Beiträge vom 28. März 2011

WER AUF DEM ZWEITEN PFERD SITZEN MÖGE, DAS IST A. M. EINE FRAGE WERT!

Montag, 28. März 2011 16:43

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Bevor Chief Little Bear dann wirklich losreitet, hält er inne. Und denkt nach. Ist ja sein Job. Halt! Präzision! Ernsthaftigkeit! Hat er sich seit Aschermittwoch letzten Jahres zur Aufgabe gemacht! Das Nachdenken! Ob es gelungen? Manitou schweigt! Noch! Was denkt er, The Honorable Little Chief Bear? Worüber denkt er nach, wenn dann überhaupt gedacht wird? Feldwegverhältnisse? Haferpreise? Umleitungen in Richtung Sonnenuntergang? Nein! Er denkt darüber nach, wer denn nun bitte auf dem Rücken des zweiten Pferdes Platz nehmen möge. Und ob das dann unbedingt ein Blutsbruder sein muß. Denn: der Herr Lenz ist da. Und nicht nur in den Lüften, sondern auch in den Lenden. Jajajaja, sogar in den Lenden des Bären – formerly known as A.M., Bear from the Fireplace in Watering, Middlehassonia – der gerade so was von gar nicht weiß, wie er jemals auf den Rücken dieses Riesenviechs – called Wise Raven – hinaufklettern kann, soll und hat jemand schon mal einen Indianerbären auf dem Rücken eines Pferdes? Selbst angesichts der Tatsache, daß dieses Viech ein virtuelles Viech ist? Aber da will der Bär jetzt kein großes Faß aufmachen, sein Privatleben heißt Privatleben, weil es ein Privatleben ist und bleibt. Oder wollen Sie wirklich wissen, ob Herr Fliesenmann jetzt geheiratet hat oder nicht? Also denkt der Bär, der seit gestern ein Häuptling der Durchreisenden von Stamme der Cree ist, darüber nach, wer aufs zweite Pferd rauf soll. Wobei ihm beim Nachdenken auffällt, daß sich der eine und der andere und die restlichen Aufrechtgeher auch öfters mal den einen und den anderen und die restlichen Gedanken durch ihr Hirn rauschen lassen sollten, bevor sie das eine oder andere oder eben ein übriggebliebenes Pferd besteigen. Wegen Restrisiko und Qualen und Wahlen! Lebensrodeo! Kennen die noch den Mann, den sie Pferd nannten? Yiieehhha!

Ho, Brauner, ho! Silent Dove wollte eigentlich schon lostraben. Obwohl sie niemanden auf dem Sattel sitzen hat. Weil der Bär noch nachdenkt. Also: Blutsbruder muß nicht. Wie wäre es mit einer Blutsschwester? Gibt es so etwas überhaupt? Und was stellt man so mit einer Blutsschwester an? Wenn man mal Pause macht? Beim Reisen und Reiten? Oder bei Zeiten? Oder nachts? Oder sonst? Der Bär ist ein wenig verwirrt! Blöder Lenz! “Eigentlich bin ich nur, weil ich mir Grünzeug und Rohkost einverleiben wollte, hinaus in die Wälder. Die Gedanken aus den Wäldern sind doch nur ein Nebenprodukt. Magen first. Followed bei Leber und Darm. Kurz: Hirn follows Nachtisch! Aber jetzt mal ehrlich: Ist das nicht ein schönes Lied, das Lied  aus dem Wald?

Archibald war dann einfach losgelaufen, während sein Kopp auf Wise Raven und Silent Dove über Ebenen ritt, die jenseits von Dorlar lagen, so jenseits von Dorlar lagen, daß, sie ins Leben zu rufen, jedweder Schreiberling die ein oder andere und wahrscheinlich auch die restlichen Stunden und so weiter und so fort benötigt hätte. Wie bitte? Diese Geschichte kommt auch noch, später. Also sitzt Archibald Mahler, Bär vom Brandplatz und inzwischen abgeschminkt, dort, wo er vor zwei Wochen gesessen ist, den Lenz begrüßte und die ersten Gedanken aus dem Wald heraus in die Welt hinein dachte. Eva Pelagia läuft über die Wiese vor der Grillhütte. Sie hält einen Einkaufsbeutel in der Hand. „Mein Bus fährt gleich!“ Das denkt der Bär. „Komm! Nach Hause!“ Das sagt Eva Pelagia. Und summt ein Lied. Ein schönes Lied!

Thema: Thoughts From The Woods | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth