Beitrags-Archiv für die Kategory 'Im Philosophenwald'

A. Mahler im Philosophenwald / Freude?

Montag, 11. Juni 2012 21:31

philwald11

Gestern war nix. Der Tag des Herrn war. Den hätte Herr Archibald Mahler auch gerne genossen. Aber vor den Tag des Herrn hat – wer auch immer, aber gewiß nicht der Herr himself – den Samstagabend verortet. Der Bär hing müde im Schacht vom Denken, der Samstagabend war vergleichsweise milde, die Fledermäuse tirilierten, weil sie sich zur Feier des Tages als Lerchen verkleidet hatten und eine entspannte, mit tiefem Schlaf hoffnungsfroh gesegnete Nacht ante portas. Das Lid des Bären fiel glücklich übers Aug und da begann es zu hupen. „Geht gleich vorbei! Dreh Dich um, Mahlerius! Morpheus’ Arme werden Dich sogleich umschlingen! Schlaf!“ So spricht man dann mit sich selbst. Eine Stunde später stellt man sich Fragen. Zum Beispiel: „Warum fahren jetzt seit sechzig Minuten hupende Blecheimer um den Philosophenwald, chauffiert von schwankenden Leichtmatrosen, flankiert von den einstelligen Temperaturen in keiner Weise angepaßt bekleideten Junggermanenhühnern im Dauerschreikrampf?“ Der Bär denkt nach. Vielleicht ist dies Ausdruck von Freude? Aber warum nun – zwei Stunden sind vergangen – immer noch fliegendes Glas, Gehupe und der germanischen Grammatik in jeglicher Weise entfremdetes Gestammel? Muß die Freude neu definiert werden? Jene Freude, die Dich trifft, unerwartet, von innen packt, wärmt und die Welt und Dich – für Minuten oder einen Tag – wieder zu Freunden macht? Sprechen wir von dieser Freude? Die sich ereignete im – wie es einstens hieß – stillen Kämmerlein? Oder findet Freude erst dann statt, wenn sie auf großer Leinwand und möge es auch jeder sehen und bitte werdet nun alle wach, denn vernehmet: es wird sich gefreut. Aber erst nach Verabredung! Möglichst in den Gesichtsbüchern des sogenannten sozialen Netzgewürges. Wo käme man denn hin, wenn man einfach so käme, weil es kommt oder geschieht, nein, so kommt keiner mehr, denn ab zweiundzwanzig Uhr sechzehn freut sich Germanien zurück und zwar auf Kommando. Ja, Archibald Mahler hatte auf die Uhr geschaut. Zweiundzwanzig Uhr sechzehn. Das war der Moment, bis zu dem er sich ständig hin und her gewälzt hatte. Aber so konnte er sich wenigstens nicht wundliegen, wie andere Männer mit ihren Staksbeinen und unvorteilhaften Frisuren dies gerne tun. Der Sonntag war natürlich hin. Herr Archibald Mahler hat dann nach schlaffreier Nacht Flaschen aufgesammelt, umgeworfene Blumenkübel aufgestellt und später ist er spazieren gegangen im Philosophenwald. Da entdeckte er den Bolzplatz. „Man entkommt ihm wahrscheinlich nicht.“ So dachte Archibald Mahler am frühen Sonntagmorgen. Ist das so? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

A. Mahler im Philosophenwald / Noch tiefer?

Freitag, 8. Juni 2012 20:53

philwald10

Wer auch immer obiges Bild betrachtet, wird sich fragen, will der Bär einsteigen oder aussteigen? Will er tiefer rein oder läßt er es lieber sein? Archibald Mahler, als Stellvertreter und / oder Inpersonator des Bären, wird dem Fragesteller antworten, daß ihm das komplettst egal ist oder er es selbst nicht weiß. Rein oder raus? Antworten? Axiom? Ergebnistipp? Quatsch, nichts sagt er. Der Bär schweigt. Was war die Frage? Man verliert den Boden unter den Füßen, wenn man nach dem „Noch tiefer?“ strebt. Ist das schlimm? Eigentlich nicht. Nichts zu wissen, ist lediglich Verlust der Gewißheiten. Da es Gewißheiten nicht gibt, sondern selbige nur behauptet werden, ist es kein Verlust, bestenfalls entsteht ein schwarzes Loch und dies ist nicht zu verachten. Die Energie, sagt man, saufe dort ab im Schwarzen Loch. Da Neunzig Prozent der angeblich benötigten Energien hektisch verbrannt und sinnfrei verpulvert werden oder sowieso geklaut oder durch Besetzung erworben wurden oder Vergewaltigung und schlimmer noch, bietet sich das generelle Abschalten an. Zurück zum Hängenbleiben im Gedankenschacht. Wie sieht es aus? Unter den Füßen Luft. Über dem Kopf Himmel. Zwischen den Zähnen eine Oblate. Herr Archibald Mahler erinnert sich an einen Satz, den William S. Burroughs einmal sagte – natürlich in gänzlich anderem Zusammenhang – aber: wer nicht zur rechten Zeit zitiert, zitiert auch mal zur falschen Zeit. Wie war das Wort noch? „Die Revolution entsteht, indem man die anderen bis zur Auslöschung ignoriert.“ Das war im Jahr 1973. Heute fehlt zu solchen Gedanken der Mut. Mehr davon? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

A. Mahler im Philosophenwald / Tiefer

Donnerstag, 7. Juni 2012 12:47

philwald09

Am Boden der Denkerhütte ein Ding. Ein Kasten? Ein Schatzkästlein? Ein Einstieg? Eine Luke? Die Pforte eines Kellers? Eines unterirdischen Gedankenschrankes? Jedenfalls ein Ding. Schützt erst mal vor Wind und permanenter Feuchtigkeit. Vom Denken kriegt man zwar kein Rheuma, aber vielleicht hat man es ja schon. Also: Philosophie. Die Zuneigung zur Weisheit wäre eine hübsche Übersetzung. Meint Herr Archibald Mahler. Als der Hellene – weit vor Einführung der Neuen Währung und ohne Merkels lippenlose Knute im Kreuz – der Eurozone noch denkend voranschritt, sprach einer ihrer vielen Weisen, daß es wohl das Staunen über die Welt oder über sich selbst sei, was den Ausgangspunkt philosophischen Suchens und Abwägens darstelle. Das sich wundern, was Hand in Hand geht mit höchster Freude und tiefstem Unbehagen an der Welt und an sich selbst und da fängt es schon an. Ist die Welt tatsächlich mehr als kleine, nimmersatte, um Liebe und Schnitzel bettelnde Mägen? Man wagt zu zweifeln! Ha! Unbehagen! Unbehaustes Unbehagen! Also her mit dem Haus, wenigstens einer Hütte, sei es Kirche, Konzept, Richtschnur, Ansatz, jenseits von Liebe und Schnitzel. Eine Oblate muß reichen und dazu reichen wir heute klares Denkquellwasser! Mahlerzeit! Entschuldigung! Ernsthaft weiter! Wie? Der Bär hat das unbestimmte Gefühl, gerade in diesem Kastendingeingangdings fest zu hängen. Tiefer vielleicht? Noch tiefer? Ah, da, die Sonne rüttelt und zerrt am Grau der letzten Tage. Erst mal verschnaufen! Mehr Licht? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

A.Mahler im Philosophenwald / Eintauchen

Mittwoch, 6. Juni 2012 20:25

philwald08

Erst aufräumen und dann grundsätzlich werden oder grundsätzlich sich vertiefen, um dann gehaltvoll aufräumen zu können? Die einen sagen so und die anderen sind sowieso alle Bundestrainer. Oder andersrum. Der Charakter eines ordentlichen Waldes ist das Unaufgeräumte. Sonst wäre es ja ein Park. Oder eine Landesgartenschau. Braucht keine Sau. Halt! Doch! Säue brauchen so etwas, um den eigenen Trog zu vergolden. Nebensache! Zurück! Grundsätze! Prinzipien! Henne! Ei! Grundsätzlich ist das Aufräumen meist richtig und geboten. Aber was räumt man beiseite? Vielleicht erst mal Grundsätze? Oder man räumt einfach mal so ins Blaue, oder wie seit Tagen nun der Himmel sich zeigt, ins eher Graue hinein auf? Also auf zum Räumen? Oder zu den Räumen? Na ja! Aber gleich den ganzen Wald aufräumen? Drama, Baby! Man sieht vor lauter Feudeln das Astwerk nicht mehr. Jedes Buch, welches geschrieben wurde ist eines zu viel, jedes Buch, welches gelesen wurde, ist eines zu wenig. Archibald Mahler blickt nach vorn, denn hinter ihm liegt grundsätzlich einiges so rum im Wald. Könnte man mal aufräumen, oder? Aber wer greift zur Kettensäge, wer zum Rechen, wer zum Bär? Wer in den Wäldern aufräumen will, hat höchstwahrscheinlich gar keine Zeit mehr für das Grundsätzliche! Wäre auch nicht dumm! Muß bär mal nachsinnen! Vielleicht ist sitzenbleiben können, wollen oder müssen auch eine Art durch den Wald zu fegen. Auf dem Grunde des Meeres liegt ein Satz. Er kriegt keine Luft mehr. Warum wohl? Muß bär auch noch drüber nachsinnen! Weia! Die Fledermäuse halten sich raus. Morgen soll es wieder wärmer werden. Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

A.Mahler im Philosophenwald / Aufräumen

Dienstag, 5. Juni 2012 21:29

philwald07

Jessas! Manche treten nicht so gern vor ihre Haustür. Ist schade, findet aber statt. Es gibt etliche Haustüren. Die eine Haustür, definiert per Mietvertrag – gerne mit Riegeln und Zusatzschlössern abgesichert – und die andere Haustür ist im Kopp. Viel schlimmer ist die zwote Tür. Archibald Mahler hat die kalte Aprilnacht, welche im Juni stattfand, überlebt und will raus. Vor die Haustür. Hätte er vielleicht lassen können. Wir wiederholen: Manche treten nicht so gern vor ihre Haustür. Ist schade, findet aber statt. Es gibt etliche Haustüren. Die eine Haustür definiert per Mietvertrag – gerne mit Riegeln und Zusatzschlössern abgesichert – und die andere Haustür ist im Kopp. Viel schlimmer ist die zwote Tür. Archibald Mahler sitzt vor seiner neuen Haustür. Ging er halt mal raus. Natürlich ist es vor der eigenen Haustür nicht so aufgeräumt wie hinter der eigenen Haustür. Wer aber definiert, was vor oder was hinter der Haustür liegt? Mahler denkt nach. Was ist wichtig? Manche treten nicht so gern vor ihre Haustür. Ist schade, findet aber statt. Es gibt etliche Haustüren. Die eine Haustür, definiert per Mietvertrag – gerne mit Riegeln und Zusatzschlössern abgesichert – und die andere Haustür im Kopp. Viel schlimmer ist die zwote Tür. Er erhebte also seinen Denkpöter und sitzt nun vor seiner Haustür. Was denkt er? „Könnte man schon mal wieder aufräumen im Wald!“ Ach ja? Ein Kuckuck ruft. Herr Archibald Mahler hält seinen letzten Cent in die Luft, schüttelt ihn. Das möge die Pleite verhindern. Rituale oder zahle! Wissen das die Hellenen? Gewiß! Was macht eigentlich Herr von Lippstadt – Budnikowski?

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

A. Mahler im Philosophenwald / Vom Betteln

Montag, 4. Juni 2012 15:55

philwald05

Da ist man eingezogen. Also auch ausgezogen. Zwischenstufe nackt? Quatsch! Aber ein Umzug, zwischen den Akten oder auch mitten im Akt, er verändert gewiß, die alte Hülle ist abgestriffen oder abgestreift – Duden entscheide Du! – aber niemals geht man eben so ganz und ein Hauch der ehemaligen Klamotten bleibt immer hängen an den Häuten, seien sie alt oder neu oder geborgt und gewollt oder Last oder Lust oder was auch immer. Und wie Archibald Mahler so oben auf seiner Kopfdachdenkmatratze sitzt und der sonntägliche Regen sich verdrückt hat und des Bären Pelz trocknet und der Wind an den Blättern rumwirbelt, da will noch eine Geschichte raus aus dem Denker im Philosophenwald. Voila! Als er vor Tagen, nach dem etwas rauhen Freundesschubser des Herrn von Lippstadt – Budnikowski, Richtung Philosophenwald aufgebrochen war, querte er, bis zum Weisheitszahn angefüllt mit Widerwillen, die Einkaufszone der Kleinen Häßlichen Stadt. Sein Schritt beschleunigte sich, sein Blick war hinabgesenkt auf die entsetzlich phantasielose Bodenpflasterung, hirnlos geile Kaufidiotie umwaberte ihn, er hoffte nicht gegrüßt oder erkannt oder angesprochen zu werden (Oh jaaaaa!) und als der Unmut sich langsam in ihm tsunamierte, saß da – Rettung ist keine Chimäre! – die reine Freude vor dem Kugelbrunnen: ein Bettelnder. Strahlendes Gesicht, oben noch zwei Zähne, unten vielleicht drei, eine Halskette hielt sein schütteres Haupthaar in Form, Schneidersitz, Parka und darunter eine Art Seidenhemd Goa – Style, am rechten Oberschenkel lehnte eine Papptafel, wachsmalkreiden beschriftet. Herr Archibald Mahler entzifferte und große Freude erfüllte ihn. Vernehmt die Worte und denket nach! „Paßt bloß auf in der Schule, sonst endet Ihr wi ich!“ Wi!!!! So soll das sein, wenn man nachdenkt! Wi!!! Der Bär leerte mit breitem Grinsen seinen Geldbeutel in die Bettelschale des Bettelgenies, man unterhielt sich königlich amüsant, dann wieder fußtrippelt die Zeit, der Bettler mußte weiterarbeiten, der Bär wollte weiter und nahm den Dank des Fünfzähners entgegen. So hat der den formuliert. Wirklich! „Ich wünsche Ihnen eine – wie heißt das noch? – Engadanz – nein – Intendanz an der Met in New York!“ Also sitzt zur Stund Archibald Mahler im Philosophenwald und weiß, warum er pleite ist. Aber die Matratze liebkost den Pöter. Dürfen Philosophen eigentlich Arsch sagen? Es regnet und die Sonne scheint auch. Ja, iss denn schon wieder April?

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

A. Mahler im Philosophenwald / Von den Oben

Sonntag, 3. Juni 2012 11:58

philwald04

Die Matratze auf dem Dach noch mal. Lag Diogenes in oder auf seiner Tonne, als Alexandria noch griechisch war? Vielleicht liegt der Grieche heute auch schon wieder auf seinen Dächern, nicht nur ob der heißen Nächte, sondern weil er deutsche Kampfhubschrauber am Firmament zu sichten glaubt. Jede Zeit hält ihre Bedrohungen bereit. Manchmal tragen sie den Namen einer Frau. Die Matratze auf dem Dach also. Nennt man den Denkapparat, oder tat dies zumindest einstens, nicht auch Dachstübchen? Denken und Schlafen gleichzeitig? Den Seinen gäbe es so der Herr? Wer sagt das? Die Faulen? Diejenigen, welche warten können? Die, deren Verbindung nach oben nicht komplett abgerissen ist? Und dazu kreisen unermüdlich die Fledermäuse und lassen ihren Radar fiepen. Nachtgedanken. Nachgedanken. Sie steigen aus des Bären Dachstübchen und gleiten durch die Nachtluft. Die Fledermäuse jagen sie, versuchen sie zu fassen. Die guten ins Kröpfchen, die schlechten sollen sehen, wo sie bleiben. Der Nachtwind treibt sie in die nahe Lahn. Sie treiben flußabwärts und salzen die See. Salz in der Suppe. Gedankensuppe. Sternschnuppe. Da eine Sternschnuppe. Gedankenklare Vollmondnacht eben noch. Wetterwechsel. Ein kalter, feuchter Wind treibt Regen heran. Der Bären sieht seinen Atem kondensieren. Mist, potzrembeliger. Auf die Matratze. Wenn die Matratze nicht zum Bären, dann eben der Bär. Kennt man. Zwei junge Männer torkeln grölend durch den nächtlichen Wald und brechen Äste ab. „Schlechtes Benehmen halten die Leute nur deswegen für eine Art Vorrecht, weil ihnen keiner aufs Maul haut.“ Und der Bär denkt, daß da Frau Bascha Mika vollkommen recht hat. Die hat es gesagt, Archibald Mahler hat es schon oft gedacht. Jetzt auf die Matatze. Das Denken von unten her abfedern.

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Archibald Mahler im Philosophenwald / Einzug

Samstag, 2. Juni 2012 20:44

philwald03

Wie es um den Wohnungsmarkt in den deutschen Philosophenwäldern so bestellt ist, davon hat auch Archibald Mahler keine Ahnung. Gab es für ihn bis heute auch gar keinen Grund sich damit auseinanderzusetzen. Aber das hier, Junge, Junge, da war wer fleißig gewesen. Wäre heute Freitag hätte man vermuten können, Robinson wäre es gewesen, der dieses Holzhabitat ins Gebüsch gezaubert hat. Komplett dicht scheint es nicht zu sein, aber wer ist das schon, man hat ja auch noch Pelz, aber Wind und Wetter wird zumindest etwas von seiner Kraft genommen. Ein Einrichtungsdetail allerdings läßt den Bären hadern. Warum ist die Matratze auf dem Dach? Vielleicht hat es damit zu tun, daß ein rechter Philosoph in seinem Kopf nächtigt. Oder wegen zuviel Himmel über dem Kopf. Irgendwas in der Richtung. Na ja, nur so eine Vermutung. Auf alle Fälle ist der Bär höchst erfreut darüber, daß er nicht den Immobilienteil der “Philosophen – Rundschau” durchforsten (sic!) muß und squattet einfach mal dieses Architektum. „Gehört mir!“ Niemand protestiert, kein Donner, kein Blitz, kein warnender Windstoß, also bleibt es dabei: Archibald Mahler besetzt im Philosophenwald eine leerstehende Denkhütte. Und wir fragen uns, wird der Bär nun linksgedreht nachsinnen, wird er gar zum Autonombär? Obwohl er gar keinen Führerschein hat? Dem Bären ist das eh egal, denn was an Gedanken vorbeifliegt, wird angeleckt, durchgenudelt und rausgepustet, wenn es fruchtbar bedacht werden konnte. Oder so ähnlich. Aber diese Hütte ist toll. Und die Matratze erfreut den Pöter des Bären. Erwartet man nicht so im Denkerforst. Man hatte sich schon auf Waldboden eingestellt. Kann man sich entspannen jetzt. Und morgen ist Sonntag. Da sind die Erwartungen, die man an sich selber stellt, auch überschaubar. Und bis Montag? Hoffentlich wird es nicht allzu kalt. Jetzt erst mal den Fledermäusen zuschauen. Die gib es im Philosophenwald nämlich zuhauf. Was das wieder bedeutet?

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Archibald Mahler im Philosophenwald /Prolog II

Donnerstag, 31. Mai 2012 14:19

philwald02

Nichts wird so heiß gedacht, wie es geblocht wird. Und wer ein Cafe mit einem Wald verwechselt, sieht den Wald vor lauter Tassen nicht, geschweige denn im Schrank. Wobei Herr Archibald Mahler in vollem Schuldbewußtsein der Gedanke anspringt, daß der Schrank, also sein Original – Mahlerscher – Gedankenschrank, mal wieder einer gründlichen Inventur bedürfte. Bewegung also, Bewegung! Manchmal reicht es um die Ecke zu biegen und dies tat der Bär und siehe da. Wäre ja noch schöner – motiviert und voller Elan – am Donnerstag das Philosophieren bleiben lassen zu müssen, nur weil ein Wald geschlossen ist. Da wären wir also. Vorne die Tafel, hinten das, was die Tafel verkündet: Bäume, dicht an dicht. Gestrüpp und Unterholz, ein Wald. Wind durchraschelt das Blattwerk und der stille Zweifler im Bären merkt an, daß es doch ziemlich dämlich ist eine Open – Air – Denkrunde zu eröffnen, wenn justamente sich polare Kaltluft auf den Weg nach Mittelhessen macht. Zu spät. Muß halt eine Unterkunft her im Philosophenwald. Vielleicht hat Diogenes irgendwo seine Tonne liegen lassen oder ein anderer, namenloser Vordenker hat, nach Abschluß seiner Denkarbeiten, eine Unterkunft hinterlassen. Der Bär geht los und pfeift die polnische Nationalhymne. Warum, dies weiß er nicht. Es geschah ihm so. „Ne, also das glaube ich jetzt nicht!“ Der Bär bleibt stehen. Beglückt. So schnell? Nur kurz um die Ecke und dann dies? Dank hinauf in den grauen Himmel an die Bärengötter.

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth

Archibald Mahler im Philosophenwald / Prolog I

Mittwoch, 30. Mai 2012 16:29

philwald01

Man darf das. Das darf man. Es ist erlaubt. Auf altbewährte Mittel zurückgreifen. Heldenmutig dem Selbstzitat die Brust entgegenstrecken. Schwindelfrei auf dem Karussell der Wiederholungen ein paar Runden drehen. Also ging Herr Archibald Mahler, im Jahre 2012 bisher ein eher denkfauler Bär, in den Wald. Allein ging er in den Wald. Herr von Lippstadt – Budnikowski war aus dem Fenster heraus. Wohin weiß nur er selbst. Man hatte nett geplaudert, gelabert, fabuliert und sich das Wesentliche vom müden Leib und dem noch müderen Hirn ferngehalten. Bisher im Jahre Zwonullzwölf. Aber der BVB rettet die Welt nicht und schon gar nicht Jogi Löw. Natürlich ist die Welt nicht zu retten, aber ab und an kann man dies zumindest behaupten. Und nicht nur mental rumscharwenzeln um den heißen Thesenbrei. „Schande! Jawoll! Schande, elendige!“ Wer ruft da? Wer spricht da? Wer wendet sich an wen? Der Innenbär an den Außenbär? Der Ansichbär an den Überbär? Oder umgekehrt? Der Denkbär an den Faulbär? Möglich schon! Herr Archibald Mahler kennt nun aber die vielen Bären in seiner  – ach! – so ambivalenten Brust und ist ihnen allen wohlgesonnen, auch wenn sie sich manchmal gegenseitig die Augen auskratzen (wollen). So brach er auf in Richtung Philosophenwald. Wald war schon immer ein guter Ort gewesen für den Bären vom Brandplatz in den letzten Jahren, wenn es darum ging die mahlerschen Synapsen nach vorne zu bringen und ein Philosophenwald verspricht ja fast schon einen Quantensprung. Und so, im Gefühle neu erwachenden Denkenwollens, Schauenmüssens und Weltumarmens, scheint es dem Bären, als hätte er sokrates noch die Kurve gekiergegard. Kurz gedacht und schneller noch getäuscht! Pustekuchen. Offen außer Donnerstag, der Herr Philosophenwald. Das steht da. So ein Elchmist, ein miefiger! Weia und Potzrembel die Waldfee! Morgen wäre doch ein Donnerstag! Jetzt, wo er sich aufgerafft hat, um wieder ordentlich loszudenken! Was tun? Erst mal runterhegeln…ähem…pegeln!

Thema: Im Philosophenwald | Kommentare deaktiviert | Autor: Christian Lugerth