehender Bär, finde aber, daß noch unwahrscheinlich viel rauskommt. Dann gab es ASTRA. Das ist das beste Bier der Welt. Sagt Ernst Albert. Hat er recht. Riecht gut. Bären trinken nicht. Riechen reicht. Und alles verschwimmt. Leicht. Aber man sieht immer noch. Dasselbe? Dasselbe! Die Unschärfe befällt lediglich die Ränder. Aber spinnen tun die schon, die Aufrechtgeher. Die Aufrechtgeher hier im Musentempel. Weia! Weia! “Entschuldigung! Verzeihung! Bitte! Keks! Berwick – upon – Tweed! Die Zeitung, die Zeitung, die Abendzeitung! Hingland! Hunited Hingdem!” Draußen ist es kühler geworden, aber die Kinder der gruenwaehlenden Aufrechtgeher rennen halbnackt durch die erleuchtete Nacht im Heckerland und lallen sich ihre Fähigkeit zu sehen aus dem Kleinhirn. Aber ein guter Mensch ist seit heute König im Heckerland und den angrenzenden Gebieten. Der wird es schon dichten und richten. Hoffentlich gibt er den Aufrechtgehern im Musentempel mehr Geld. Die haben es verdient. Fünfundsiebzigstundenwoche! Und koin Benz! Und koine Maschine, gell! Dig it! Entschuldigen Sie bitte meine kurze Solidaritätskundgebung! Jetzt bin ich fast müde vom Lachen, Hirnen und Schauen, damit andere was sehen. Aber wie soll man das Bett finden, wenn der ehrenwerte Herr Ernst Albert in die Tasten dengelt. Ruhe jetzt! Gute Nacht!

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

Thema: Im Heckerland, Musentempel | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 18 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL III)

Mittwoch, 11. Mai 2011 23:28

huete

Liebe Leser allerlei Geschlechts!

Da ist einer. Der ist immer nur einer. Halt, das versteht wieder nur ein Bär. Also: Einer der Aufrechtgeher im momentanen Musentempel ist immer der Eine mit einer Jacke und einer Hose, vielleicht mal ein Mantel, mal braun, mal schwarz. Den Hut hätte ich fast vergessen. Einer von vorne bis hinten. Also vom Anfang bis da wo es aufhört. Dann ist die weibliche Aufrechtgeherin. Die ist mehrmals. Dreimal glaube ich. Mal mit Mantel und dann tot, dann mit Pelz am Kragen, dann mit Gummistiefeln und bringt einen um, der ihr Mann ist und dann wieder mit dem Pelz am Kragen und Handschellen auch und am Ende so, huch, das darf ich hier nicht verraten. Hat Ernst Albert gesagt. Hat er wohl recht. Sonst kauft keiner Karten, weil er schon alles weiß. Musentempel muß aber Geld kosten. Man muß ja auch was essen. Und dann sind noch zwei da, die so viele sind, daß sie manchmal selbst gar nicht mehr wissen, wie sie eigentlich heißen. Ernie oder Bert? Marie oder John? Pilot oder Norman? Polizeichef oder Mrs Garrigle? Stöckelschuhe oder Trillerpfeife? Rechts ab, links oder gar nicht? Wo liegt das Messer? Dann setzen sie sich einen Hut auf oder eine Mütze und wissen wieder, wer sie sind oder besser: wer sie sein sollen werden. Dann tragen sie ständig Gegenstände von rechts nach links oder zurück und tanzen und singen und machen Faxen. Aber ganz ernste Faxen. Das gefällt mir. Das Ernste in den Faxen. Weil die Faxen sich nicht gegenseitig auf die Schenkel klopfen. Außer wenn Ernst Albert sagt, das einer derjenigen, der manchmal nicht mehr weiß, wer er jetzt ist, weil er so viele sein muß, dem Einen, der nur einer ist, ordentlich auf die Oberschenkel haut und dann „Gell!“ sagt. Da muß ich immer lachen. Aber so richtig erklären kann ich noch nicht warum. Und ganz begreifen, was ich da sehe, auch noch nicht. Aber heute schon mehr als gestern. Gesehen, meine ich. Und dann heute gen Abend sprang der kleinste der Aufrechtgeher im Musentempel ans Kletterseil, schwang über die Bühne und behauptete ein Pilot zu sein. Und ich hab es ihm geglaubt. Tja. Das versteht jetzt wahrscheinlich keiner. Aber Musentempel ist halt so. Da muß man sich eben anschauen. Erzählen hilft da nicht. Und die haben so viele Kleiderständer und die sind voll. Da sitze ich gerne und rieche den Staub und die vielen Geschichten. Und denke mir, huch, vielleicht bin ich tatsächlich schon ein älterer Bär. Muß ich mal wieder drüber nachdenken. Aber erst zu Hause. Hier muß noch weiter geschaut werden. Morgen wieder. Jetzt bin ich müde. Heute hat es ein wenigstens geregnet. Das gefällt mir noch mehr als Musentempel schauen. Die Tage sind da manchmal doch sehr lang, dunkel, lang und im Keller. Aber dann kommst Du raus und die Straßen funkeln naß. Schön! Danach kann man auch mal ins Bett.

Gute Nacht!

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

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AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 17 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL II)

Dienstag, 10. Mai 2011 23:55

berge

Liebe Leser! (Hab ich gestern falsch gemacht wegen dem anderen Geschlecht, welches es ja auch bei uns Bären geben soll, was ich aber noch nicht so ganz rausgefunden habe, aber auch das wird noch! Huch! Warum läuft mir plötzlich ein Schauer über den Pelz? Zurück zum Thema!)

Genauer hinschauen wollte ich heute. Um mir ein Bild zu machen. Welches Bild? Mein Bild! Welches meiner Bilder? Das Bild im Kopf! Welches der Bilder im Kopf? Aus meinem Kopf heraus? In meinen Kopf hinein? Klischees? Erwartungen? Dritthandwissen a la carte? Weia! Mein Spiegelbild? Was soll man da schon sehn? Naja! In Ordnung, prinzipiell auch ein Bild. Das Spiegelbild! Zurück zum Bild, das dann die Anderen sehen sollen. Die Anderen, das sind die Aufrechtgeher, die zur Zeit nicht Tag und Nacht im Musentempel rumtappern. Die Anderen kommen später und gucken. Das Bild! Jenes Bild, welches es noch nicht gibt. Bald wird es da sein, das Bild. Nur welches? Und dann: Wer hat`s gemalt? Befinden sich mehr als zwei Aufrechtgeher im Raum: jeder der Anwesenden. Scheint mir so. Kann ich mich auch täuschen. Ich schaue ja gerne aus dem Fenster. Blöd nur, wenn eine Jalousie davor hängt! Die Aufrechtgeher hier inklusive Herr Ernst Albert haben ganz andere Probleme. Die haben kein Fenster, aber ein Jalousie. Und dann wissen sie nicht, wohin sie die Jalousie hängen wollen. Einen Bären wundert das nicht. Vor allem einen Bären, der seit Aschermittwoch letzten Jahres aus dem Fenster in die Welt schaut. Den wundert das nicht. Wäre da die ganze Zeit die Jalousie gewesen, hätte er nichts gesehen. Und wenn wir Bären Winterschlaf machen – sei es in Alaska oder auf Kamtschatka – ist es dunkel. Da braucht man keine Jalousie. Vielleicht so Knute, die sich zu lange mit Aufrechtgehern gemein gemacht haben, die brauchen eine Jalousie. Mal nachdenken. Wenn Ernst Albert nachdenkt, kann er ganz schön doof aussehen. So wie ich, wenn ich in den Spiegel schaue. Tu ich aber meistens nicht. In Ordnung, manchmal verwechsele auch ich einen Spiegel mit einem Fenster. Oder wenn Fenster von außen sehr schmutzig sind, dann werden sie zu Spiegeln. Dann kann man sie aber auch öffnen. Die Fenster. Oder die Augen. Sagen die Aufrechtgeher: Augen Spiegel Seele. Ist doch Kokolores. Guck ich ins Auge des Gegenüber ist – im besten Fall – das was Seele sein mag dahinter. Hinter dem Auge und in den Eingeweiden. Wie soll sich da was spiegeln? Ah, ich hab`s! Was sich spiegelt: meine Erwartung. Der Andere schaut mich an. Kann man nicht immer ab. Weia! Muß ich halt weiter feste hinschauen morgen. Gibt aber auch wieder was zu lachen! Jetzt bin ich müde. Ist aber auch heiß hier. Im Heckerland. Da wo sie grade Bilder aushecken. Welches Bild? Lassen wir das. Der Mond nimmt zu. Hat keine Bedeutung. Iss aber so!

Gute Nacht!

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz, z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

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AUF MEINEM BALKON IN DER WIEHRE 16 (HEUTE MAL IM MUSENTEMPEL I)

Montag, 9. Mai 2011 23:59

kantine

Lieber Leser,

man muß sich das vielleicht so vorstellen. Da ist Gerümpel und Durcheinander. Gerümpel von Dingen und Durcheinander vom Denken. Aber wiederum auch sehr viele gerümpelige Gedanken und Dinge, die so etwas von durcheinander liegen, daß sie darüber vergessen, wie sie eigentlich heißen. Und dann sind da Aufrechtgeher. Die sprechen etwas anders als der gemeine Aufrechtgeher, den man so auf der Strasse trifft. Und sie sagen etwas und haben es schon wieder vergessen, was sie sagen sollen, wenn sie es dann sagen oder wissen es noch nicht, weil der eine Aufrechtgeher, den ich kenne und der Ernst Albert heißt und mich heute mitgenommen hat zu seiner Arbeit im Musentempel, den armen anderen Aufrechtgehern sagt, daß das was sie sagen, eigentlich anders heißen muß und außerdem sollen sie alle nach links gucken, dazu die englische Nationalhymne singen und Charleston tanzen. Ganz schön nervig für die, die da was sagen sollen und es schon wieder vergessen haben oder es noch gar nicht wissen aus allerlei Gründen. Von den Gründen wiederum will Herr Albert nichts wissen. Scheint mir. Dann wird wieder gelacht. Einer der Aufrechtgeher macht Geräusche. Autos. Käuze. Hupen. Züge. Wind. Stahl. Brücke. Ja, man kann das Geräusch einer Brücke machen, über die ein Zug fährt. Gut nicht alle können das, aber der eine Aufrechtgeher macht das. Und der Musentempel in dem ich heute sitze ist gar kein Musentempel, sondern eine alte staubige Garage oder Lagerhütte und Zeugs liegt rum und vor das Fenster hat ein Kater markiert, aber die Aufrechtgeher stört das nicht, sie tun so als sei hier ein Bauernhaus oder ein Auto oder ein Brücke mit Geräuschen oder alles Mögliche. Und jetzt Musik. Es wird gesungen und auf die alten Koffer getrommelt. Ernst Albert muß aber auch an allem rumkritteln. Kann der die mal machen lassen? Offensichtlich nicht. Gut, ich gebe zu, jetzt singen sie auch schön. Vielleicht sogar ein bißchen schöner als zuvor. Aha, man lacht. Puuh! Also ich denke ja immer, so die Aufrechtgeher, die ich sonst auf der Strasse sehe und belausche, die wären jetzt schon ein wenig mehr beleidigter, wenn man ständig an ihnen rumnölt. Und dann sagt der eine mit dem Hut: „Aber das Verrückte ist – du machst weiter! Du hast zwar keine Ahnung, was eigentlich passiert.“ Und das Gerümpel und die Gedanken liegen immer noch herum. Morgen muß ich mal genauer hinschauen. Jetzt bin müde. Staubig und verwirrend ist es hier, aber besser als immer nur vom Balkon zu schauen. Sommer im badischen Lenz hin oder her.

Gute Nacht dann auch Ihnen. Oder hieß es exakt: Dann auch Ihnen Gute Nacht?

Ihr Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz, z.Z. auf einer Probebühne im Heckerland

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WIE ARCHIBALD BESCHLIESST DIESES JAHR EIN DURCHREISENDER ZU SEIN

Freitag, 25. März 2011 17:15

TFTW9

(Der folgende Text muß atmen. Jedem Inszenator, der diese Worte irgendwann mal auf die Bühne stellen will, sei geraten und befohlen Luft zwischen den Sätzen zu lassen. Stille. Schweigen. Atmerei. Gedenke. Der Autor wünscht sich eine Dauer von etwa dreiundsiebzig Minuten für den nun folgenden Dialog. Den Dialog können zwischen drei und siebzehn Personen führen. Nur die Dauer wäre wichtig. Dreiundsiebzig Minuten eben. Kann aber auch was mehr sein.)

„Herr Mahler?“

„Herr Mahler?“

„Herr Mahler?“

„Entschuldigung, Herr Mahler?“

„Ja?“

„Herr Mahler?“

„Nein?“

„Und warum?“

„Ich esse gerade!“

„Guten Appetit!“

„Ja!“

„Wollten Sie heute nicht eigentlich?“

„Nein!“

„Was sagen?“

„Ich esse.“

„Trockenes Zeugs?“

„Mein Körper! Mein Darm! Mein Sie wissen schon!“

„Das sehen wir!“

„Sehen Sie!“

„Nur weil eben!“

„Man kann ihn ja auch mal in Ruhe lassen!“

„Wen?“

„Den!“

„Mich?“

„Nein, Dich!“

„Depp!“

„Gehen Sie bitte weiter, hier ißt ein Bär!“

„Quatsch!“

„Wieso?“

„Hier ist ein Bär!“

„Sag ich doch!“

„Ich könnte einen Witz erzählen!“

„Na endlich!“

„Ich aber nicht!“

„Herr Mahler?“

„Also!“

„Ruhe! Jetzt kommt der Witz!“

„Herr Mahler?“

„Ich erzähle keinen Witz!“

„Dann erzähle ich jetzt einen Witz!“

„Also?“

„Sitzen zwei Bären auf einer Bank über Dorlar und schauen ins Tal. Eine Stunde rum. Kommt einer. Wahrscheinlich ein Aufrechtgeher. Setzt sich zu den Bären. Wieder eine Stunde. Sagt dann: ‚Ach!’ und geht. Noch mal eine Stunde. Dann sagt der eine Bär zum anderen: ‚So ein Schwätzer aber auch.’ Fertig! “

„Das war der Witz?“

„Meinetwegen können Sie jetzt lachen!“

„Nicht wirklich?“

„Herr Mahler?“

„Ich erzähle keine Witze!“

„Morgen?“

„Ist Samstag!“

„Tschüß!“

„Ich wäre dann auch mal.“

„Kleine Königstiger?“

„Wo sind sie denn jetzt alle?“

„Auf Wiedersehen, Herr Mahler!“

„Jetzt wollte ich noch was sagen!“

„Machs gut, Bär.“

„Wieso haben es alle so eilig? Keiner hört zu. Das ist gut. Sehr gut. Sternchengut. Ich konzentriere mich. Also lieber Waldrand, liebe Aue, liebe Äcker, liebe Bäume, liebe Pneus, liebe Wintersaat, liebe Burgruinen, lieber Handkäs von Atzbach, liebe Ameisen und Wolken über Kinzenbach: ich sag jetzt mal was. Nämlich, daß ich beschlossen habe dieses Jahr ein Durchreisender zu sein!“

(Ein Bär sitzt im Baum und ißt so vor sich hin. Manchmal kaut er. Der Wind, der den Waldrand beweht ist weiterhin milde. Das fördert die Verdauung. Morgen ist Samstag. Ein Rabe verliert zwei Federn.)

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DAS HAUS RUNTERBRENNEN. HUNDERTPROZENT GETRÄNKE. STRASSENHAUSTRAURIGLIED.

Sonntag, 24. Oktober 2010 15:29

premiere

„Herr Mahler?“ (Stille. Schnarchen. Stille.) „Herr Mahler? Der fällt mir noch vom Hocker. Herr Mahler, kruzitürken!“

(Man erwacht.) „Ähem?“

„Müssten die Koffer nicht schon längst gepackt sein?“

„Da sagen Sie was! Was sagen Sie da? Ach ja! Sicher!“

„Sicher scheint mir bei Ihnen heute nur das Licher, wenn ich mir als angehender Mittelhessenpatriot diesen Kalauer erlauben darf!“

„Nun gut, bester Mister Holtby. Das Haus brannte gestern und man löscht, wo man kann!“

„Sie fallen! Haltung, Herr Mahler! Haltung und fassen Sie sich!“

„Hören Sie das Lied!“

„Der alte und verehrte Ire?“

„Wer sonst?“

„Nicht zu überhören!“

„Hundertprozent!“

„Sicher! Ich mahne lediglich ein zweites Mal. Der Koffer! Die See! Etezeh!“

„Sie haben recht.“

„Bewegung!“

„Ich erwachte des Morgens und gab mir dann ein Bier!“

„Wie meinen?“

„Strassenhaustrauriglied!“

„Von den TÜREN?“

„Von den TÜREN!“

„Na dann halten Sie Ihre Augen auf der Straße und die Hände am Lenkrad!“

„Das macht der Lokführer!“

„Da bin ich aber froh. Hauen Sie schon ab. Ich muß ans Radio. Der BVB!“

„Hömma?“

„Hömma!“

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DAS SCHWERE HERZ DES BÄREN ERLÖST DER RUF DER SEE

Samstag, 23. Oktober 2010 14:40

marlene2

So war es passiert. Der Bär war wieder in Liebe gefallen. Eigentlich wollte er es nicht. Aber was sollte er tun? Ihm war nicht zu helfen. Was dann geschieht, dies wissen wir alle. Das klare Denken hat ein Ende und es wird unablässig und im Kreise herum gegrübelt. Die eine Frage nur. „Warum bin ich kein Genie?“ Denn soviel hatte Archibald Mahler, Bär ins Herzensnot, begriffen: dieses Aufrechtgeherweib umgab sich gerne mit Genies, die zwar inzwischen alle tot waren, aber ein Genie mußte man aus Prinzip schon sein, wenn man länger in ihrer Nähe bleiben wollte. Oder verdammt gut Klavier spielen und den Boden wischen können, wie der Mann mit den angeklebten Haaren. Damit konnte der Bär nicht dienen, aber gescheit in die Welt schauen und davon berichten. Ob das aber reicht? Er blieb einfach mal neben dem alten Foto sitzen und staunte. Und schmachtete auch etwas. Das Foto ließ ihn gewähren. Dann schob sich die schimpfende alte Frau wieder über die Bühne und sah der Frau aus dem Buch immer ähnlicher und sang und schimpfte und sang und war traurig und wütend und sang. Und Archibald begriff langsam, daß die Frau aus dem Buch gar nicht mehr lebt und die schimpfende Frau so eine Art Stellvertreterin der Erinnerung war, aber gar nicht die Kopie der toten Frau, sondern etwas ganz eigenes, kein Abziehbild, sondern ein Echo von längst Vergangenem. Und dann sagte Ernst Albert, daß jetzt Schluß sei mit dem Rumgespiele und ein Aufrechtgeher kam und küßte die schimpfende Frau und der war ihr Mann. Und da war Archibald dann etwas verwirrt, alle Männer wären tot, hatte sie doch immer gesagt und jetzt das. Die Musentempelei barg offensichtlich noch etliche Geheimnisse, die es zu erforschen galt. Er brauchte Hilfe. Herr Albert?

Mit Herrn Ernst Albert war nun aber rein gar nichts anzufangen. Er hatte noch mal rumgemoppert und ein paar letzte Anweisungen gegeben und dann fiel er in ein Bierglas und in ein kleines Loch der Traurigkeit. Seine Arbeit war getan und jetzt sollten die schimpfende Frau, der Mann mit dem schwarzen Kasten und alle anderen, die da rumwuselten, das Schiff selber übers Meer der Unwägbarkeiten, Hoffnungen und Ungewißheiten steuern. Zeit zu gehen war es und dies fällt nun manchmal schwer, vor allem wenn es notwendig ist. Also drehte sich Herr Albert heute im Kreis. Selbst die wunderbare Eva Pelagia ließ ihren Herrn Albert vor sich hinbrutteln und – bröseln. Dann kann keiner helfen und morgen – nach der Premiere – ist es dann auch vorbei. Und wie Archibald so an die Frau seines Chefs dachte, merkte er, daß es vollkommen blödsinnig gewesen war, sich neu zu verlieben. Er war es schön längst. Wer sich so um ein abbes Bein kümmern kann! Und um Heidelbeermarmelade! Und den Lütten Stan hat sie auch in die Höhle mitgebracht! Also! Aber weil das Verliebtsein an und für sich ein kostbarer Zustand ist, ließ er sein Herz noch ein paar Minuten die sinnlose Schwere genießen und seine Bärenaugen saugten sich an diesem herrlichen Antlitz fest.

Und dann füllte sich das einsame Zimmer der schimpfenden Frau. Stimmengewirr. Gelache. Umarmungen. Ein Fieber köchelte vor und hinter den Kulissen. Lampen an und aus. Gerenne. Geschenke. Die Aufrechtgeher umarmten sich und spuckten sich gegenseitig auf den Rücken und riefen immer wieder: „TEUTEUTEU!“ Was das jetzt wieder soll? Die Luft wurde etwas dick und stickig und man starrte gebannt auf den schwarzen Kasten und das falsche Fenster im Zimmer ohne Fenster. Hinter den Wänden des Zimmers wurde die Luft elektrisch. Der Mann mit den angeklebten Haaren wischte noch mal den Boden des Zimmers, obwohl der schon total sauber war. Warum? Ernst Albert packte seinen Bären. „Komm, Archibald, wir hauen ab!“ „Wohin?“ „Das Meer will Dich sehen.“ „Auweia! So kurz vor dem Winterschlaf?“ „Und es gibt Sprotten ohne Ende!“ „Nein?“ „Und ob!“ „Dann mann tau und Leinen los, Käptn!“ „Ahoi!“

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DER MANN MIT DEN ANGEKLEBTEN HAAREN PASST AUF DIE ALTE FRAU AUF

Freitag, 22. Oktober 2010 12:48

marlene1a

Dann war Pause im Musentempel. Archibald guckte aus dem Tor heraus, auf das er bis gestern immer nur drauf geschaut hatte. Ein wenig stolz war er schon. In einem richtigen, kleinen Musentempel unbehelligt sitzen zu dürfen, umsonst auch noch und in die draußige Welt zu blicken! Ein Musentempelbär! Gibt es nicht so oft. Ganz vorsichtig formten Archibalds Lippen das Wort „Alleinstellungsmerkmal“, um es im selben Moment wieder zu verwerfen. Wieder so ein Aufrechtgeherschmonzes. Das einzig Alleinige an ihm war, daß er bemerkte, daß er im Moment tatsächlich allein in diesem Raum mit dem falschen Fenster war. Die schimpfende Frau und der Mann vom schwarzen Kasten rauchten und der Rest tratschte und rödelte hinter den Kulissen herum. Der schwarze Kasten, aus dem die Musik kam, der interessierte den Bären. Und da saß er nun auf diesen beweglichen weißen und schwarzen Stäben. Die Stäbe gaben unter seinem Gewicht nach und Musik quoll aus dem Kasten. Etwas unorganisiert, etwas schräg, aber – Pöter hoch, Pöter runter – durchaus rhythmisch. Der Arsch eines Bären ist nun mal kein Artur Rubinstein.

‚Marlene’! Das stand auf dem großen Buch, welches anstelle von Noten auf dem schwarzen Kasten mit dem Namen Bechstein stand. Vorsichtig schlug Archibald das schwere Buch auf und war im selben Moment versunken. Versunken im aufregenden, turbulenten, tragischen, kämpferischen und wilden Leben dieser Frau, die wohl Marlene hieß und von der das Buch erzählte. Und Fotos sah er. Fotos ohne Ende. Fotos aus einer Zeit, als die Welt der Aufrechtgeher anscheinend noch schwarz-weiß war. Und im Zentrum all der Bilder immer diese strahlende Frau, und die Männer standen um sie rum und umschwirrten sie. „Wie Motten eine Glühbirne!“ Das schoß dem Bären durch den Kopf. Diese Frau gefiel ihm. Sein Bärenherz pochte schneller als gewöhnlich, denn für alle Arten von ganz besonderer Schönheit, sind Bären ganz besonders empfänglich. Sei es jetzt ein schöner Lachs, fallende Blätter, ein glitzender Fluß im Sommerlicht oder eine Frau mit solchen Augen. Mit Augen, die die Kameras, welche sie zu Tode fotographiert hatten, aufzufressen schienen. Und ihm fiel auf, daß die alte schimpfende Frau mit dem rollenden Gestell der Frau aus dem Buch in manchen Momenten sehr, sehr ähnlich sah. Und das falsche Fenster? Und der Stuhl mit den zwei großen Rädern rechts und links? Was hatte das alles zu bedeuten?

Die Aufrechtgeher und auch Herr Ernst Albert hatten ihre Pause beendet und jetzt sollte gesungen werden. Archibald räumte seinen Platz. Der blonde Mann mit den gelb-weißen Schuhen hatte sich inzwischen die Haare mit irgendeiner Paste an seinen Kopf geklebt. Er sah ganz anders aus. Er setzte sich an den schwarzen Kasten und holte – im Gegensatz zu Archibalds Pöter – richtig schöne Musik aus den weißen und schwarzen Holzstäben. Die Frau sang. Und egal was und wie sie sang, der Mann mit den angeklebten Haaren paßte immer auf, daß die Musik an dem, was die Frau sang dran blieb und das sich alles wunderbar zusammenfügte, im Ohr und im Herzen des zuhörenden Bären und auch der Anderen. Und dann machten sie zusammen ein Lied, wo der Bär nur die Hälfte verstand, weil die Frau in fremden Zungen sang. Denn auch wenn Archibald massenhaft Verwandte in Nordwyoming oder Kamschatka hat, des Englischen oder des Russischen ist er nicht mächtig. Und in Paris gibt es Bären bestenfalls im Jardin zoologique und an seine eingesperrten Genossen und Knuts möchte er gar nicht erinnert werden. Aber schön war dieses Lied trotzdem. Aber voller Schmerz. Und so wehmütig. Und für eine gewisse Wehmut ist ein Bär, der sich innerlich auf den bevorstehenden Winterschlaf vorbereitet, durchaus anfällig. Archibald setzte sich neben Ernst Albert und fragte, ob er ihm mal – nur ganz kurz – ein Tempotaschentuch ausleihen könnte.

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EINE ALTE FRAU SCHIMPFT, SINGT LIEDER UND DIE GRÜNE LAMPE IST TOLL

Donnerstag, 21. Oktober 2010 13:20

marlene1

Als wirklichen Profi im Musengewerbe würde sich Archibald Mahler, Bär der heute mal die Strassenseite gewechselt hatte, nicht bezeichnen. Aber etwas Erfahrung in der Darstellerei und anderen Musentempelaufgaben hatte er doch schon gesammelt, als er diesen Sommer zusammen mit Herrn von Lippstadt-Budnikowski (seit neuestem Mister Holtby genannt) unten am Lausebacher See die Sommerseespiele auf die wackligen Bretter gestellt hatte. Nach der Premiere jedoch war er sich recht sicher, daß es für einen Bären, der so gestrickt war wie er und dessen Lieblingsbeschäftigung das aus dem Fenster schauen und das über die Welt nachdenken ist, nicht zu vergessen der regelmäßige und konzentrierte Verzehr von Thunfischpizza, Heidelbeermarmelade und Honigkuchen, nur bedingt ratsam ist, in der doch recht hektischen und nervenaufreibenden Theaterwelt sein Glück zu suchen. Doch mit einem gewissen Abstand und der rosaroten Brille der verzückten Rückschau auf der empfindlichen Bärennase? Na ja, vielleicht doch.

Er hatte von seinem Fensterplatz im Hause gegenüber schon öfters mal interessiert auf dieses große Eisentor auf der anderen Strassenseite geblickt. Manchmal öffnete sich das Tor, rauchende Aufrechtgeher standen davor, seltsame Möbelstücke würden rein und raus getragen, gedämpftes, manchmal buntes Licht drang aus dem großen Raum hinter dem Tor und das am hellichten Tage. „Die sperren sich selber in einen fensterlosen Raum, die Zweibeiner und haben auch noch Spaß dabei! Seltsam!“ Gut, um einen ordentlichen Winterschlaf hinzulegen, ist das schon vernünftig sich eine fensterlose, dunkle Höhle zu suchen. Aber einfach so und sogar, wenn die Sonne scheint? Ganz schön dämlich. Nichtsdestotrotz, wunderfitzig wie der Bär nun mal war, das würde er doch gerne wissen, was hinter diesen Türen vor sich ging. Manchmal vernahm er leise Musik, Pistolenschüße, gerne auch mal wildes Gefluche und viel und gerne gelacht wurde in der Finsternis auf der anderen Seite seiner Straße offensichtlich auch. Und nun stand auch noch sein Herr und Meister, der ehrenwerte Ernst Albert seit ein paar Wochen fast jeden Tag morgens wie abends vor diesem Tor, um dann regelmäßig in der Zauberhöhle zu verschwinden. Und spät abends kam er heim und summte ein Lied. Jeden Tag ein anderes.

Jetzt also saß Archibald in der Höhle, ein großes Fenster, das gar kein Fenster war, aber wie ein Fenster aussah, leuchtete in bunten Farben, in Farben, die es draußen vor der Türe und hinter richtigen Fenstern gar nicht gibt, aber trotzdem waren es schöne Farben und der Bär guckte gerne hin, fragte sich aber trotzdem, warum die Aufrechtgeher nicht einfach einen großen Hammer nähmen und ein richtiges Fenster in die Wände dieser großen Höhle hackten. Dann müßten auch diese großen Lampen nicht immer brennen. Doch bevor er diesem Gedanken weiter nachgehen konnte – Oh diese hektischen Aufrechtgeher! – kam eine ältere Frau auf die Bühne und hielt sich an einem Eisenteil mit Rädern fest, wohl damit sie nicht umfällt, und schimpfte. Und sie sah aus, als ob sie nicht ganz gesund sei, und Archibald dachte, die wäre auch besser im Bett geblieben und hätte sich auskuriert, anstatt in einer Höhle mit falschem Fenster rumzuschimpfen. Und dann stellte sie das Rollding in die Ecke und sang ein Lied. Genau das Lied, das Ernst Albert, gestern abend als er heim kam, vor sich hergesungen hatte. Nur sang die Frau, die jetzt plötzlich ganz gesund war, das Lied viel besser! Und auf dem Tisch, wo sie saß, brannte diese Lampe. „Die will ich haben!“ Die Lampe, nicht die Frau. Weil, vor der hatte Archibald nämlich etwas Schiß, genau so wie der blonde Mann mit den gelb-weißen Schuhen, der ab und zu Musik machte, an dem riesigen schwarzen Kasten saß, wo die Musik rauskam und dort sitzend von der Frau ausgeschimpft wurde, trotzdem aber immer freundlich blieb und keine falschen Noten spielte. „Komischer Vogel!“ Das dachte der Bär.

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Blick zurück / Es geht voran / Ein Schrottplatz

Montag, 6. September 2010 20:51

nachbetrachtung2

(Das ist dann schon alles aufregend. Immerhin ist Herr Ernst Albert richtiger Schauspieler und Regisseur, zwar nur in der tiefsten Provinz, aber – nun gut! Und jetzt steht er vor dem Bären, um zu gratulieren. Oder zu kritisieren? Aber als erstes überreicht Eva Pelagia, die teure Gefährtin, die Premierengeschenke. Karotten, noch mal Karotten, Honig, Löwenzahn und eingelegten Lachs. Opulent! Verlegenes Schweigen. Kritik bleibt aus. Lobendes Grinsen! Sehr schön! Ein Stück deutsche Theatergeschichte in den Sack gehauen. Gut so! Dann wird zum Aufbruch gemahnt. Es regnet. Der Bär und der Lütte Stan bitten darum, noch ein paar Minütchen nachzuspüren. Genehmigt.)

„Herr Mahler, wenn ich Sie was fragen dürfte! Oder Dich?“

„Bester Herr von Lippstadt-Budnikowski, bleiben wir beim Formalen! Doch fragen Sie!“

„Und jetzt?“

„Was?“

„Zufrieden?“

„Ich denke, das weiß man erst später!“

„Komisch, gell? Plötzlich ist es vorbei, wie an einem vorbeigerast. Und man war so aufgeregt und dann klappt es doch. Irgendwie!“

„Ja! Ein anderer Zustand. Aber sonst eben auch Arbeit!“

„Da sagen Sie was. Ich habe beinahe den Projektor kaputt gemacht und habe lauter blaue Flecken. Vom Stolpern!“

„Ich dachte schon vom Denken!“

„Müssen Sie eigentlich immer so garstig sein?“

„Bin ich das?“

„Passen Sie bloß auf, daß ich Sie nicht küsse!“

„Da seien alle Musen vor.“

„Ha! Reingefallen. War’n Witz. Äh, die eigentliche Frage!“

„Raus damit!“

„Sind Sie jetzt eigentlich kompletter?“

„Wieso?“

„Na ja, ‚ein Möchtegernheld zieht aus, verliert sich, findet das Unerwartete und kehrt zurück als kompletter Bär!’ So hieß es doch am Anfang!“

„Glauben Sie nicht jeden Quatsch! Wir sind losgelaufen und dann irgendwo angekommen!“

„Und jetzt!“

„Jetzt geht es weiter!“

„Einer biegt rechts ab, der andere links?“

„Einer biegt rechts ab, der andere links!“

„Man sieht sich!“

„Man sieht sich! Wir müssen! Die Aufrechtgeher werden ungeduldig!“

(Ernst Albert und Eva Pelagia bitten zum Aufbruch. Genehmigt. Zwei Fahrräder rollen durch den leichten Frühherbstregen vom Lausebacher See Richtung kleine häßliche Stadt. Die Arbeit wartet. Linker Hand die Lahn. Die Raben fliegen Eskorte. „Hey, Bär. War geil! Komm wieder!“ „Bring den kleenen Stan wieder mit. Cooler Typ!“ „Verkauft Ihr auch Abos?“ Das rufen sie der kleinen Reisegruppe hinterher. Geht doch! Dann, kurz vor der Stadt, rechter Hand ein Schrottplatz. Archibald Mahler bittet, man möge anhalten.)

„Entschuldigung? Könnt ihr mich hier rauslassen? Mir ist gerade noch etwas Wichtiges aufgefallen. Da muß ich drüber nachdenken. Bevor der Herbst kommt! Und dafür ist dieser Platz ideal! Ich komme nach!“

„Hömma Bär Mahler, ich tu Dich Dein Fensterbrett warmhalten. Und erkält Dich nich. Iss Herbst, iss kalt! Hat meine Omma immer gesacht! Hau rein, alte Knattercharge!“

„Bis die Tage!“

(Und Archibald Mahler, ab sofort wieder nachdenkender Privatbär, spürt in diesem Augenblick, daß die Einsamkeit durchaus ihre Vorteile haben kann. Gelegentlich!)

„Bis bald! Von einer neuen Baustelle!“ Sagt der Bär!

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